Die Ukraine befindet sich in einer schweren demografischen Krise. Die Geburtenrate ist durch den Krieg auf einen Wert von 1,0 gesunken. In der westukrainischen Stadt Hoschtscha wurden laut "Reuters" 2025 nur 139 Kinder geboren, deutlich weniger als vor einem Jahrzehnt, als jährlich über 400 Geburten verzeichnet wurden. Mehrere Schulen mussten deswegen bereits geschlossen werden.
Bevölkerung könnte bis 2100 kollabieren
Der Krieg und die damit verbundenen Verluste, vor allem junger Männer, belasten die Gesellschaft stark. Millionen Menschen sind zudem geflohen. Wie das Land nach dem Krieg wieder aufgebaut werden kann, ist aktuell völlig unklar.
Experten warnen laut "Reuters", dass die Bevölkerung von derzeit 43 Millionen bis 2100 auf 9 bis 23 Millionen Menschen fallen könnte. Die Regierung versucht gegenzusteuern und hat eine Strategie entwickelt, um Emigration zu stoppen und Ukrainer zurückzuholen.
Auf jede Geburt kommen drei Todesfälle
Die wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen sind jedoch enorm. Derzeit kommen in der Ukraine auf jede Geburt drei Todesfälle. Auch die durchschnittliche Lebenserwartung ist seit Kriegsbeginn deutlich gesunken. „Es gibt keine Stabilität, nichts, worauf man bauen kann“, sagte eine junge Frau aus Hoschtscha gegenüber "Reuters".
Kommt bald eine Friedenslösung?
Unterdessen wird weiter an einer Friedenslösung gearbeitet, mit unklaren Erfolgsaussichten. Nach seine Rückkehr aus Moskau trifft sich der US-Sondergesandte Steve Witkoff nach Angaben aus US-Regierungskreisen am Donnerstag im Bundesstaat Florida mit dem ukrainischen Chefunterhändler Rustem Umerow.
Witkoff hatte sich am Dienstag in Moskau mit Kreml-Chef Wladimir Putin getroffen, um über ein Ende des Krieges in der Ukraine zu sprechen. Das mehrere Stunden dauernde Gespräch brachte jedoch keinen Durchbruch.