Der türkische Präsident Erdogan hat den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu erneut mit Adolf Hitler verglichen. Erdogan sagte laut „Newsweek“, dass Netanjahu ihn in Sachen Völkermord „längst übertroffen“ habe. Seine Verbal-Attacke verschärft die ohnehin belasteten Beziehungen zwischen den beiden Ländern.
Die aktuellen Spannungen sind hauptsächlich auf die Luftangriffe Israels gegen den Iran zurückzuführen. Erdogan verurteilte diese als „unmenschliche Aggression“. In einem Gespräch mit dem Emir von Katar machte er deutlich, dass Netanjahu seiner Meinung nach „die größte Bedrohung für die Sicherheit der Region“ sei.
Nicht der erste Hitler-Vergleich
Israel und die Türkei haben bereits eine lange Geschichte diplomatischer Spannungen. Bereits im Jahr 2023 verglich Erdogan Netanjahu mit Hitler. „Gibt es etwas, das Netanjahu weniger getan hat als Hitler? Nein“, sagte der türkische Präsident damals in Bezug auf das israelische Vorgehen im Gazastreifen.
Er kritisierte damals, dass Deutschland Netanjahu nicht für die zivilen Opfer im Gazastreifen verurteilt habe und warf den USA vor, durch ihre Unterstützung Israels den Tod von über 20.000 Palästinensern ermöglicht zu haben.
Israels Außenminister wirft Erdogan Hetze vor
Die Antwort aus Israel auf Erdogans jüngste verbale Ausfälle ließ nicht lange auf sich warten. Der israelische Außenminister Gideon Sa'ar nannte Erdogan einen „selbsternannten Sultan“ und warf ihm vor, mit seiner „aufhetzenden Rede“ gegen Israel und dessen Premierminister Stimmung zu machen. Sa'ar kritisierte auch Erdogans Vorgehen gegen die Freiheit der eigenen Bürger und die Opposition in der Türkei. Er warf ihm zudem vor, imperialistische Ambitionen zu verfolgen, berichtet „Newsweek“.
Israel-Minister vergleicht Khamenei mit Hitler
Der erneute verbale Angriff Erdogans war nicht der einzige Hitler-Vergleich in der letzten Zeit. So richtete der israelische Verteidigungsminister Israel Katz scharfe Worte in Richtung des iranischen Führers Ayatollah Ali Khamenei. Er wirft ihm vor, seinen großen ideologischen Einfluss für die Zerstörung Israels zu nutzen, auch auf Kosten seines eigenen Volkes. Katz bezeichnete Khamenei als „modernen Hitler“, der vernichtet werden müsse.
Eine mögliche Tötung des Ayatollah könnte die iranische Politik erheblich destabilisieren. Es gibt Gerüchte über mögliche Nachfolger, darunter sein Sohn Modschtaba, jedoch erscheint eine dynastische Lösung unwahrscheinlich. Ein Systemwechsel zu einer kollektiven Führung durch die Revolutionsgarden wird ebenfalls diskutiert, obwohl diese militärisch und nachrichtendienstlich geschwächt sind.