Keine Rolle in Trumps neuer Regierung: Was steckt hinter Ivanka Rückzug?
In Trumps erster Amtszeit war seine Tochter als Beraterin im Weißen Haus tätig. Warum die 42-Jährige dieses Mal keine Rolle in den Plänen ihres Vaters spielte.
Washington D.C. – Sie galt als First Daughter und arbeitete ihr gesamtes Erwachsenenleben lang für ihren Vater: Ivanka Trump. Doch in der kommenden Amtszeit von Donald Trump wird die 42-Jährige keine Rolle mehr im Weißen Haus spielen: „Ich liebe meinen Vater sehr. Dieses Mal habe ich mich entschieden, meinen kleinen Kindern und dem Privatleben, das wir als Familie aufbauen, den Vorrang zu geben. Ich habe nicht vor, mich politisch zu engagieren“, sagte sie 2022 in einem Social-Media-Beitrag, nachdem ihr Vater seine dritte Kandidatur für das Präsidentenamt angekündigt hatte.
Auch nach dem Wahlsieg ihres Vaters soll sie bei der Entscheidung bleiben, heißt es aus ihrem engeren Umfeld, wie CNN berichtet. Während Trumps erster Amtszeit war Ivanka als Beraterin ihres Vaters tätig und hatte großen Einfluss im Weißen Haus.
Mittlerweile lebt sie mit ihrem Ehemann Jared Kushner und den Kindern in Miami und will sich eigenen Angaben nach auf ihre Familie konzentrieren. Im Wahlkampf spielte sie keine Rolle und trat nur selten an der Seite ihres Vaters in Erscheinung.
Ivanka Trump über Gründe für den Rückzug: „Politik ist eine ziemlich dunkle Welt“
Über die Gründe für ihren Rückzug aus der Politik sprach Ivanka Trump im Juli dieses Jahres in dem The Lex Fridman Podcast. „Politik ist eine ziemlich dunkle Welt. Es gibt viel Dunkelheit, viel Negativität und es steht einfach im Widerspruch zu dem, was sich für mich als Mensch gut anfühlt“, so Trump in dem dreistündigen Gespräch. Ivanka Trump war in der Vergangenheit ständiger Kritik über die Entscheidungen ihres Vaters ausgesetzt.

Einige liberale Freunde in ihrem New Yorker Freundeskreis stießen sie ab und sie schloss eine relativ erfolgreiche gleichnamige Bekleidungs- und Accessoire-Marke, da es immer wieder ethische Fragen gab. Ihr Rückzug aus der Politik bedeutet, dass ihr Vater nicht mehr ihr Chef ist. Der Lebensstil wird aber ähnlich bleiben. Ivanka Trump soll auf ein Vermögen von 800 Millionen US-Dollar zugreifen können, berichtet Watson.
Neben Ivanka Trump hievte das Familienoberhaupt Donald Trump auch andere Familienmitglieder in politische Positionen. Und auch, wenn sich Tochter Ivanka aus der Politik zurückgezogen hat, bleiben einige Familienmitglieder Trump als politische Berater bestehen. Der 78-Jährige hat fünf Kinder aus drei Ehen: Don Jr., Ivanka und Eric – ihre Mutter Ivana starb im Juli 2022. Tiffany – ihre Mutter ist Marla Maples. Und Barron - er ist der gemeinsame Sohn mit seiner jetzigen Ehefrau Melania.
Der Trump-Clan: Ältester Sohn Don Jr. erhält keinen Posten in der neuen Trump-Regierung
Trumps ältester Sohn Don Jr. hat im Wahlkampf dieses Jahr eine besonders große Rolle gespielt – absolvierte Auftritte vor Anhängern, gab Interviews und soll auch hinter den Kulissen großen Einfluss gehabt haben. Dass Trump den Senator J.D. Vance zu seinem Vizekandidaten machte, soll Don Jr. vorangetrieben haben. Auf dem Parteitag der Republikaner in Milwaukee war zu sehen, wie gut sich die beiden Männer verstehen.
Dennoch hat Don Jr. bisher keinen Posten in Trumps Regierung in Aussicht gestellt bekommen – stattdessen soll er Berichten zufolge bei einer Risikokapital-Firma anheuern. Es ist aber davon auszugehen, dass er auch weiterhin im Hintergrund die Strippen zieht. Auch Eric hat anders als Ivanka aktiv im Wahlkampf seines Vaters mitgemischt. Er hat eine Führungsrolle in der Firma seines Vaters, der Trump Organization. Trumps zweitältester Sohn hat jedoch bereits seit mehreren Jahren den Ruf, im Schatten seines großen Bruders zu stehen. Erics Frau Lara Trump ist ebenfalls Teil des politischen Geschehens und seit diesem Jahr Co-Vorsitzende der Republikaner.
Der jüngste Sohn Trumps, Barron studiert an der New York University und äußerte sich bislang nicht öffentlich. Er soll seinen Vater aber hinter den Kulissen im Wahlkampf beraten haben. Berichten zufolge hat er Trump Online-Formate für Auftritte vorgeschlagen, um besser junge Männer zu erreichen. Seine Mutter Melania soll stark in Barrons Erziehung und Zukunftsplanung involviert sein (bg/dpa).