Investor aus Nordrhein-Westfalen plant im ehemaligen Galeria-Kaufhof in Kempten ein Gesundheitszentrum Handel, Seniorenwohnen und ein Café.
Kempten – Ein Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen will dem ehemaligen Galeria-Kaufhof-Gebäude wieder vollständig Leben einhauchen. Der Planungs- und Bauausschuss behandelte in seiner jüngsten Sitzung den Vorbescheid zur Nutzungsänderung für Wohnungen. Die anwesenden Stadträte zeigten sich allesamt aufgeschlossen.
Galeria-Gebäude: Investor plant Seniorenwohnen
Das Unternehmen plant im Erdgeschoss ein Gesundheitszentrum, im ersten Obergeschoss (Ausgang Richtung Residenzplatz) Handel und Seniorenwohnen. Im zweiten bis vierten Obergeschoss soll sich das Seniorenwohnen fortsetzen, auf dem Dach hat das Unternehmen ein Café angedacht. Die zweigeschossige Tiefgarage solle nach den Vorstellungen der Projektentwickler erhalten bleiben und dem Stellplatznachweis dienen. Für besseres Licht soll vom ersten bis zum vierten Obergeschoss ein Atrium in den bestehenden Baukörper eingefügt werden.
Um das Vorhaben zu verwirklichen, ist eine Ausnahme vom Bebauungsplan und eine Ausnahme für die Wohnnutzung ab dem ersten Obergeschoss notwendig. Maximilian Schmid, Sachgebietsleiter im Bauamt, erklärte, dass nachbarliche Belange dadurch nicht beeinträchtigt werden. Die Abstände zu Nachbargebäuden reichen ihm zufolge aus. Die Nutzung sei mit dem Charakter des Kerngebiets vereinbar. Er schlug vor, dem Antrag auf Vorbescheid zuzustimmen.
Kiechle „verhalten positiv“ gestimmt
„Es mangelte nie an Investoren. Es gab viele Gespräche“, sagte Oberbürgermeister Thomas Kiechle. In Kempten handle es sich um eine interessante Lage. Ein Projekt müsse aber für einen Investor finanzierbar sein. „Die jetzige Planung scheint machbar“, so Kiechle. „Wohnen passt dort hin und ist sehr gut für die Innenstadt. Ich bin verhalten positiv.“ Der Investor, ein Familienbetrieb aus Nordrhein-Westfalen bringe Erfahrung auf dem Gebiet mit. „Ob das alles so kommt, weiß ich nicht. Wir müssen jetzt die Voraussetzungen schaffen. Wir begleiten das Konzept und wünschen dem Investor Erfolg.“
Laut Baureferent Tim Koemstedt sind im Kerngebiet verschiedene Nutzungen möglich. „Ob das Nutzungskonzept so kommen wird, steht noch nicht fest. Das Atrium ist wegen des Lichts zwingend notwendig. Heute stellt sich die grundsätzliche Frage, ob Wohnen vorstellbar ist. 20.000 Quadratmeter Fläche – das ist nicht einfach.“ Stadträtin Annette Hauser-Felberbaum (FW) stört sich am Begriff „Seniorenwohnen“ und zieht „Wohnen“ ohne Einschränkungen vor. Sie plädierte dafür, dort ein Medienzentrum einzurichten. Dem widersprach OB Kiechle: „Wir sind nicht in der Lage, dort zum Investieren, wenn es andere gibt, die dort investieren, ist das in Ordnung.“
Beschränkung auf Seniorenwohnen?
Hans-Peter Wegscheider (FW) missbilligt die Überlegung, bereits im Geschoss des Eingangsbereichs aus Richtung Residenzplatz Seniorenwohnen einzuplanen. Für Josef Mayr (CSU) ist das Wiederbespielen des Gebäudes eine Königsdisziplin. Er wünscht sich aber keine Beschränkung auf Seniorenwohnen. „Ich bin dankbar, dass es einen Investor gibt, der viele Erfahrungen in diesem Bereich hat. Wichtig ist auch, dass er dranbleibt. Es ist kein Wunschkonzert, was man da unterbringen möchte. Wenn das so kommt, wäre das eine großartige Sache.“
Auf Nachfrage, ob der Investor bei der Fassadengestaltung Freiheit erhalte, erläuterte Koemstedt, dass weder das Gebäude noch die Fassade unter Denkmalschutz stehen. Dem Antrag auf Vorbescheid samt der notwendigen Ausnahme vom Bebauungsplan stimmten die Mitglieder des Ausschusses einstimmig zu.
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