Neue Umfrage bringt Merz in Schwierigkeiten – Union droht nach der Bundestagswahl der Worst Case
Die Union führt die Umfragen zur Bundestagswahl 2025 deutlich an. Ausgerechnet die Schwäche von SPD und Grünen könnten jetzt zum Problem für Merz werden.
Berlin – Weniger als zwei Wochen vor der Bundestagswahl 2025 darf Friedrich Merz (CDU) sich weiterhin gute Chancen ausrechnen, nach der Wahl neuer Bundeskanzler zu werden. Die Union liegt in den jüngsten Umfragen klar auf dem ersten Platz vor der Konkurrenz. Spannender war in den vergangenen Wochen viel mehr die Frage, welche Koalition der CDU-Chef nach der Bundestagswahl auf die Beine stellen könnte. Die jüngste Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa offenbart jetzt eine turbulente Entwicklung. Merz könnte nach der Wahl zwei Koalitionspartner brauchen.

Union bleibt in neuer Umfrage stabil – trotzdem schlechte Nachrichten für Merz
In der Umfrage im Auftrag der Bild-Zeitung vom Montag liegt die Union aus CDU und CSU weiterhin stabil auf der magischen 30-Prozent-Marke und damit acht Prozentpunkte vor der AfD, die mit 22 Prozent auf dem zweiten Platz folgt. Auch die Rechtspopulisten halten ihr Ergebnis von der Vorwoche. Eine Koalition aus Union und AfD würde somit über eine deutliche Mehrheit verfügen. Doch ein schwarz-blaues Bündnis hatten Merz und seine Partei im Vorlauf der Wahl mit Nachdruck ausgeschlossen.
Die SPD von Bundeskanzler Olaf Scholz verliert im Vergleich zur Vorwoche leicht und kommt noch auf 15,5 Prozent (-0,5). Die Grünen um Kanzlerkandidat Robert Habeck liegen unverändert bei 13 Prozent. Die brisante Folge aus der Umfrage: weder eine sogenannte „Große Koalition“ aus Union und SPD, noch ein schwarz-grünes Bündnis hätte nach aktuellem Stand eine Mehrheit im Bundestag.
Bundestagswahl 2025: Linke legt in neuer Umfrage weiter zu – FDP rutscht unter fünf Prozent
Das liegt vor allem auch an den Ergebnissen von Linke und BSW. Erstere hat in den vergangenen Wochen ein beeindruckendes Comeback in der Umfragen gezeigt und sich von einem zwischenzeitlichen Drei-Prozent-Tief erholt. Die Partei um Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek legt einen Prozentpunkt zu und kommt auf 6 Prozent. Damit würd sie ebenso den Einzug ins Parlament schaffen, wie das BSW. Die Wagenknecht-Partei liegt weiterhin bei 5,5 Prozent. Schlecht sieht es für die FDP aus, die einen halben Prozentpunkt verliert und auf 4,5 Prozent kommt. Die Liberalen müssen weiter bangen.
Kenia-Bündnis nach Bundestagswahl 2025? Neue Umfrage bringt Koalitionssorgen für Merz
Auf Basis der Insa-Umfrage wäre nur eine Koalition rechnerisch möglich, wenn die Union nicht mit der AfD zusammenarbeiten will. Die sogenannte Kenia-Koalition: das Bündnis aus Union, SPD und Grünen. Merz bräuchte somit nicht nur eine, sondern beide Parteien der aktuellen Minderheitsregierung, um eine stabile Mehrheit zu bilden. Für den CDU-Chef, der im Wahlkampf für einen Politikwechsel wirbt, sowas wie ein Worst-Case-Szenario. Mit Blick auf die Linke unterhält die CDU einen Unvereinbarkeitsbeschluss und auch eine Koalition mit dem BSW hatte Merz bislang auf Bundesebene abgelehnt.
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Die aktuellen Daten der Umfrage im Überblick:
Partei | Umfrage-Ergebnis in % |
---|---|
CDU/CSU | 30 |
AfD | 22 |
SPD | 15,5 (-0,5) |
Grüne | 13 |
Linke | 6 (+1) |
BSW | 5,5 |
FDP | 4 (-0.5) |
Sonstige | 4 |
Institut: Insa. Erhebungszeitraum: 7.–10. Februar 2025 Fallzahl: 2006 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte.
Bundestagswahl 2025: Umfragen sind keine Prognosen
Umfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. Zudem ist stets ein statistischer Fehler von bis zu drei Prozentpunkten zu beachten (Fehlertoleranz).
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Die Umfragen in Deutschland sind zuletzt recht genau ausgefallen. So lag die mittlere durchschnittliche Abweichung aller Institute bei der Bundestagswahl 2021 laut dem Internetportal Dawum bei 1,03 Prozentpunkten. Berücksichtigt wurden dabei all diejenigen Institute, die 30 Tage vor der Wahl eine Sonntagsfrage veröffentlicht hatten. (cs)