Zu massiv: Bauausschuss Hausham lehnt Antrag für sieben Wohneinheiten ab

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Miesbach
  4. Hausham

KommentareDrucken

Weitgehend naturbelassen: Nur dieses Wohnhaus samt Garage und Schuppen steht aktuell auf dem 3500 Quadratmeter großen Grundstück am Buchenhang. © TP

Zwei Zweifamilien- und drei Reihenhäuser auf einem bislang weitgehend naturbelassenen Hanggrundstück in Hausham: Mit diesem Antrag musste sich nun der Bauausschuss beschäftigen.

Hausham – Ein Wohnhaus mit Zufahrt, Schuppen und Garage, ansonsten viel grüne Wiese und Bäume: Als in weiten Teilen naturbelassen ließe sich der aktuelle Zustand eines rund 3500 Quadratmeter großen Grundstücks am Buchenhang in Hausham beschreiben. Was daraus werden könnte, damit hatte sich nun der gemeindliche Bauausschuss zu beschäftigen. Anlass war ein Antrag auf Vorbescheid für zwei Zweifamilienhäusern mit Duplexgaragen sowie drei Reihenhäusern mit Doppelgaragen und Dachterrassen. Zu einem zustimmenden Votum konnte sich aber kein Ausschussmitglied durchringen. Als – auch wegen der Hanglage – zu massiv erschien dem Gremium die beabsichtigte Bebauung. Dennoch will man sich beim einem Ortstermin noch ein besseres Bild machen.

Lesen Sie auch: Bauausschuss Hausham beschließt Verbesserungen für Verkehrssicherheit in Naturfreundestraße

Bereits auf Fotosafari auf dem Grundstück unterwegs waren Mitarbeiter des Haushamer Bauamts, berichtete dessen Leiterin Petra Sperl in der Sitzung. Die Ergebnisse projizierte sie per Beamer an die Leinwand. Die Höhenunterschiede auf dem Areal seien schon beträchtlich, erläuterte Sperl. Der neue Dreispänner solle nach Abbruch des Bestandsgebäudes auf dessen derzeitiger Position im Süden entstehen. Allerdings werde sich die Grundfläche durch den Neubau von elf mal acht auf 24,5 mal 16,5 Meter erhöhen. Die Wandhöhe ab dem Erdgeschoss werde sechs Meter betragen, die Dachneigung 24 Grad. Sascha Priviteras (Grüne) Einwand, dass die sichtbare Höhe wegen der davor und damit hangabwärts platzierten Garagen eher Richtung zehn Meter gehen werde, bestätigte Sperl.

Noch etliche Fragen offen

Die weiter nördlich geplanten Zweifamilienhäuser werden im Antrag auf Vorbescheid mit einer Grundfläche von 13 mal 8,50 Meter und 14 mal neun Meter angegeben, die Wandhöhe jeweils mit sechs Meter, die Dachneigung mit 20 Grad. Exakt gleich bemessen sich die beiden Duplexgaragen (6,75 mal 6,5 Meter Grundfläche, Wandhöhe drei Meter). Erschlossen werden sollen sämtliche Baukörper durch eine 4,50 Meter breite Zufahrtsstraße, die auf dem schon vorhandenen Weg aufsetzen wird.

Damit seien aber längst nicht alle Fragen beantwortet, gab die Bauamtsleiterin zu bedenken. Diskussionswürdig sei etwa die Frage, ob das Grundstück dem Innen- oder dem Außenbereich zuzuordnen sei. Angesichts der Lage in einem durchaus für das Ortsbild prägenden Hanggrünzug sei aber selbst im Innenbereich offen, ob sich die neuen Häuser in die umliegende Bebauung einfügen würden. Wenn man aber vom Außenbereich ausgehe, sei wiederum eine Herausnahme aus dem Landschaftsschutzgebiet notwendig.

Probleme durch Spätfolgen des Bergbaus?

Michael Ertl (SPD) erinnerte zudem, auch an mögliche Auswirkungen des Bergbaus auf die Hangstabilität zu denken. Die bei dem Vorhaben zu erwartenden Erdbewegungen seien „brutal“. Sperl bestätigte, dass sich in der Nähe eine ehemalige Schachtöffnung befindet. Unabhängig davon beurteilte Ertl die geplante Bebauung als „zu mächtig“. Bürgermeister Jens Zangenfeind (FWG) stimmte zu: „Das wäre optisch ein unglaublicher Eingriff.“

Auch interessant: Zu viel Verkehr: Gemeinde Hausham beschränkt Zufahrt zu Friedhof

Wenig überraschend, lehnten die Bauausschussmitglieder den Antrag auf Vorbescheid einstimmig ab. Der Rathauschef bot den Antragstellern aber eine Besichtigung im Rahmen eines Ortstermins an. Ein Abstecken der geplanten Grundflächen soll dabei ein besseres Gefühl für die tatsächliche Wirkung der Bebauung am Buchenhang geben.

sg

Auch interessant

Kommentare