Sie wollten eigentlich in den Urlaub fahren: Bürgergeld-Paar muss Monate auf Auszahlung warten
Die Bürgergeld-Empfänger Janett und Maik stehen vor finanziellen Schwierigkeiten. Dass sie auf den Urlaub verzichten müssen, dürfte ihr geringstes Problem sein.
Kassel – Anders als es gerne propagandiert wird, sind die meisten Bürgergeld-Empfänger auf die Unterstützung vom Staat angewiesen – so auch die Stars der RTL-Zwei-Sendung „Hartz und herzlich“. In der Sozialdokumentationsreihe werden die Protagonisten in ihrem Alltag in den sozial schwächsten Regionen Deutschlands begleitet. Darunter ist das Bürgergeld-Paar Janett und Maik, welches nun aufgrund einer vorerst ausbleibenden Auszahlung in Bredouille gerät.
Bürgergeld-Paar kommt an seine Grenzen: Auszahlung kann Monate dauern
Das Ehepaar ging in der letzten Folge ins Sozialamt, um die Kindergeldauszahlung neu zu beantragen. Als sie ein wenig später das Amt wieder verlassen, wirken sie ernüchtert. Maik berichtet: „Es kann passieren, dass wir zwei bis drei Monate kein Geld kriegen. Oder sechs Monate. Weil die Bearbeitung zu lange dauert.“ Dabei gibt der Bürgergeld-Empfänger zu bedenken, dass so das Geld fehle, um die Rechnungen zu bezahlen. Zudem würde ohne Kindergeld der geplante Urlaub ins Wasser fallen.
Wann das Kindergeld ausgezahlt wird, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Laut Bundesagentur für Arbeit richtet sich der Zeitpunkt für die Überweisung durch die Familienkasse nach der zugeteilten Kindergeldnummer. Diese ist auf den Kontoauszügen oder auf dem Schreiben der Familienkasse zu finden. Maßgeblich für den Zeitpunkt der Auszahlung ist die letzte Ziffer. Dazu gibt es jedes Jahr einen Überweisungsplan, bei dem der genaue Zeitpunkt der Auszahlung entnommen werden kann.
- Kindergeldnummern mit den Endziffern 0 und 1: Auszahlung am Monatsanfang
- Kindergeldnummern mit den Endziffern 2 bis 7: Auszahlung im Laufe des Monats
- Kindergeldnummern mit den Endziffern 8 und 9: Auszahlung am Monatsende
Die Bundesagentur für Arbeit verweist darauf, dass es sinnvoll ist, den Kindergeldantrag so früh wie möglich zu stellen. In der Regel dauert die Bearbeitungszeit maximal sechs Wochen. Allerdings kann die Dauer je nach individuellen Faktoren variieren. Wichtig ist vor allem die Vollständigkeit der Unterlagen, denn nur so kann der Prozess ohne Verzögerungen abgeschlossen werden. In Janetts und Maiks Fall ist unklar, warum die Bearbeitung ihres Kindergeldantrags so viel Zeit in Anspruch nimmt.
Ohne Kindergeld in finanziellen Schwierigkeiten: Bürgergeld-Paar sieht schwarz
Das Kindergeld kann allerdings rückwirkend für die letzten sechs Monate ausgezahlt werden. Dennoch hat bei Maik die schlechte Laune Überhand genommen: „Wir wollen jetzt in den Urlaub fahren, ich weiß nicht wie ich mir das jetzt leisten soll“, so der Bürgergeld-Empfänger. „Es ist echt schon wieder traurig.“ Doch nicht nur das: Das junge Paar steckt ohne Kindergeld-Auszahlung in finanziellen Schwierigkeiten. Ohne Geld werde es schwierig, die Familie über Wasser zu halten, erklärt Maik.
Meine news
Das Bürgergeld-Paar hat augenscheinlich schon jegliche Hoffnung auf eine schnelle Bearbeitung des Kindergeldantrags verloren. Ob das Kindergeld aufgrund der langen Bearbeitungszeit tatsächlich nachgezahlt wird, bleibt vorerst abzuwarten. (cln)