33 Prozent schneller - Unternehmen schafft klassische Bewerbung ab: „Wofür brauchen wir das?“
Die dänische Café- und Saftbar-Kette Joe & the Juice hat viele Bewerber aus der Generation Z. Für sie verändert das Unternehmen seinen Bewerbungsprozess. Es verzichtet auf Anschreiben und Lebensläufe und setzt stattdessen Künstliche Intelligenz (KI) ein, um passende Kandidaten zu finden.
Bewerbungen ohne Floskeln: Joe & the Juice verzichtet auf Anschreiben
Die KI analysiert die Bewerbungen und identifiziert geeignete Kandidaten. Wie der „Stern“ berichtet, müssen Bewerber online fünf Fragen beantworten, die auf die Unternehmensgrundsätze und wichtige Anforderungen im Arbeitsalltag abzielen.
Nachdem jährlich 300.000 Bewerbungen bei dem Unternehmen eingingen, will Sebastian Jeppesen, Personalchef der Kette, ein anderes System. Er sagt gegenüber der dänischen Zeitung „Berlinske“, die Anschreiben seien oft voller Phrasen und glichen sich stark. „Wofür brauchen wir das?“, fragt sich Jeppesen.
„Nehmen viele, die wir normalerweise nicht eingestellt hätten“
Eine KI wertet die Antworten der Online-Bewerbungen aus und macht den Personalern Vorschläge. Für Jeppesen ein Gewinn für beide Seiten: „Ich sehe, dass wir viele Menschen nehmen, die wir normalerweise nicht eingestellt hätten“, wie er der dänischen Zeitung berichtet. Gegenüber „businesswire.com“ zählt der Personalchef weitere Vorteile auf.
- Schnelleres Einstellen: Mit der neuen Methode soll alles viel schneller gehen. Die Zeitspanne von der Bewerbung bis zum Vertragsabschluss habe sich von 18 auf 12 Tage reduziert.
- Produktivität der Personaler: Jeder Recruiter soll wöchentlich einen Arbeitstag einsparen.
- Inklusion: Ohne Lebenslauf gäbe es auch keine Voreingenommenheit der Personaler.
- Zufriedenheit der Bewerber: Neun von zehn Bewerbern seien zufrieden mit dem Prozess.
Besonders der letzte Punkt ist dem Unternehmen wichtig. Laut „detailwatch.dk“ sorgt sich die Kette, die zahlreichen Gen-Z-Bewerber könnten als Kunden verloren gehen, wenn sie sich bei der Bewerbung ungerecht behandelt fühlen. Immerhin ist die Generation Z für eine hohe Sensibilität in der Arbeitswelt bekannt.
Diese Tricks nutzen Personaler im Bewerbungsgespräch
Mit Wasserglas und Kaffeetasse testen Recruiter ihr Gegenüber. So soll ein Wasserglas dabei helfen, die Selbstkontrolle der Interview-Partner auf den Prüfstand zu stellen. Auf keinen Fall sollten Sie es sofort austrinken und verschüttetes Wasser immer aufwischen.
Ähnlich funktioniert auch der Kaffeetassen-Test. Im „The Venture Podcast“ verrät Xera Australia-CEO Trent Innes, dass er mit Bewerbern vor dem Interview immer ein Getränk aus der Küche holt. Wer den Becher anschließend nicht zurückbringt, hat schlechte Karten bei ihm.