Aufregung um gefälschte Merz-Meldung – angebliche Personalentscheidung empört konservative Kreise

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Nach der Bundestagswahl kursierte eine gefälschte Meldung über Merz und die Union. Nius und Junge Freiheit verbreiteten die Fake News.

Berlin – Eine gefälschte Meldung der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hat im politischen Berlin für viel Aufregung gesorgt, berichtete die Bild-Zeitung. Kurz nach der Bundestagswahl kursierte eine Meldung – angeblich von der dpa verschickt. Der Inhalt: Union-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) habe bereits entschieden, welche Ministerien die Union in einer Großen Koalition beansprucht – und welche die SPD erhält.

Dabei sorgte ein Detail in der gefälschten Meldung für besonders viel Ärger in konservativen Kreisen: Angeblich solle das Innenministerium erneut an die Sozialdemokratin Nancy Faeser gehen. Die vermeintliche Agentur-Meldung, die gar nicht existierte, wurde unter anderem vom rechten Online-Portal „Nius“ und von der AfD-nahen Zeitung „Junge Freiheit“ verbreitet. Allein auf Facebook kommentierten mehr als 1000 Nutzerinnen und Nutzer die gefälschte Nachricht. Einige kritisierten Merz als „Lügner“.

Faeser soll laut gefälschte Agenturmeldung Innenministerin bleiben – Merz bezeichnet Meldung als falsch

Mittlerweile stellte Merz, der offenbar Millionen Menschen das Bürgergeld streichen will, auf einer Pressekonferenz klar: „Da geistert durch die Social-Media-Kanäle eine gefakte dpa-vMeldung, wir hätten angeblich im Präsidium bereits über die Verteilung der Ressorts gesprochen“, sagte Merz. Im weiteren Verlauf versicherte der Christdemokrat: „Wir haben kein einziges Wort über Personal miteinander verloren, weil das zum jetzigen Zeitpunkt einfach viel zu früh ist.“

Zuerst hatte das Medienmagazin Uebermedien über die Falschnachricht geschrieben. Wer die falsche Meldung verfasst hat, sei noch unklar. Uerbmedien habe Nius nach deren Quelle für die gefälschte Nachricht gefragt. Eine Antwort habe es bisher nicht gegeben.

Falsche Agenturmeldung über Merz-Kabinett – dpa-Chef äußert sich

Kurze Zeit später unterstrich dies auch dpa-Chef Froben Homburger auf der Nachrichten-Plattform X: „Es handelt sich hier um einen Fake. dpa hat keine Meldung dieses Inhalts gesendet.“ Das berichtete die Tagesschau.

Friedrich Merz und Markus Söder halten eine Pressekonferenz.
Friedrich Merz (CDU) widerspricht einer Falschmeldung. © Kay Nietfeld/dpa

Nach der Bundestagswahl hatte Merz Koalitionsverhandlungen mit der SPD angekündigt. Bereits am Montag (24. Februar) gab es erste Gespräche zwischen Unions-Politikerin und SPD-Co-Chef Lars Klingbeil. Merz hofft, „etwa bis Ostern“ eine neue Regierung für Deutschland bilden zu können. Der CDU-Politiker wünscht sich „konstruktive, zügige Gespräche“ mit allen Verantwortlichen. Für Merz haben drei Themen vorrangige Priorität: die Außen- und Sicherheitspolitik, „ungelöste Migrationsfragen“ und die wirtschaftliche Lage.

Derweil hat Merz die nächste Zeitenwende bei der Bundeswehr angekündigt. Zudem will Merz wohl das Bauministerium abschaffen, womit der AfD der nächste Erfolg in Aussicht steht. (Jan-Frederik Wendt)

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