Umfrage in Großbritannien - Job-Frust bei der Gen Z: Viele kommen am ersten Arbeitstag einfach nicht

In einem zunehmend wettbewerbsorientierten Arbeitsmarkt reagieren einige Gen-Z-Bewerber auf langsame oder gar nicht antwortende Arbeitgeber. Eine Umfrage von CV-Genius unter 1000 Arbeitnehmern in Großbritannien zeigt, dass besonders junge Bewerber zum „Karriere-Catfish“ werden. Bei diesem Trend erscheinen Personen einfach nicht zum ersten Arbeitstag.

Rund 34 Prozent der Befragten aus der Generation Z haben angegeben, das schon einmal gemacht zu haben.

Arbeitsvermeidung liegt im Trend, Gen Z neigt zu Extremen

Die Erhebung zeigt jedoch auch, dass nicht nur der jungen Generation oft die Motivation fehlt. Sechs von zehn Befragten aller Altersklassen gestanden ein, sich zum Anfang der Woche an „Bare Minimum Mondays“ eine Auszeit zu gönnen. Andere Strategien zur Arbeitsvermeidung erfreuen sich unter allen Antwortenden großer Beliebtheit.

  • 58 Prozent gestehen ein, „Quiet Quitting“ zu betreiben und arbeiten kaum noch richtig.
  • Im Büro zeigen sich 27 im Rahmen des „Coffee Badging“ nur minimal.
  • Heimlich in den Urlaub fahren immerhin 22 Prozent („Quiet Vacationing“).

Allerdings zeigt sich, dass die Generation Z eine besondere Vorliebe für extreme Maßnahmen hat. So hätten fast 40 Prozent der Gen-Z-Arbeiter ihre Firma bereits geghostet, und sind von einem Tag auf den anderen nicht mehr erschienen. Der Anteil der Befragten, die bereits als „Karriere-Catfish“ aufgetreten sind, ist unter den jüngsten 16 Prozent höher als im Durchschnitt.

Recruiter nicht unschuldig: Gegenseitiges Ghosting an der Tagesordnung

Viele Gen-Z-Bewerber sehen darin aber keine Arbeitsvermeidung. Sie fühlen sich von den Personalern ungerecht behandelt und reagieren entsprechend. Eine Statistik des Jobportals „monster.com“ zeigt, dass ein Drittel ihren potentiellen Arbeitgeber wegen unhöflichem Verhalten oder Lügen ghostet.

Weitere Umfragen bestätigen, dass sich die Arbeitgeberseite nicht immer korrekt verhält. Laut „resumegenuis.com“ haben 80 Prozent von 625 befragten HR-Managern schon einmal Bewerber, mit denen sie in Kontakt standen, plötzlich ignoriert.

Personaler bewerten Kandidaten mit listigem Wasserglas-Trick

Oftmals nutzen Chefs auch subtile Tests, um ihre Bewerber auszusortieren. Einen davon hat das Nachrichtenportal „20 Minuten“ aufgedeckt. Demnach reichen Arbeitgeber ein Wasserglas, um die Selbstkontrolle der Interview-Partner auf dem Prüfstand zu stellen.