Der Landkreis testete sich selbst: Große Katastrophenschutzübung erfolgreich beendet
Eine große Katastrophenschutzübung mit über 400 Einsatzkräften an neun Einsatzorten hat am Samstag im Landkreis Dachau stattgefunden. Das Fazit am Ende des Tages: Die Übung ist gelungen, der Landkreis ist gerüstet für den Notfall.
Landkreis – Stromausfall in Karlsfeld, Hochwasser mit Überschwemmungen an zwei Gewässern, die Evakuierung von stehenden Zügen und die Unterbringung der Fahrgäste, ein Unfall mit einem Gefahrguttransport und die Rettung mehrerer Personen an einer Baustelle: All diese Szenarien haben 27 Feuerwehren, das THW, BRK und die Wasserwacht am Samstag im Landkreis geübt. In den Gemeinden Altomünster, Bergkirchen, Dachau, Hebertshausen und Karlsfeld probten über 400 Einsatzkräfte mehrere Stunden lang an neun verschiedenen Einsatzorten bei der Katastrophenschutzübung „Kater 2024“ den Ernstfall.
Das Ziel der Übung: die Zusammenarbeit und Einsatzbereitschaft in verschiedenen Szenarien zu trainieren und für die Zukunft zu optimieren. Ein Schwerpunkt sei „die Priorisierung der Maßnahmen, die Planung und Logistik der einzelnen Aktionen“ gewesen, wie Sina Török, Pressesprecherin des Landratsamtes, mitteilte. Im Landratsamt war der Krisenstab als „Führungsgruppe Katastrophenschutz“ zusammengekommen, um für den Katastrophenfall zu proben.
Professionell und kooperativ: Landrat lobt die Teilnehmer der Übung
Bei der Gefahrgutübung am Bauhof Altomünster wurde zum Beispiel ein Szenario simuliert, in dem ein Behälter mit Gefahrgut abstürzte und eine Person verletzte. Die Priorität lag darauf, die auslaufenden Stoffe von der verletzten Person fernzuhalten und diese zu versorgen. Dabei spielte auch der Eigenschutz mit schwerer Schutzkleidung eine wichtige Rolle. Zusätzlich musste eine Dekontaminationsstelle aufgebaut und betrieben werden, um eine weitere Verbreitung der Gefahrstoffe zu verhindern.
Am Karlsfelder See wurde eine Ölwehrübung durchgeführt: Szenario war ein starkes Hochwasser, das Keller überflutete und so verschmutztes Wasser in den See gelangen ließ. Hierbei wurden Maßnahmen ergriffen, um das Öl einzudämmen und zu entfernen. Boote der Feuerwehr und der Wasserwacht kamen zum Einsatz, um Ölsperren zu errichten und das Öl einzusaugen, bevor es weitere Umweltschäden verursachen konnte. Bei einer Deichverteidigung wurde ein Szenario simuliert, in dem ein Bach über die Ufer trat und über eine längere Strecke Hochwasserschutzmaßnahmen erforderlich waren. Hierzu wurden am Landkreisbauhof mehrere Lkw-Ladungen Sand in Sandsäcke befüllt und zum Einsatzort gebracht. Dort wurde ein Deich errichtet, um das Eindringen von Wasser in Häuser zu verhindern.
Landrat Stefan Löwl bedankte sich bei allen Teilnehmern und hob die Wichtigkeit solcher Maßnahmen hervor: „Die Zusammenarbeit und das professionelle Handeln aller beteiligten Organisationen sind die Grundvoraussetzung für die Bewältigung einer Krise – für den Ernstfall kann man nie genug vorbereitet sein!“ Und das Fazit von Pressesprecherin Sina Török: Die Übung sei „erfolgreich“ gewesen. dn
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