App und Apfelstrudel: So bunt wird das Dachauer Volksfest 2024

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Hoch die Hände, bald ist Wochenende, und dann beginnt das Dachauer Volksfest! Die Probefahrt mit dem „1001-Nacht“-Fahrgeschäft absolvierten zufrieden Andrea Löffler und Magdalena Staudt von der Stadt, OB Florian Hartmann (von links) sowie Volksfestreferent Robert Gasteiger (verdeckt hinten rechts). © hab

Alles ist angerichtet für das diesjährige Dachauer Volksfest! Es gibt viel Tradition, moderne Fahrgeschäfte und ein heiß begehrtes Bier. Neu sind zudem eine Volksfest-App, ein barrierefreies Riesenrad sowie eine weitere Toilettenanlage am nördlichen Eingang. Nur auf ein Kettenkarussell und eine Schiffschaukel mit Überschlag müssen die Festbesucher heuer verzichten.

Das (Riesen-)Rad neu erfunden haben sie nicht, die Landwehrmanns. Doch sie haben es modifiziert, wie Schaustellerin Amy Landwehrmann beim Presserundgang über das Dachauer Volksfest am Donnerstag berichtet. Denn: Neuerdings gibt es zwei Panoramagondeln, die – voll verglast – vor allem bei Regen angenehm sind. Außerdem können diese beiden Gondeln auch von Rollstuhlfahrern genutzt werden. „Somit sind wir barrierefrei“, erklärt die Schaustellerin.

Modifiziert wurde auch im großen Festzelt, wie der neue Festwirt Ludwig Rettinger berichtet. An der Aufteilung der Boxen und der Dekoration habe er zwar nichts verändert, doch er habe eine neue, größere Küche eingebaut. Diese, so befand Volksfest-Referent Robert Gasteiger, habe nun „Wiesn-Niveau“.

Apropos Wiesn: Das Bier im großen Festzelt wird in den Augen Gasteigers heuer zu einem echten Besuchermagnet. Denn neben dem normalen Augustiner gibt es auch das Augustiner alkoholfrei, das auf lediglich zwei Volksfesten ausgeschenkt wird: auf dem Münchner Oktoberfest und in Dachau. „Es gibt Leute, die kommen nur wegen dem Alkoholfreien von Augustiner“, berichtet Gasteiger.

Dass weder das alkoholfreie, noch das normale Helle im Festzelt ausgehen, dafür wird die tägliche Lieferung aus München sorgen. Zur Not könne auch am Nachmittag nachgeliefert werden. Laut Gasteiger sei es nämlich im vergangenen Jahr einmal zu dem kritischen Fall gekommen, dass die Augustiner-Fässer bereits am Nachmittag leer waren und es – vor dem Abend-Ansturm – noch eines zusätzlichen Fasses bedurfte.

Auch das Dachauer Festbier von Spaten, das im Ziegler- und im Schweiger-Zelt sowie im Franziskaner-Garten verkauft wird, dürfte heuer wieder reißenden Absatz finden. Bei der Bierprobe gestern Mittag befanden die Volksfestorganisatoren der Stadt, die Verantwortlichen der Brauerei sowie die Ampertaler-Trachtler einhellig: „Passt, a süffig‘s Bier!“ Zuvor hatte der OB routiniert mit zwei Schlägen das erste Fass Festbier angezapft. „Des konn er“, würdigte Ampertaler Edgar Forster Hartmann.

Voll verglast und geeignet für Rollstuhlfahrer: die neue Gondel im Riesenrad.
Voll verglast und geeignet für Rollstuhlfahrer: die neue Gondel im Riesenrad. © hab

Hartmann heißt übrigens auch der Betreiber des 27 Meter hohen „fliegenden Teppichs“, der allerdings „1001 Nacht“ heißt. Sie seien noch nie in Dachau gewesen, erklärt Schausteller Dany Hartmann. Vor die Wahl gestellt, ob sie nach Straubing oder nach Dachau kommen wollten mit ihrem Gefährt, sei aber für ihn schnell klar gewesen: „Dachau!“

Für die, die es wilder wollen, dürfte vor allem das Rundfahrgeschäft „Sound Machine“ interessant sein. Auch „Break Dance“ verspricht, seine Gäste ordentlich durchzuschütteln. Was es heuer nicht gibt auf dem Dachauer Volksfest: ein Kettenkarussell. Das, so erklärt die zuständige Rathaus-Kollegin Andrea Löffler, kommt nur alle zwei Jahre – im Wechsel mit „Break Dance“.

