Vorwürfes des Geheimdienstes - Russland soll ahnungslose Ukrainer als Attentäter in die Luft sprengen
Russland soll laut dem ukrainischen Geheimdienst SBU mehrfach ahnungslose ukrainische Zivilisten angeheuert und für Sprengstoffanschläge missbraucht haben. So sollen die Russen zuletzt am Dienstag zwei Teenager in der Stadt Iwano-Frankiwsk ferngesteuert in die Luft gesprengt haben. Zuvor hatten die Jugendlichen die Bombe selbst gebaut.
Die 15- und 17-jährigen Jungen hatten die Bombe in Richtung des Bahnhofs der Stadt getragen, als die selbstgebauten Sprengsätze per Fernzündung detonierten. Der 17-Jährige wurde durch die Explosion getötet. Der 15-Jährige wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Auch zwei Passanten wurden von der Druckwelle verletzt.

Jugendliche über Telegram für Bombenbau angeheuert und in die Luft gesprengt
Die Jugendlichen sollen laut SBU über den Messenger Telegram von russischen Geheimdiensten rekrutiert worden sein. Ihnen sei "leichtes Geld" versprochen worden. Ihre russischen Kontakte gaben ihnen demnach zuvor Anweisungen zum Bau von improvisierten Sprengsätzen. Diese sollen wie Thermoskannen ausgesehen haben.
Die Bomben wurden in einer konspirativen Wohnung hergestellt, die die Russen dafür gemietet hatten. Die Sprengsätze wurden mit Fernzündern versehen. Um den Schaden durch sie zu erhöhen und möglichst viele Menschen zu töten, füllten die Teenager sie mit Metallkugeln auf.
Anschließend stellten sie sie scharf und begaben sich in Richtung des Zielortes am Bahnhof. Die Russen sollen die Bewegung der Jugendlichen über GPS verfolgt und den Sprengsatz bei den Jugendlichen dann ohne Vorwarnung in die Luft gesprengt haben. Ein zweiter Sprengsatz explodierte parallel dazu in der gemieteten Wohnung.
Mutter wurde in die Luft gesprengt - Baby lag in Hotel
Der Fall ist indes nicht der erste seiner Art. Ermittler gehen davon aus, dass die Russen mit der Taktik immer wieder die Geldnot von Menschen in dem kriegsgebeutelten Land ausnutzen. Im Februar sollen russische Agenten eine junge Mutter auf ähnliche Art engagiert haben. Sie ging mit einer Sporttasche auf eine Gruppe ukrainischer Soldaten zu und wurde per Fernzünder ebenfalls in die Luft gesprengt.
Sie starb zusammen mit einem ukrainischen Soldaten, sechs weitere wurden verletzt. Besonders tragisch: Ihr Baby hatte die junge Frau in einem Hotelzimmer zurückgelassen. Es wurde kurz darauf von Ermittlern dort entdeckt. Auch der jungen Mutter war eine stattliche Summe für die Überbringung versprochen worden.

Bombenbauer rief Kurier - der wurde in die Luft gesprengt
Vor der Mutter hatte ein weiterer Ukrainer die Pläne der Russen wohl durchschaut. Anfang Februar soll ein 17-jähriger Verdächtiger laut Berichten des ukrainischen Geheimdienstes parallel mit einem weiteren Mann Sprengsätze hergestellt haben. Der Mann soll dann verstanden haben, dass das Paket wegen des Fernzünders mit ihm explodieren könnte. Daher bestellte er einen Kurier, der das Paket zu einem Rekrutierungsbüro der Armee brachte. Dort explodierte der Sprengsatz und tötete den Kurier und verletzte acht Personen.
Den Bombenbauern drohen nun lebenslange Haft und die Beschlagnahmung ihres Besitzes. Der ukrainische Geheimdienst warnt indes mit den Fällen der Ukrainer davor, auf solche Angebote einzugehen.