VW, BMW und Mercedes stürzen in China weiter ab: „Die deutschen Autobauer sitzen in China in einer Falle“

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VW, BMW und Mercedes stürzen weiter ab: „Die deutschen Autobauer sitzen in einer Falle“

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Bei Verbrennern sind deutsche Hersteller wie BMW, Mercedes und VW zwar Marktführer, doch immer mehr Kunden in China fahren elektrisch – der Wettbewerb ist hart.

München/Shanghai – Chinas Automarkt ist der größte der Welt. Umso wichtiger ist es für deutsche Autohersteller, sich dort zu behaupten. Mit BMW, Mercedes und VW stürzen jedoch gleich drei deutsche Hersteller in China ab. Jetzt gilt es noch die Kurve zu kriegen, damit es nicht auch außerhalb Chinas für VW und Co. gefährlich wird. In China nimmt der Marktanteil der deutschen Autohersteller stetig ab. Wie das Handelsblatt schreibt, lag er 2020 noch bei 26,5 Prozent und ist seitdem auf 21,8 Prozent geschrumpft.

Vor Automesse in Peking
Nach Jahrzehnten an der Spitze des Marktes rutscht VW ab. Unter anderem, weil E-Autos immer beliebter werden. (Symbolbild) © Ng Han Guan/dpa

E-Autos werden auf dem Automarkt in China immer wichtiger – Nachfrage nach Verbrennern sinkt

Einer der Hauptgründe ist der Boom der E-Autos in China. Bei den Verbrennern haben BMW, Mercedes und VW zwar die Nase vorn, doch die Nachfrage nach Verbrenner nimmt rapide ab. „Die deutschen Autobauer sitzen in China in einer Falle. Ihr Markenerbe wird zur Last“, sagt Andreas Herrmann, Direktor am Institut für Mobilität an der Universität St. Gallen.

Auf dem rasant wachsenden Markt für E-Autos etabliert sich die chinesische Konkurrenz jedoch schneller als deutsche Hersteller. Inzwischen ist BYD der größte E-Autobauer der Welt, vor Tesla und VW. Letzterer war vorher über Jahrzehnte hinweg Marktführer in China, inzwischen ist das deutlich bescheidenere Ziel laut dem Handelsblatt in China nur der größte ausländische Autohersteller zu sein.

BMW, Mercedes und VW haben sich noch nicht auf dem Markt für E-Autos etabliert

BMW und Mercedes gelingt es bisher nicht, sich auf dem Markt für E-Autos und Hybride zu etablieren. Laut Experten ist die deutsche Autoindustrie China deutlich unterlegen, ihr könnte ein böses Schicksal bevorstehen. „Die große Frage ist, ob die westlichen Hersteller den Wettstreit bei batterieelektrischen Fahrzeugen in China noch gewinnen können oder nur noch den Verbrennermarkt auscashen“, sagt Fabian Brandt, Leiter des Autobereichs bei der Strategieberatung Oliver Wyman.

Clevere Funktionen statt schwere Motoren in China beliebt: „Da sind die Deutschen nicht an vorderster Front“

Der Markt für E-Autos in China ist jedoch besonders hart umkämpft, denn mehr als hundert Hersteller befinden sich im Preiskrieg – wer seine Stellung halten oder sogar ausbauen kann, ist jedoch noch offen. Die chinesische Planungsbehörte NDRC rechnet wegen des Überangebotes sogar damit, dass der Wettbewerb noch schärfer wird. Allein auf der Automesse in Peking sollen mehr als zwei Drittel der präsentierten Autos elektrisch oder hybrid betrieben werden.

Das wirkt sich vor allem auf Premiumhersteller aus, deren schwere Motoren derzeit nicht gefragt sind, stattdessen werden smarte Funktionen bevorzugt. „Da sind die Deutschen nicht an vorderster Front dabei, hier sind die Chinesen die Innovatoren“, sagt Autoexperte Andreas Herrmann von der Universität St. Gallen. (kiba/reuters)

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