Starnberger Initiative für Kleinkinder ist beispielgebend für die Badeseen im Oberland

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Bade-Ass Wigald Boning beschwört im Film „Wassergewöhnung für Kleinkinder“, dass sicheres Schwimmen eine Lebensversicherung sei. Darum müssen man den Kids früh und spielerisch die Angst vor dem nassen Element nehmen. © Screenshot: Roettig

Laut Statistik sterben pro Monat in Deutschland drei bis vier Kinder unter zehn Jahren durch Ertrinken. Sicher auch eine Auswirkung des kommunalen „Schwimmbadsterbens“ und des Mangels an qualifizierten Schwimmlehrern.

Stegen – Damit Deutschland nicht zu einem Land von Nichtschwimmern wird, wurde jetzt eine Initiative gestartet, um bereits Kleinkinder spielerisch an das Element Wasser zu gewöhnen, ihnen Ängste zu nehmen und sie behutsam und mit Freude an das Schwimmen heranzuführen. Federführend ist der Landkreis Starnberg als deutschlandweit erster Kooperationspartner der Stiftung „Deutschland schwimmt“, gegründet vom ehemaligen Leistungsschwimmer und Olympia-Teilnehmer Alexander Gallitz.

Große Angst vor dem Wasser

Da 20 Prozent der Grundschüler Nichtschwimmer sind und 60 Prozent der jungen Schwimmkursteilnehmer Angst vor dem Wasser haben, sei das geschnürte Aktionspaket für alle Landkreise und das Oberland mit seinen über fünfzig Badeseen ausdrücklich zur Nachahmung empfohlen. So Schauspieler und Comedian Wigald Boning, der mit seinen täglichen Badeausflügen – egal bei welchem Wetter – für Schlagzeilen sorgt (wir berichteten). Er machte begeistert mit bei dem extra für die Gemeinschaftsaktion produzierten Videospot „Mit Sicherheit mehr Spaß am See – Wassergewöhnung für Kleinkinder“, der Eltern motivieren soll, den Kids den Einstieg ins Schwimmen zu erleichtern.

Initiatoren und Förderer des Projekts „Wassergewöhnung für Kleinkinder“ nach der Filmpremiere in Stegen: Werner Schmid (gwt), Sabine Kurz (Deutschland schwimmt), Daniel Betz (Groundlift-Studio), Andrea Felsner-Peifer (Sparkasse München-Starnberg-Rosenheim), Robert Sterner (Radio TOP-FM) sowie Isabell Bauch und Christoph Winkelkötter (gwt)
Initiatoren und Förderer des Projekts „Wassergewöhnung für Kleinkinder“ nach der Filmpremiere in Stegen: Werner Schmid (gwt), Sabine Kurz (Deutschland schwimmt), Daniel Betz (Groundlift-Studio), Andrea Felsner-Peifer (Sparkasse München-Starnberg-Rosenheim), Robert Sterner (Radio TOP-FM) sowie Isabell Bauch und Christoph Winkelkötter (gwt) © Roettig

Der Film wurde gemeinsam von der Stiftung „Deutschland schwimmt“, der gwt-Gesellschaft für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung Starnberg und dem Groundlift-Studio in Stegen direkt am Ammersee produziert. Darum fand hier im hauseigenen Kino die Premiere statt, zu der Isabell Bauch Beteiligte, Sponsoren und Medienvertreter am Dienstag eingeladen hatte. Die gwt-Projekt- und Marketingleiterin präsentierte das Aktionspaket mit viel Herzblut, weil sie auch Botschafterin der Stiftung ist: „Ich bin sehr stolz, dass wir als erste Region in Deutschland die Aufklärungsarbeit zur Wassergewöhnung starten!“ Dazu gehört auch das neue Büchlein „Wassergewöhnung für Kleinkinder“, das über Tourismusbüros, öffentliche Einrichtungen, Kitas, Wasserwachten und die DLRG verbreitet wird. Kostenlos, weil finanziert über Sponsoren. Willi Wassergeist präsentiert hier spaßige Badespiele und Übungen, um sich im Wasser wohl und sicher zu fühlen.

Der Kontakt mit Sabine Kurz und Alexander Gallitz von der Stiftung „Deutschland schwimmt“ kam bei der im vergangenen Juli von der gwt organisierten Seedurchquerung über „La Villa“-Hotelchefin Katja Lindo-Roever zustande, Botschafterin der Stiftung. Man habe sich ausgetauscht und festgestellt, dass Schwimmenlernen und die damit einhergehenden Herausforderungen ein gemeinsames Thema sei, so Isabell Bauch. Daraus entwickelten Sabine Kurz und Alexander Gallitz, auch Präsident des Deutschen Schwimmlehrer-Verbands DSLV, ein Konzept zur Wassergewöhnung.

Sabine Kurz, Mutter zweier Kinder, schilderte ihre persönliche Motivation für ihr Engagement als Assistentin von Anfängerschwimmkursen. So habe man jetzt mit dem Partner „FortSchritt Bayern“ ein weiteres tolles Projektteam zur Seite. Es handelt sich dabei um einen freien und gemeinnützigen Träger für ganzheitliche Kinderbetreuung in inklusiven Kinderkrippen, -gärten und -horten nach der Methode der Konduktiven Förderung. Als neuen Lehrgang habe man die Ausbildung „Instruktor Wassergewöhnung“ pilotiert und gerade die ersten 13 Erzieherinnen in St. Ottilien ausgebildet.

Das jetzt erweiterte Projekt „Mit Sicherheit mehr Spaß am See“ wurde bereits 2017 von der gwt ins Leben gerufen und von Isabell Bauch betreut. Ziel war es, durch zahlreiche kostenfreie Angebote Kinder über Gefahren und richtiges Verhalten am und im Wasser aufzuklären und zu sensibilisieren. Dazu gehören der jährliche Schwimmabzeichen-Aktionstag und die Wasserwacht-Tage in den Sommerferien.

Das Büchlein und den Videospot können Interessierte ab sofort im Internet unter www.starnbergammersee.de downloaden.

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