Erstaunliche Deformationen - Forscher machen revolutionäre Entdeckung: Innerer Erdkern verändert seine Form

Wissenschaftler haben entdeckt, dass sich die Form des inneren Erdkerns in den letzten 20 Jahren verändert hat. Die Entdeckung bietet neue Einblicke in die Dynamik des Planeten und könnte wichtige Hinweise auf die Kräfte im Inneren der Erde liefern. 

Formveränderungen können nicht durch Erdrotation erklärt werden

Die Erkenntnisse basieren auf Daten von Erdbeben, deren Wellen tief ins Erdinnere vordringen. CNN berichtet, dass Forscher durch die Analyse von seismischen Wellen, die das Zentrum der Erde erreichen, feststellen konnten, dass sich die Oberfläche des inneren Erdkerns verändert hat. 

Dr. John Vidale, Hauptautor der Studie und Professor an der University of Southern California, erklärte gegenüber CNN: „Wir können die Signale vergleichen und Unterschiede feststellen, die nicht durch die Rotation erklärt werden können.“ Die Formveränderungen könnten Hinweise auf die Kräfte tief im Erdinneren geben, die das Magnetfeld beeinflussen.

Fakten über den inneren Erdkern

  • Zusammensetzung: Der innere Erdkern besteht hauptsächlich aus Eisen und Nickel und ist fest, im Gegensatz zum äußeren Erdkern, der flüssig ist.
  • Temperatur: Die Temperatur im inneren Erdkern kann schätzungsweise bis zu 5.700 Grad Celsius erreichen, was etwa der Temperatur der Sonnenoberfläche entspricht.
  • Tiefe: Der innere Erdkern beginnt etwa 5150 Kilometer unter der Erdoberfläche und erstreckt sich bis zum Mittelpunkt der Erde, etwa 6370 Kilometer tief.
  • Dichte: Der innere Erdkern hat eine sehr hohe Dichte von etwa 12,6 bis 13 Gramm pro Kubikzentimeter.

Forscher analysierten Erdbebendaten von etwa 20 Jahren

Die Studie basierte auf Erdbebendaten von 1991 bis 2023. Die Forscher untersuchten dabei Erdbebenwellen aus 42 Standorten nahe den Südlichen Sandwichinseln, einer Kette von Vulkaninseln, im Südatlantik. Diese Daten halfen, die Formveränderungen zu modellieren. 

„Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass der äußere Kern einfach den inneren Kern ein wenig bewegt“, so Vidale. Die Forscher vermuten, dass der flüssige äußere Kern den festen inneren Kern verschiebt, sodass sich dieser über die Zeit deformiert.  

Das Team analysierte 168 Paare von Erdbebenwellen und entdeckte dabei, dass die Oberflächenveränderungen des inneren Kerns ähnlich wie Erdrutsche sein könnten. Die neuen Erkenntnisse seien entscheidend für die weitere Erforschung der inneren Erdprozesse. 

Das Forscherteam plant, die neuen Hinweise weiter zu untersuchen, um noch ungeklärte Prozesse im Erdinneren zu verstehen.

Forscher entdecken zwei inselartige Strukturen im Inneren der Erde

Erst Anfang des Jahres hatten Forscherinnen und Forscher der Universität Utrecht im Inneren der Erde zwei uralte, und riesige Strukturen entdeckt. Diese, als „Large Low Seismic Velocity Provinces“ (LLSVPs) bezeichneten Gebilde, befinden sich unter Afrika und dem Pazifik und sind mindestens eine halbe Milliarde Jahre alt. Diese neuen Funde stellen bestehende Theorien über die Beweglichkeit und Durchmischung des Erdmantels infrage.