Linke auf Kurs: Umfrage vor Bundestagswahl deutet auf Einzug ins Parlament hin – Zwei Parteien auf der Kippe

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Die neue Sonntagsfrage von YouGov sieht die Linken bei acht Prozent. Doch es zeigt sich auch: Viele Wahlberechtigte sind noch immer unentschlossen.

Berlin – Im Januar galt die Partei Die Linke als hoffnungsloser Fall. Ihre Werte in den Umfragen waren kaum erwähnenswert, mache Institute führten sie sogar unter den sonstigen Parteien. Das ist nun völlig anders. In den Wochen vor der Bundestagswahl am 23. Februar haben die Linken eine enorme Aufholjagd hingelegt. Der Einzug ins Parlament über das Ergebnis der Zweitstimmen wird damit immer wahrscheinlicher.

Bestätigt werden die guten Zahlen der vergangenen Wochen auch in der neuen Sonntagsfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov. Zwar verliert Die Linke im Vergleich zum Beginn der Woche einen Punkt, steht aber weiter bei acht Prozent und wäre damit sicher im neuen Bundestag vertreten. Auch im ZDF-Politbarometer vom 20. Februar konnte sie diesen Wert erreichen.

Neue Umfrage sieht klare Tendenz bei Bundestagswahl

Wie schneiden die anderen Parteien in der Sonntagsfrage von YouGov ab? Die Union aus CDU und CSU gewinnt zwei Punkte und kommt auf 29 Prozent. Zweitstärkste Kraft ist die AfD mit unverändert 20 Prozent. Die SPD verliert einen Punkt auf 16 Prozent. Die Grünen gewinnen einen Punkt auf 13 Prozent.

Derweil stehen zwei andere Parteien auf der Kippe: Das BSW von Sahra Wagenknecht verharrt bei fünf und die FDP bei vier Prozent. YouGov zufolge liegen beide Werte unterhalb und oberhalb der Fünf-Prozent-Hürde innerhalb der Fehlertoleranz. Ob eine der beiden Parteien den Einzug ins Parlament schaffen wird, bleibt also völlig offen.

Die aktuellen Daten der Umfrage im Überblick:

Partei Umfrage-Ergebnis in %
CDU/CSU 29
AfD 20
SPD 16
Grüne 13
Linke 8
BSW 5
FDP 4
Sonstige 5

Institut: YouGov. Erhebungszeitraum: 17. bis 20. Februar. Fallzahl: 1681 Befragte.

Neue Umfrage zur Bundestagswahl 2025: Viele Wahlberechtigte haben sich noch nicht final entschieden

Die Umfrage macht zugleich aber auch deutlich, dass 20 Prozent der Wahlberechtigten noch keine finale Wahlentscheidung getroffen haben. Dies betrifft vor allem diejenigen, die angeben, für das BSW oder die Grünen stimmen zu wollen: Jeweils knapp drei von zehn Befragten (BSW: 33 Prozent, Grüne: 29 Prozent) gaben an, bei ihrer Wahlentscheidung zu schwanken. 

Bundesvorsitzender Jan van Aken (links) und Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek stehen während des Bundesparteitags der Linken zur Bundestagswahl 2025 vor den Mitglieder der „Mission Silberlocke“ Bodo Ramelow, Gregor Gysi, und Dietmar Bartsch.
Die Umfragen zur Bundestagswahl 2025 sehen für Die Linke gut aus. Bundesvorsitzender Jan van Aken (links) und Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek dürfte es freuen, genau wie die Mitglieder der „Mission Silberlocke“: Bodo Ramelow, Gregor Gysi, und Dietmar Bartsch. © Sebastian Gollnow/dpa

Dagegen erklärten 77 Prozent der Befragten, sich bereits endgültig für eine Partei entschieden zu haben. In den Befragungszeitraum vom 17. bis 20. Februar fielen Veranstaltungen wie das TV-Duell zwischen Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Unions-Herausforderer Friedrich Merz (CDU) von Welt und Bild oder die ARD-„Wahlarena“ mit den vier Kanzlerkandidaten von SPD, Union, Grünen und AfD

Bundestagswahl 2025: Umfragen sind keine Prognosen

Umfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.

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Die Umfragen in Deutschland sind zuletzt allerdings recht genau ausgefallen. So lag die mittlere durchschnittliche Abweichung aller Institute bei der Bundestagswahl 2021 laut dem Internetportal Dawum bei 1,03 Prozentpunkten. Berücksichtigt wurden dabei all diejenigen Institute, die 30 Tage vor der Wahl eine Sonntagsfrage veröffentlicht hatten. (cs)

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