Bei einer Kontrolle in der Tölzer Fußgängerzone ahndeten Einsatzkräfte von Polizei und Kommunalbehörden am Dienstag, den 11. November, zahlreiche Verstöße.
Bad Tölz - Jüngst führte der Zweckverband Kommunale Dienste Oberland im Auftrag der Stadt wieder eine Fahrradkontrolle in der Tölzer Fußgängerzone durch. Mit der Aktion möchte der Verbund, der seit vergangenem Jahr offizieller Allianzpartner der bundesweiten Initiative #mehrAchtung ist, mehr Sicherheit für die Fußgänger schaffen und Bürger sowie Besucher für ein rücksichtsvolleres Miteinander sensibilisieren.
Zweckverband Kommunale Dienste Oberland überwacht E-Scooter- und Fahrräder auf der Tölzer Marktstraße
Auf der Tölzer Marktstraße sorgt das Radfahren trotz Verbots immer wieder für Ärger. Bereits seit den 1980er-Jahren ist die historische Geschäftsstraße als Fußgängerzone ausgewiesen, um den Einkauf und das Flanieren sicherer zu machen. Doch viele Radler schieben ihren Drahtesel dort nicht – sehr zum Ärger von Passanten und Geschäftsleuten, wenn sich besonders rasante Fahrer die Anhöhe vom Khanturm zur Isar hinunter oder hinauf schlängeln. Der Zweckverband Kommunale Dienste (ZVKD) im Oberland kontrolliert daher regelmäßig den Bereich, um dort auf die geltende Ordnung hinzuweisen und die Verkehrssicherheit zu stärken.
In der Tölzer Fußgängerzone fand jüngst nun wieder eine gezielte Kontrolle von E-Scootern und Fahrrädern statt. Ziel der Maßnahme sei es, die Sicherheit der Fußgänger zu erhöhen und das Bewusstsein für ein rücksichtsvolles Miteinander zu stärken, wie die ZVKD-Sprecherin Simone Bräu per Schreiben mitteilt. Fünf Verkehrsüberwacher des ZVKD waren gemeinsam mit Beamten der Polizeiinspektion Bad Tölz im Einsatz. Sie informierten Radfahrer über die geltenden Vorschriften in der Fußgängerzone und appellierten an die Verantwortung jedes Einzelnen, zur Sicherheit aller beizutragen.
43 Verstöße in Tölzer Fußgängerzone festgestellt
Auf der Tölzer Marktstraße haben Fußgänger Vorrang. Das Radfahren ist dort zwischen 9.30 und 21 Uhr verboten. Außerhalb dieses Zeitfensters ist das Fahrrad zu schieben. Auf diese Regelung verweisen auch aufgestellte Schilder. Doch diese Regelung wird laut ZVKD Oberland häufig missachtet – und auch E-Scooter-Fahrer stehen zunehmend im Fokus, da sie aufgrund ihrer Geschwindigkeit oftmals eine Gefahr für Fußgänger sein können.
Im Verlauf der gut zweistündigen Kontrolle an einem Werktag wurden insgesamt 43 Ordnungswidrigkeiten festgestellt, der Großteil betraf Radfahrer. Die meisten zeigten sich einsichtig und verständnisvoll, sodass überwiegend mündliche Verwarnungen ausgesprochen wurden. Auch sechs E-Scooter-Fahrer wurden verwarnt, ebenfalls überwiegend mündlich. In zwei Fällen kam es sogar zu Strafanzeigen, da die Fahrer der E-Scooter ohne Kennzeichen unterwegs waren.
Verwarnungsgelder und Sensibilisierung
Laut bundeseinheitlichem Tatbestandskatalog beträgt das Verwarnungsgeld für das verbotswidrige Befahren der Fußgängerzone mit dem Fahrrad 25 Euro, für E-Scooter sind 15 Euro fällig. Bei Kraftfahrzeugen liegt das Verwarnungsgeld bei 50 Euro – bei zusätzlicher Gefährdung oder Behinderung von Fußgängern kann sich dieser Betrag erhöhen.
Die Überwachung des ruhenden Verkehrs übernimmt seit Juli 2022 der ZVKD Oberland im Auftrag der Kreisstadt, dazu zählt eben auch die Kontrolle der Fußgängerzone. Die Maßnahme erfolgt in enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung. „In der Fußgängerzone kommt es immer wieder zu Regelverstößen und gefährlichen Situationen. Regelmäßige Kontrollen tragen wesentlich zur Erhöhung der Sicherheit bei“, betont Maximilian Brummer, Leiter ruhender Verkehr beim ZVKD Oberland.
„Die Aktion dient nicht dem Abkassieren, sondern soll Bürger und Gäste der Stadt für mehr gegenseitige Rücksichtnahme sensibilisieren“, berichtet Brummer weiter. Gespräche, wie jetzt bei der Kontrolle vor Kurzem, im Rahmen mündlicher Verwarnungen, würden hierzu einen wichtigen Beitrag leisten.
Kooperation und Initiative #mehrAchtung
Übrigens: Heuer, seit Juli, ist der Verband zudem offizieller Partner der Initiative #mehrAchtung, die vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr sowie dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat ins Leben gerufen wurde. Ziel der Initiative ist es, gemeinsam mit starken Partnern ein respektvolles Verhalten im Straßenverkehr zu fördern. Genauso sollte es zwischen Radlern und Passanten sein.
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