Uralte Geheimnisse - Mysteriöse Knochenfunde in der Themse deuten auf rituelle Praktiken hin

In den vergangenen zwei Jahrhunderten wurden Hunderte menschlicher Knochen vom Grund der Themse in England geborgen. Eine neue Studie zeigt, dass die meisten Funde aus der Bronze- und Eisenzeit stammen.

In einer aktuellen Studie, die in der Fachzeitschrift „Antiquity“ veröffentlicht wurde, haben Forscher 30 Skelette aus der Themse genauer untersucht. Die meisten dieser Überreste stammen aus der Zeit zwischen 4000 v. Chr. und 1800 n. Chr. Besonders viele Skelette stammen jedoch aus der Bronzezeit (2300 bis 800 v. Chr.) und der Eisenzeit (800 v. Chr. bis 43 n. Chr.).

Forscher vermuten rituelle Praktiken

„Die große Frage bei diesen menschlichen Knochen ist, wie sie in den Fluss gelangt sind“, sagte Nichola Arthur, Hauptautorin der Studie und Kuratorin am Natural History Museum in London, gegenüber „Live Science“.

Der genaue Grund, warum die Leichen in der Themse gelandet sind, bleibt bisher noch unklar. Arthur vermutet, dass es sich um rituelle Praktiken handeln könnte. Vergleichbare Funde seien auch in Nordwesteuropa untersucht worden.

Letzte Kaltzeit endete vor 11.700 Jahren

  • Die letzte Kaltzeit begann im Jungpleistozän vor etwa 115.000 Jahren und endete vor etwa 11.700 Jahren mit dem Beginn des Holozäns.
  • Diese Periode war gekennzeichnet durch eine weltweite Abkühlung des Klimas, ausgedehnte Vergletscherungen, großflächige Überflutungen und ein Absinken des Meeresspiegels, wodurch Landbrücken entstanden.
  • Auch während dieser Kaltzeit traten zwischen den Kältephasen (Stadien) kurze Wärmephasen (Interstadiale) auf.
  • Das letzte glaziale Maximum, in dem die Vergletscherung am stärksten war, fand vor etwa 21.000 bis 18.000 Jahren statt.
  • Diese Klimaschwankungen führten dazu, dass sich Flora und Fauna immer wieder anpassen mussten und viele Arten zeitweise in wärmere Regionen auswichen.
  • Noch heute sind viele Landschaften der Erde von den Folgen der damaligen Vereisungen geprägt.

Forscher finden Beweise für alte europäische Kannibalen in Polen

Kürzlich wurde eine weitere Entdeckung über alte Rituale gemacht. In einer Höhle bei Krakau in Polen haben Forscher menschliche Überreste aus dem Magdalénien entdeckt, die auf Kannibalismus hindeuten. Schnitte und Brüche an den Knochen deuten auf Gewalt nach dem Tod hin. 

Laut einer in „Scientific Reports“ veröffentlichten Studie untersuchten die Wissenschaftler 63 menschliche Knochenfragmente aus der Maszycka-Höhle und bestimmten das Alter der Überreste auf etwa 18.000 Jahre. „Die Lage und Häufigkeit der Schnittspuren und die absichtliche Zerschlagung des Skeletts zeigen deutlich, dass die Körper zur Nahrungsbeschaffung ausgebeutet wurden“, sagt Francesc Marginedas, Hauptautor der Studie.