Leider keine Überschlagschaukel mehr: Betreiber Stefan bedauert, dass er diese Schiffschaukel nicht mehr betreuen kann.
Leider keine Überschlagschaukel mehr: Betreiber Stefan bedauert, dass er diese Schiffschaukel nicht mehr betreuen kann. © hab

Was definitiv ebenfalls nicht mehr kommt, ist die Schiff- schaukel mit Überschlag von Stefan Ringer. Er sei mittlerweile in einem Alter, in dem es ihm körperlich zu anstrengend sei, auf die wilden Schaukler aufzupassen, Hilfestellung zu geben, einzugreifen. „Ich hab Muskelschwund, ich pack das nicht mehr, Überschlag braucht Betreuung“, erklärt Ringer, dessen Schaukeln jetzt zwar immer noch geschaukelt werden können, aber eben leider ohne Überschlag. Damit gebe es nun in ganz Bayern nur noch zwei Kollegen, die dieses alte Fahrgeschäft in der Version mit Überschlag betreiben würden. Und Ringer prophezeit: „Das wird aussterben, meine Kollegen wollen auch bald nicht mehr.“ Er selbst sei in diesem Jahr nur noch auf einem Volksfest aktiv: „In Dachau. Sonst mach i nix mehr.“

Alte Verbundenheit beweisen auch die vielen Essensstände, die seit vielen Jahren auf die Thomawiese kommen. Hinzu kommen neue Gesichter, wie etwa die Münchner Betreiber der „Veggie-Hütte“ oder Roman Schmuttermaiers „Ziegenpeter“, der früher in Dachau das „Rind und Rebe“ betrieben hatte und nun auf dem Volksfest Burger und Schaschlikpfanne verkaufen will.

Die Macherinnen von „Tante Frieda“, die in der Altstadt das „Samstagskinder“ betreiben, werden – nach dem Erfolg im Vorjahr – neben der bekannten Kulinarik auch Kultur anbieten. So soll es am 11., 15., und 17. August, jeweils von 14 bis 17 Uhr, „unverstärkte“ Volksmusik mit „Ansambel Lushes“ geben, am 18. August von 11 bis 13 Uhr eine bayerische Lesung sowie am 18. August von 16 bis 18 Uhr einen Volkstanzkurs mit Tanzmeisterin Vroni Schweikl und Live-Musik. Bitte beachten: Die Teilnahme kostet 5 Euro. Interessierte dürfen spontan vorbeikommen, Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Hat neben Kulinarik auch Kultur im Programm: Annika Hauss vom „Tante-Frieda“-Zelt. Heuer gibt es bei ihr erstmals einen Volkstanzkurs.
Hat neben Kulinarik auch Kultur im Programm: Annika Hauss vom „Tante-Frieda“-Zelt. Heuer gibt es bei ihr erstmals einen Volkstanzkurs. © hab

Das Gegenteil von traditionell ist schließlich das, was der gebürtige Dachauer und promovierte Informatiker Christian Hillebrand auf die Beine gestellt hat. Er programmierte eine „Dachauer Volksfest-App“, die den Besuchern aktuelle News, wissenswerte Historie und einen Überblick über die Angebote auf der Dachauer Wiesn geben soll. Vor allem für junge Leute interessant: die „Community-Funktionen“, wie Hillenbrand es nennt. Damit könne man „ins Zelt einchecken“ oder mit anderen Besuchern kommunizieren.

OB Hartmann war beeindruckt von so viel bürgerschaftlichem Engagement und optimistisch, dass die App „einen Beitrag leistet zu unserem schönen Volksfest“.

Einen positiven Beitrag zum Volksfest leisten soll übrigens auch ein neues Toiletten-Häusl am nördlichen Eingang, wo in den Vorjahren noch ein kleines Kinderkarussell gestanden hatte. Werde die Toilette gut angenommen, so Löffler, kämen nächstes Jahr vielleicht sogar noch weitere dazu.

Wir würden uns über Feedback freuen. Vielleicht haben wir noch den einen oder anderen Fehler drin, aber wir wollen es weiterentwickeln.

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