Kurz vor dem Finale des ESC-Vorentscheids: Heimliche Regeländerung sorgt für Wirbel
Eigentlich sollte beim Vorentscheid-Finale allein das Publikum entscheiden, wer Deutschland beim ESC vertritt. Doch die Sache ist wohl etwas komplizierter.
Köln – Am Samstag (1. März) entscheidet sich, wer für Deutschland beim Eurovision Song Contest 2025 antritt. Neun Acts stehen im Finale von „Chefsache ESC 2025 – Wer singt für Deutschland?“, die eigentlich allein vom Publikum bewertet werden sollten. So dachte man, doch kurz vor dem Finale scheint das Prozedere noch einmal geändert worden zu sein.
Entscheidet allein das Publikum? NDR-Mitteilung zum ESC-Vorentscheid wirft Fragen auf
Wenige Tage vor dem Finale des ESC-Vorentscheids verschickte der zuständige Sender NDR eine Pressemitteilung. Darin heißt es an einer Stelle: „Fünf Acts werden von Stefan Raab und seiner Jury für die nächste Runde ausgewählt. In der bestimmt allein das Publikum – und entscheidet per Televoting, Online-Voting (esc.vote) oder per SMS, wer für Deutschland zum internationalen Eurovision Song Contest fahren soll.“ In der Halbfinal-Show entschied noch allein die Jury.
Vor allem der Teil „Fünf Acts werden von Stefan Raab und seiner Jury für die nächste Runde ausgewählt“ irritiert und sorgt für Wirbel. Er zeigt, dass offenbar doch noch heimlich die Regeln geändert wurden. Mit „für die nächste Runde“ ist keineswegs eine weitere Show nach dem ohnehin komplexen Vorauswahlprozess mit drei Shows bei RTL gemeint. Vielmehr wird die Finalshow geteilt.
Jury um Stefan Raab trifft beim finalen ESC-Vorentscheid eine Vorauswahl
Neun Künstlerinnen und Künstler, Bands und Duos werden einen Coversong sowie ihren ESC-Titel in der von Barbara Schöneberger (50) moderierten Show präsentieren. Aus diesen Acts, so dachte man, wählt das Publikum den Sieger, der Deutschland am 17. Mai beim Eurovision Song Contest in Basel vertritt. Doch es wird so ablaufen, dass die Jury, bestehend aus Stefan Raab (58), Nico Santos (32), Yvonne Catterfeld (45) und Conchita Wurst (36), nach einer ersten Runde vier Acts aussortiert. Und erst bei den letzten fünf stimmen allein die Zuschauer über ihren Favoriten ab.

Nachdem Medien auf das Thema aufmerksam wurden, sah sich der NDR offenbar genötigt, Stellung zu nehmen. Dem Portal esc-kompakt.de etwa schrieb der Sender: „Es gab keine Regeländerung: Die Info bei ‚Chefsache ESC 2025‘ kam von Show zu Show. Auch RTL hat zum Beispiel erst direkt vor dem Chefsache-Halbfinale (Show drei) kommuniziert, wie das Prozedere dort ist – dass neun der 14 Acts ins Finale kommen. Dass die Jury im Finale eine Vorauswahl trifft, wussten die teilnehmenden Acts vor dem Halbfinale am 22. Februar.“
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Die Fans sind geteilter Meinung. „Bin wirklich gespannt, ob morgen nochmals Regeln umgeworfen werden im Sinne von Pippi Langstrumpf. Und wie viel Gegenwind morgen eventuell Raab entgegenbläst, sollte er favorisierte Acts rauskegeln“, schreibt einer in den Kommentaren bei esc-kompakt.de. Ein anderer ist gelassen: „Ja – es wirkt etwas willkürlich – vielleicht chaotisch? Aber wichtig? Nein“. Am Samstag fällt im Finale des ESC-Vorentscheids die Entscheidung – allerdings ohne Elton in der Jury. (mt) Verwendete Quellen: ndr.de, esc-kompakt.de