Am Forstlichen Wettbewerb in Kempten nahmen über 90 angehende Landwirtinnen und Landwirte teil
Über 90 angehende Landwirtinnen und Landwirte aus dem gesamten Allgäu waren aufgefordert, am Spitalhof in Kempten ihr Wissen und Können in den Bereichen Forstwirtschaft und Waldarbeit unter Beweis zu stellen. Dieser Forstliche Wettbewerb ist Teil ihrer Berufsausbildung und findet alle zwei Jahre statt.
Allgäu/Kempten – Warm eingepackt in ihre persönliche signalfarbene Schutzkleidung und mit eigenen Motorsägen ausgestattet traten die jungen Leute bei winterlichem Wetter im Spitalhof an, um sich miteinander zu messen und womöglich für den Landesentscheid zu qualifizieren.
Zum Einstieg war ein einstündiger schriftlicher Wissenstest zu absolvieren (60 mögliche Punkte). Dann aber: Pflanzgutbeurteilung, Fällschnitt am Stock, Fehlersuche an Schutzausrüstung und Motorsäge sowie Stockbeurteilung. Für jede der vier praktischen Aufgaben waren übers Gelände verteilt Teststationen aufgebaut, wo die Jugendlichen unter den wohlwollenden Blicken erfahrener Schiedsrichter ihre Fähigkeiten demonstrieren und Punkte sammeln konnten.
Bäume richtig pflanzen und fällen
An der Station „Pflanzung mit Qualitätsansprache Pflanzgut“ sollten sie an vorbereiteten Setzlingen Mängel erkennen, etwa den „Entenfuß“, eine schiefe Wurzel, oder eine abgeschabte Stelle an der Rinde (80 Punkte). Die exakte Lochpflanzung mit dem Hohlspaten in rückenschonender Haltung und mit der richtigen Technik war ein weiterer Auftrag. Wer sich in der „Königsdisziplin“, der sicheren Fallkerb-Anlage und beim Fällschnitt am Stock bewährt hatte, wurde mit 100 Punkten belohnt. An einer anderen Stelle war fehlerhafte Schutzausrüstung auf dem Tisch ausgebreitet. Hier galt es, aus zwölf möglichen Mängeln mindestens fünf zu erkennen, etwa das ausgeblichene Orange der Weste oder den Riss in der Schnittschutzhose. Die korrekte Schnitttechnik wurde an einem vorbereiteten Stock beurteilt und dann die Bruchleiste gemessen (80 Punkte). Das bei der Waldarbeit unentbehrliche Gerät, die Motorsäge, muss natürlich völlig sicher sein. Ist die Kette zu locker? Fehlt der Säge das Öl? Das Erkennen von acht der zehn möglichen Fehler am vorgelegten aktuellen Motorsägemodell war Detektivarbeit (80 Punkte).

Hohe Anforderungen an den Beruf des Landwirts
„Der Wettbewerb gilt als Gradmesser für das Ausbildungsniveau des bäuerlichen Nachwuchses und demonstriert zugleich die hohen Anforderungen, die an den Beruf der künftigen Landwirtinnen und Landwirte gestellt werden“, so die Überzeugung der Veranstalter. Die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten und Kaufbeuren haben in Kooperation mit der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau den Wettbewerb ausgerichtet.
Wohlverdient: Am Ende des Wettbewerbs gab’s Leberkässemmel für alle und für die Besten von Firmen gestiftete hochwertige Sachpreise.
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