Das US-Militär hat am 2. September ein mutmaßliches Drogenboot in der Karibik angegriffen – und später einen zweiten Schlag ausgeführt, obwohl laut "AP" bekannt gewesen sein soll, dass es Überlebende gab. Ziel des zweiten Angriffs war, das Boot zu versenken. Alle elf Menschen an Bord kamen dabei ums Leben.
Die Trump-Regierung erklärt, der Angriff sei Teil des Kampfes gegen Drogenkartelle gewesen. Doch die rechtliche Grundlage ist umstritten. Die US-Abgeordneten prüfen derzeit, ob der Angriff gegen internationale Gesetze verstößt und ob das Vorgehen des Pentagon rechtmäßig war.
Verteidigungsminister unter Druck
Verteidigungsminister Pete Hegseth steht wegen des Vorfalls in der Kritik. Er erklärte laut "Denver Post", der zweite Angriff sei im "Nebel des Krieges" erfolgt – eine Bezeichnung für chaotische Situationen während militärischer Einsätze. Hegseth betonte, dass Admiral Frank Bradley die Entscheidung getroffen habe und dazu berechtigt gewesen sei.
Bradley soll am Donnerstag vor einem geheimen Kongressbriefing erscheinen, um Fragen zu seiner Rolle und den Umständen des Angriffs zu beantworten. Zudem wird untersucht, ob Hegseth selbst in die Entscheidung involviert war.
Trump äußert sich zu Video-Forderungen
US-Präsident Donald Trump wurde von führenden Demokraten aufgefordert, ein Video des zweiten Angriffs auf das Drogenboot zu veröffentlichen. Auf Nachfrage erklärte Trump, er habe keine Kenntnis darüber, ob ein solches Video existiere. Sollte es jedoch verfügbar sein, sei er bereit, es freizugeben. "Kein Problem", sagte Trump gegenüber Reportern.