Norwegen und Großbritannien haben eine historische Vereinbarung getroffen, um russische U-Boote und Spionageschiffe im Nordatlantik zu überwachen. Laut „Newsweek“ sollen mehr als ein Dutzend Kriegsschiffe eingesetzt werden, um die Sicherheit von Unterseekabeln und Pipelines zu gewährleisten.
Vor allem die Kabel sind enorm wichtig für den weltweiten Datentransfer und besonders anfällig für Sabotage.
Neue Patrouillen mit modernster Technik
Die britische Regierung kündigte an, dass mindestens 13 hochmoderne Type-26-Fregatten für die Anti-U-Boot-Kriegsführung gebaut werden. Diese Schiffe sollen laut dem „Independent“ zusammen mit Drohnen in der sogenannten GIUK-Lücke zwischen Grönland, Island und Großbritannien patrouillieren.
Norwegen wird mindestens fünf Schiffe beisteuern, während Großbritannien acht Schiffe bereitstellt. Die ersten Einsätze sind jedoch erst für die späten 2020er- oder frühen 2030er-Jahre geplant, da die Fregatten noch in der Bauphase sind.
Historisches Abkommen zwischen Norwegen und Großbritannien
Die Zusammenarbeit zwischen Norwegen und Großbritannien wird als „Lunna-House-Abkommen“ bezeichnet. Es ist das erste seiner Art und soll am Donnerstag in London unterzeichnet werden. Der Name des Abkommens geht auf das Hauptquartier des norwegischen Widerstands in Schottland während des Zweiten Weltkriegs zurück.
„Dieses historische Abkommen mit Norwegen stärkt unsere Fähigkeit, unsere Grenzen und die kritische Infrastruktur zu schützen“, betonte der britische Premierminister Keir Starmer laut „Newsweek“.
Mächtige russische U-Boot-Flotte
Russlands U-Boot-Flotte gilt als eine der stärksten weltweit. Laut „Newsweek“ nutzt Moskau die Gewässer der GIUK-Lücke, um U-Boote mit Langstreckenraketen Richtung Atlantik zu schicken.
Die britische Regierung berichtete zudem von mehreren Vorfällen mit russischen Kriegsschiffen in den letzten Monaten. So wurde das russische Aufklärungsschiff „Jantar“ dabei beobachtet, wie es britische Piloten mit Lasern störte. Auch andere russische Schiffe wurden nahe britischer Gewässer abgefangen.
Nato testet neue Technologien
Die Nato steht vor der Herausforderung, die weit verzweigten Netzwerke von Unterseekabeln und Pipelines zu schützen. Trotz neuer Initiativen und unbemannter Technologien bleibt die Überwachung schwierig. Mehrere Schäden an Kabeln und Pipelines in der Ostsee Ende 2024 wurden mit russischen Schiffen in Verbindung gebracht.