Panzer sind betroffen: Trump-Entscheidung legt Riesen-Schwäche bei Ukraine-Hilfen offen
Weil Donald Trump amerikanische Waffen-Lieferungen an die Ukrainer vorübergehend stoppt, bricht plötzlich Chaos am polnischen Hub für die Militärhilfen aus.
Rzeszow – Er macht Druck auf die Ukraine, während Militär-Experten wie CDU-Politiker Roderich Kiesewetter bezweifeln, ob es Russlands Präsident Wladimir Putin tatsächlich um eine Waffenruhe mit Kiew geht.
Waffen-Lieferungen an die Ukraine: Probleme nach Entschluss von Donald Trump
Die Rede ist von US-Präsident Donald Trump, der kürzlich für knapp eine Woche amerikanische Waffen-Lieferungen an Kiew stoppte und die nachrichtendienstliche Zusammenarbeit untersagte, um beides wenige Tage später wieder aufzunehmen. Ein paar Tage mit erheblichen Auswirkungen auf die Unterstützung anderer Verbündeter für die Ukrainer über Polen.
Davon berichten das US-Nachrichtenportal ABC News und das ukrainische Online-Portal Defense Express (DE). Demnach kam es durch den zwischenzeitlichen Stopp der Bemühungen der Amerikaner zu einem kurzzeitigen logistischen Durcheinander in dem Hub für Militärhilfen im ostpolnischen Rzeszow. Wie DE schreibt, laufen über den dortigen Militär-Flughafen rund 80 Prozent der Waffen-Lieferungen.
Waffen im Ukraine-Krieg: Australien hatte Kiew 49 Abrams-Panzer zugesagt
Als Beispiel für die Probleme dient die sich im Prozess befindliche Lieferung von Kampfpanzern M1 Abrams aus Australien. Canberra hatte der Ukraine im Oktober 49 Abrams M1A1 aus eingelagerten Beständen zugesagt, und zwar, obwohl die Australier nicht Teil der transatlantischen Verteidigungsallianz Nato sind. Doch: Weil China im Pazifik Ansprüche erhebt und gleichzeitig Wladimir Putin unterstützt, lenkte Australien als Partner der Nato nach langem Hin und Her ein.
Aber: Wie DE berichtet, hat die US-Luftwaffe zuletzt mehrere Logistikeinheiten aus Rzeszow abgezogen. Und genau das soll mit erheblichen Verzögerungen der australischen Abrams-Lieferungen in den Ukraine-Krieg zusammenhängen. Zumindest mit der Bereitstellung der ersten dieser Panzer aus den 1980er Jahren, die unter großem Aufwand für die Schlachtfelder der Gegenwart überholt werden müssen. Und die mit rund 61 Tonnen vergleichsweise schwer sind, was den aus den USA gelieferten 31 Abrams-Panzern zum Beispiel in Kursk Schwierigkeiten bereitete. Genauer gesagt: ihren Besatzungen.
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Panzer für die Ukraine: Viele Waffen-Lieferungen laufen über Rzeszow in Polen
Was genau die Logistik nach Ostpolen und von dort in die Ukraine unterbrach, geht aus den Berichten nicht hervor. 2004 hatte das australische Verteidigungsministerium just 59 Abrams-Kampfpanzer in den Vereinigten Staaten bestellt, um eine gemeinsame Logistik mit den US-Streitkräften zu gewährleisten. ABC News zitiert wiederum einen namentlich nicht genannten US-Beamten, wonach Washington Canberra vor logistischen und wartungstechnischen Herausforderungen im Zusammenhang mit den Abrams-Panzern und den geplanten Ukraine-Lieferungen gewarnt habe. Und auch davor, wie schwierig nach einer Lieferung die Wartung vor Ort sei.
Die Royal Australian Air Force besitzt zwar immerhin acht riesige Transport-Flugzeuge Boeing C-17, mit denen sich die Abrams von A nach B bringen lassen. Ein Problem könnte jedoch der Transport innerhalb Europas darstellen, da die Australier eben nicht Teil der Nato sind. Entsprechende Flüge australischer Militärmaschinen innerhalb Europas sind öffentlich zumindest nicht bekannt. Noch ein Indiz: Der Oshkosh M1070, wie ihn die U.S. Army nutzt, ist die vierachsige Standardzugmaschine für Transporte des Panzers M1 Abrams. Die Australier haben derlei Militär-LKW freilich nicht in Europa stehen.

Panzer im Ukraine-Krieg: Transport australischer Abrams bereitet wohl Schwierigkeiten
Was tun? Der pensionierte australische Generalmajor Mick Ryan fordert im Gespräch mit ABC News: „Wenn das US-Militärsystem nicht in der Lage ist, diese Dinge rechtzeitig zu transportieren, sollten wir – natürlich unter Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten – die Zusammenarbeit mit unseren polnischen Freunden oder sogar privaten Auftragnehmern in Betracht ziehen, um diese Dinge so schnell wie möglich in die Ukraine zu bringen.“ (pm)