„Mit viel Leidenschaft zum Leben erweckt“: Bayernhütte am Brauneck schließt – Wirte verkünden Aus

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Die Bayernhütte war ein beliebtes Ausflugsziel für Sportler und Familie. Als einzige Hütte auf dem Brauneck hatte sie das ganze Jahr täglich offen. © Bogner

Die Bayernhütte am Brauneck wurde die vergangenen Jahre von Familie Geyer bewirtet. Sie machten ein beliebtes Ausflugsziel aus dem lange leerstehenden Berggasthof. Nun verkünden die Wirte aber das Aus.

Lenggries – Knapp vier Jahre lang betrieb Michael Geyer die Bayernhütte auf dem Brauneck. Nun ist aber Schluss, wie der Wirt selbst in den Sozialen Medien verkündet. Zum 15. September schließt er die Türen der Berghütte und übergibt die Schlüssel wieder an den Besitzer, die Edith-Haberland-Wagner-Stiftung in München.

Bayernhütte am Brauneck schließt: „Mit viel Leidenschaft zum Leben erweckt“

„Mit viel Leidenschaft und Kreativität haben wir die Bayernhütte zum Leben erweckt. Wir durften ein unvergleichbares Hüttenfeeling für unsere Gäste, Freunde und Besucher erschaffen“, schreibt Michael Geyer mit seiner Tochter Gioia Geyer auf Facebook. Bevor er die traditionsreiche Hütte übernommen hatte, stand sie circa neun Jahre lang leer.

Bewegte Geschichte und Schicksalsschläge

Der Berggasthof hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Bevor Jannik Inselkammer mit seiner IVN Immobilien Nürnberg GmbH & Co. KG die Bayernhütte 2013 kaufte, stand diese schon länger leer. Damals bezeichnete er die Sanierung der Hütte – es gab gravierende Mängel beim Brandschutz – als seine „Herzensangelegenheit“. 2014 bekam Inselkammer für seine Umbaupläne dann auch grünes Licht vom Lenggrieser Bauausschuss. Doch kurze Zeit später verunglückte der Chef der Münchner Augustiner-Brauerei bei einem tragischen Unfall beim Heli-Skiing tödlich.

Weitere zwei Jahre geschah an der Hütte nichts. 2016 ging sie dann in den Besitz der Münchner Edith-Haberland-Wagner-Stiftung. Diese kümmerte sich um einen Umbau und die notwendigen Sanierungsmaßnahmen. Die Stiftung hält knapp über 50 Prozent der Augustiner Bräu Wagner KG und sichert den Erhalt von Augustiner-Bräu München als Privatbrauerei. Überdies ist sie in verschiedenen Bereichen wohltätig aktiv und fördert auch kulturelles Engagement.

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Nach den Sanierungsmaßnahmen übernahm im Herbst 2020 Michael Geyer, der bereits im Englischen Garten in München das Mini-Hofbräuhaus bewirtete, die Bayernhütte. Diese wurde auch während Corona zu einem beliebten Ziel, da sie der einzige Berggasthof auf dem Brauneck waren, die unabhängig der Bergbahnzeiten ganzjährig täglich geöffnet hatten. Viele Tourengeher nutzten dieses Angebot. Trotz des schwierigen Starts in der Coronazeit etablierte sich die Bayernhütte am Brauneck gut. Und war durch die moderne Ausstattung mit Fasssauna, Whirlpool und Co. ein überregional beliebtes Ziel.

Neueröffnung der Bayernhütte Frühjahr 2025 geplant

Auf mehrfache Anfrage unserer Zeitung war Michael Geyer nicht erreichbar. Auf Social Media sagt er dazu: „Wir schlagen neue Wege ein.“ Die Hütte werde wieder an die Stiftung übergeben. Ein Sprecher der Edith-Haberland-Wagner-Stiftung antwortet schriftlich auf Nachfrage: „Das Pachtverhältnis zwischen dem aktuellen Pächter, Herrn Geyer, und der Edith-Haberland-Wagner Stiftung wurde in beidseitigem Einvernehmen beendet.“ Die Stiftung nutze nun die Zeit, um Überarbeitungen an der Hütte vorzunehmen und habe bereits begonnen, mit Pachtbewerbern Gespräche zu führen. Weiter: „Eine Wiedereröffnung ist für das Frühjahr 2025 geplant.“

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