Sensibler Panzer-Verlust: Ukraine vernichtet Putins Artilleriegeschütz 2S19 Msta-S

  1. Startseite
  2. Politik

KommentareDrucken

Im Netz ist die Explosion einer russischen Haubitze 2S19 Msta-S zu sehen. Offenbar hat diese im Ukraine-Krieg dasselbe Problem wie Wladimir Putins T-72-Panzer.

Donbass – Die Ukraine bleibt standhaft in der Verteidigung ihres Landes. Was Russland wegen des Angriffkriegs von Wladimir Putin an Verlusten erfährt, dokumentiert auch die Artillerie des Kreml.

Verluste für Wladimir Putin: Russlands Haubitze 2S19 Msta-S explodiert heftig

Die Open-Source-Intelligence-Website Oryx listete m 3. Juli zum Beispiel 120 zerstörte Feldhaubitzen 2A65 Msta-B. Wie viele der selbstfahrenden Haubitzen 2S19 Msta-S Putin bislang eingebüßt hat, geht aus der Liste der niederländischen Recherche-Plattform zum Ukraine-Krieg indes nicht hervor.

Anfang Juli kursierte dagegen bei X – nicht zum ersten Mal – ein Video zu einer heftigen Explosion einer 2S19 Msta-S des Moskau-Regimes. Der mutmaßliche Kamikaze-Drohnen-Angriff der Ukrainer veranschaulichte nachdrücklich drei immense Schwachstellen des nur vermeintlich mächtigen Artilleriesystems Putins.

Verluste für Russland: Haubitze 2S19 Msta-S hat zwei erhebliche Schwachstellen

Während die russischen Verluste auch unter den Soldaten immens sind, erhalten die ukrainischen Streitkräfte aktuell unter anderem ein riesiges Waffen-Paket aus Deutschland. Es ist das nächste seit dem völkerrechtswidrigen russischen Überfall im Februar 2022. Das russische Militär verliert gegen die ukrainische Artillerie und die Kamikaze-Drohnen dagegen eine schwere Waffe nach der anderen. Laut Oryx waren (Stand 3. Juli) zum Beispiel bereits 3184 Kampfpanzer verschiedener Bauart darunter.

Im Fall der 2S19 Msta-S sind drei Schwächen geradezu verheerend. Zwar hat das Gefährt eine mittlerweile typische Käfigkonstruktion gegen Kamikaze-Drohnen auf dem Dach montiert. Doch: Viele ukrainische Drohnen-Piloten sind längst in der Lage, ihre unbemannten Luftfahrzeuge mit der explosiven Payload (Sprengstoff) selbst durch die kleinsten Lücken hindurch in ihr Ziel zu steuern.

2S19 Msta
Waffentyp: selbstfahrende Artillerie-Haubitze
Besatzung: 5 (Kommandant, Fahrer, Richtschütze, zwei Ladeschützen)
Hauptbewaffnung: 1 × 152-mm-Haubitze 2A64 (50 Geschosse)
Sekundärwaffe: 1 × 12,7-mm-NSWT-Maschinengewehr
Panzerung / Gewicht: 16 mm / 42,0 Tonnen
Länge/Breite/Höhe: 11,92 m / 3,58 m / 2,99 m

Verluste Russlands im Ukraine-Krieg: Panzerung von Putins Haubitze ist minimal

Oft verwenden sie dabei die hochgradig wirkungsvollen Granaten der eigentlich alten sowjetischen Panzerabwehrwaffe RPG-7. Bei der dargestellten 2S19 Msta-S ist auffällig, wie leicht die verwendete ukrainische Drohne das wuchtige Gefährt, das fast zwölf Meter lang und drei Meter hoch ist, in Brand schießen kann. Kein Wunder: Verschiedenen Berichten zufolge ist die Panzerung der selbstfahrenden Haubitze auf Ketten gerade mal 16 Millimeter dick. Das ist nichts.

Zum Vergleich: Die Panzerung der Kampfpanzer Leopard 2A4, wie sie die Ukraine dutzendfach aus Reihen der Nato bekam, ist an der Turmfront fast 70 Zentimeter dick. Die Seiten der 2S19 sind ferner extrem steil, was sie anfällig für Angriffe macht. Bezeichnend: In den 1980er Jahren, in denen das Waffensystem in der Sowjetunion entwickelt wurde, gab es keine modernen Panzerabwehrwaffen wie die amerikanische Javelin, und schon gar keine Kamikaze-Drohnen. Wenn die 2S19 auf den ersten Blick auch mächtig erscheinen mag, das Entwicklungsalter ist ein Riesen-Nachteil.

Im Ukraine-Krieg im Einsatz: Eine russische Haubitze 2S19 Msta-S fährt durch besetzte Teile der Region Saporischschja.
Im Ukraine-Krieg im Einsatz: Eine russische Haubitze 2S19 Msta-S fährt durch besetzte Teile der Region Saporischschja. © IMAGO / ITAR-TASS

Russische 2S19 Msta-S: Dieselbe Schwachstelle wie Putins T-72-Panzer

So hat die Haubitze denselben Makel wie Putins T-72-Kampfpanzer, die in riesiger Stückzahl auf dem ukrainischen Schlachtfeld zurückblieben. Und zwar geht es um ein leicht entzündliches Ladekarussell für die Munition, die in zwei horizontalen Trommelmagazinen zudem unmittelbar am Kampfraum gelagert wird.

Bis auf den Fahrer befinden sich die weiteren Besatzungsmitglieder (Kommandant, Richtschütze, Ladeschützen) allesamt in diesem Bereich des Turms. Wird die Haubitze hier getroffen und/oder entzündet sich eine Granate, explodiert die gesamte vorhandene Munition und somit die ganze 2S19 gleich mit. Wie im oben abgebildeten Video zu sehen ist. (pm)

Auch interessant

Kommentare