„Frohsinn 2000“ auf der Suche: Neues Vereinsheim neben der Bockerlbahn?

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Auf der Freifläche zwischen Bockerlbahn und dem Wohnhaus (links im Bild) könnte am Tiefstollengelände ein Vereinsheim für den „Frohsinn 2000“ entstehen. Standort „ist super“ © jepsen

„Frohsinn 2000“ möchte ein Vereinsheim bauen. Dafür braucht die Faschingsgesellschaft ein Grundstück. Zunächst war der Volksfestplatz im Fokus, nun zeichnet sich eine Alternative ab.

Peißenberg – Vor ein paar Monaten wagten Walter Wurzinger (Freie Wähler) und Sandra Rößle (CSU/Parteilose) in interfraktioneller Einigkeit einen Vorstoß in puncto „Vereinsheim für den Frohsinn 2000“. Die Rathausverwaltung sollte demnach am Volksfestplatz auf der Neuen Bergehalde ein Baufenster schaffen – und zwar auf dem bislang nicht asphaltierten Gemeinde-Grundstück südlich des Skaterplatzes. Doch die Prüfung der baulichen Voraussetzungen ergab, dass ein Vereinsheim an der Stelle nicht errichtet werden kann. Im Untergrund verläuft unter anderem eine Gasleitung, die nicht verlegt werden kann.

Landratsamt signalisiert Zustimmung

Die Suche nach einem geeigneten Grundstück begann also von vorne. Mit auf der Liste standen unter anderem der Bolzplatz südlich der Glückauf-Turnhalle und das Bauhofgelände. Doch die Flächen waren keine wirklichen Alternativen – ganz im Gegensatz zu einem kommunalen Grundstück am Tiefstollenareal. Konkret geht es um die Fläche nordöstlich der Tiefstollenhalle zwischen Bockerlbahn und dem ehemaligen Hausmeistergebäude. Vor einiger Zeit war einmal angedacht, dort einen Kindergarten zu errichten. Der Vorteil des Standorts: Es müssten für den Vereinsheimbau keine langwierigen und aufwendigen Änderungsverfahren bezüglich des Bebauungs- und Flächennutzungsplans gestartet werden. Die baurechtlichen Rahmenbedingungen sind schon festgelegt. Auch das Landratsamt hat bereits seine Zustimmung signalisiert.

Grüne haben beim Standort Bauchweh

In der jüngsten Sitzung des Marktrats wurde erstmals öffentlich über den möglichen Vereinsheim-Standort am Tiefstollen diskutiert – und das durchaus kontrovers. Kritik kam aus dem Lager der Grünen: „Wir können es uns da oben schwer vorstellen, weil wir in Peißenberg nicht so viele schöne Plätze haben“, erklärte Fraktionssprecher Matthias Bichlmayr. Das Tiefstollengelände stehe nicht unter denkmalschutzrechtlichem Ensembleschutz, deshalb müsse man besonders behutsam vorgehen. Bichlmayr warnte zudem davor, einen Präzedenzfall zu schaffen. Auch andere Vereine könnten bezüglich des Tiefstollenareals Forderungen aufstellen. Zudem benötige man die Freiflächen für Veranstaltungen wie das Oldtimertreffen der Gasoline Gang. „Wir bitten die Verwaltung darum, noch einmal nach Alternativen zu suchen“, so Bichlmayr.

Fläche am Tiefstollen sei „super“

Doch das wird – zumindest vorerst – nicht geschehen. Der Marktrat beschloss gegen die Stimmen der vier Grünen-Fraktionsmitglieder, dass ein Teilbereich des besagten Grundstücks am Tiefstollen dem „Frohsinn 2000“ zur Errichtung eines Vereinsheims „grundsätzlich überlassen werden kann“. Vor einer endgültigen Entscheidung, so der Tenor, müsse der Verein aber eine Ausführungsplanung vorlegen. Walter Wurzinger sprach in der Debatte vorausschauend von einem „unauffälligen Bau“, der sich gut ins Gesamtensemble einfügen werde. Das Zeitfenster für den Verein, das Projekt zu realisieren, sei „relativ klein“. Wurzinger spielte damit auf die aktuelle Besetzung der Frohsinn-Männergarde an, in der viele Handwerker aktiv sind. Ob dies auch in ein paar Jahren noch der Fall ist, so Wurzinger, sei fraglich: „Es ist unsere Pflicht, den Verein jetzt zu unterstützen. Man kann gar nicht dagegen sein.“ Ähnlich äußerte sich Sandra Rößle: Der Standort am Tiefstollen sei schlichtweg „super“, weil die baurechtlichen Voraussetzungen bereits gegeben seien. Das spare Zeit und Geld. Und: „Es wird kein hässlicher Bau, sondern ein ökologisches Gebäude, das die vorhandene Heizzentrale am Tiefstollen mitnutzen kann.“

Gebäude soll sich einfügen

Wie es in der Ratssitzung hieß, soll sich das Vereinsheim baulich an dem neu errichteten Besucher-Pavillon am Bergbaumuseum orientieren. Damit konnte sich wiederum Cornelia Wutz (Bürgervereinigung) nicht anfreunden: „Das finde ich nicht so passend. Ein Holzhaus sehe ich da wirklich nicht. Es sollte baulich eher an die Tiefstollenhalle angepasst sein.“ Auch Matthias Bichlmayr meldete sich noch einmal zu Wort. Dem Grünen-Fraktionssprecher stieß auf, dass in der Debatte der Anschein erweckt worden ist, dass seine Gruppierung gegen den Frohsinn-Vereinsheimbau sei: „Das lasse ich mir nicht unterstellen. Wir unterstützen den Verein“, erklärte Bichlmayr ausdrücklich. Der Verein sei eine sehr wichtige Institution in Peißenberg und erfülle eine ebenso wichtige Sozialfunktion. Nur bezüglich eines möglichen Vereinsheim-Standorts am Tiefstollengelände habe man eben „Bauchweh“.

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