Auf Wolfersdorfer Flur sollen PV-Anlagen entstehen, die zugleich Weidebewirtschaftung möglich machen

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Acht Hektar PV-Fläche sollen auf Wolfersdorfer Flur bei Roggendorf entstehen. © Gemeinde

Zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt man zukünftig auf Wolfersdorfer Flur: Eine Agri-PV-Anlage soll dort entstehen.

Wolfersdorf – Die Firma SUNFarming Projekt GmbH will auf Betreiben des Landwirtes Johannes Limmer in Roggendorf eine Agri-PV-Anlage mit 35,5 Megawatt Leistung errichten. Und zwar auf einer Fläche von insgesamt 29 Hektar im Gemeindegebiet Attenkirchen (wir haben berichtet). Hinzu kommen sollen noch weitere gut acht Hektar auf Wolfersdorfer Flur. Die Fläche liegt nordöstlich von Oberhaindlfing.

Deshalb haben Vertreter der SUN-Farming das Projekt jetzt auch im Wolfersdorfer Gemeinderat im Detail vorgestellt.

Wie Unternehmenssprecher Manfred van Eckert und sein Kollege Walter Stumpf deutlich machten, geht es darum, Planungssicherheit zu schaffen, sprich: um die Fassung eines Aufstellungsbeschlusses. Denn der ist Voraussetzung dafür, dass die Bayernwerk Netz GmbH mitteilt, wo der Einspeisepunkt für das gesamte Solarprojekt liegt. So weit ist man aber weder in Attenkirchen noch in Wolfersdorf, obwohl beide Gremien das Vorhaben mehrheitlich positiv sehen.

Bürgerversammlung am 14. März

In Wolfersdorf hat man den Bau der auf 8,7 Megawatt/Peak ausgelegten Agri-PV-Anlage jetzt einstimmig „grundsätzlich befürwortet“. Sobald die personellen Kapazitäten im Bauamt der VG Zolling gegeben sind, sollen die weiteren Schritte im Rahmen des durchzuführenden notwendigen Bauleitverfahrens eingeleitet werden. Bürgermeisterin Anita Wölfle verwies zudem auf eine noch ausstehende Informationsveranstaltung, die für Donnerstag, 14. März, um 19 Uhr im Bürgersaal in Attenkirchen anberaumt ist.

Bei der Vorstellung im Rat ging es viel darum, welche Vorteile die Anlage bietet. Dem Vernehmen nach will man damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und quasi doppelten Ertrag erzielen. Zum einen ist an Stromerzeugung, zum anderen an Weidebewirtschaftung oder an Bienenzucht und Honigproduktion gedacht. Auch Blaubeeren oder Heidelbeeren kommen laut van Eckert in Frage. Die landwirtschaftliche Nutzung ist laut dem Sprecher in jedem Fall gegeben. Er verwies auf entsprechende Durchfahrtsmöglichkeiten und ein ausgeklügeltes Regenverteilungssystem.

Ziel sei es, möglichst viel Wertschöpfung in der Region zu belassen, erklärte van Eckert in Bezug auf die Idee, die Bürger an dem Gesamtprojekt zu beteiligten. Im Gespräch ist etwa eine Kooperation mit der Bürgerenergiegenossenschaft Freising. Das sei wichtig für die Akzeptanz der Bürger, hieß es im Gremium. Wölfle zeigte sich zuversichtlich: „Ich glaube, das wäre eine gute Sache für unsere Gemeinde.“ Zumal die Bedingungen in Bezug auf einen bereits von der Gemeinde erstellten Kriterienkatalog für PV-Anlagen erfüllt seien.

Einspeisepunkt liegt vielleicht in Au

Die Bürgermeisterin brachte auch die Hoffnung zum Ausdruck, dass es eine Einspeisemöglichkeit gibt. „Ich bin sehr positiv, dass das klappt.“ Auch van Eckert zeigte sich auf FT-Nachfrage zuversichtlich, was den Einspeisepunkt betrifft. Der könne möglicherweise in Au/Hallertau liegen, was bei einer Anlage diese Größenordnung kein Problem darstellen dürfte. Sogar ein separates Umspannwerk sei denkbar.

Christian Martens, Pressesprecher der Bayernwerk Netz, teilte dazu mit: „Um die Energiewende zu beschleunigen, müssen die Anlagen mit einer hohen Realisierungsabsicht und entsprechender Planungsreife auf die Überholspur. Neben dem Nachweis des Grundstückseigentümers zur Bevollmächtigung muss zur Anmeldung entweder eine Eingangsbestätigung des vollständigen Baugenehmigungsantrags, ein positiver Vorbescheid oder ein vorhabenbezogener Bebauungsplan, auch Aufstellungsbeschluss, vorliegen. Sind die entsprechenden Nachweise für die Planungsreife erbracht, beginnt die Bayernwerk Netz mit der verbindlichen Ermittlung und Reservierung des Netzverknüpfungspunkts.“

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