Vom Reisen zum Fotografieren: Junge Fotografin zeigt erste Soloausstellung
Ein Hauch von großer weiter Welt weht derzeit durch den großen Saal im Valleyer Schlossbräu. Die junge Fotografin Lisa Ploschka ist dort zu Gast und zeigt eine Auswahl von Bildern, die auf ihren zahlreichen Reisen entstanden sind.
Die Wallerin Lisa Ploschka ist gelernte Fotografin und Mediendesignerin. Mit 16 Jahren bekam sie ihre erste Kamera, die sie seither – so scheint es – nicht mehr weggelegt hat. Trotz ihrer Jugend hat sie bereits einen beachtlichen Teil der Welt bereist und zurückgekehrt ist sie stets mit einer prall gefüllten Schatzkiste eindrucksvoller Fotografien. „Farben der Welt“ nennt sie ihre erste Soloausstellung in Valley. Vielleicht war es sogar von Vorteil, dass die Vernissage am Donnerstag nicht ganz so üppig besucht war: Die Anwesenden kamen so in den Genuss bereichernder persönlicher Gespräche mit der Fotografin.
Magische Augenblicke
Im Format der sogenannten Petersburger Hängung präsentiert sie kompatibel mit der Architektur des Saals neun ausgewählte Stationen ihrer fotografischen Reisetätigkeit. Hamburg, Venedig, Istanbul, Iran, Peru, Island, Marokko, Bolivien und Vietnam sind die Städte und Länder, von denen Ploschka jeweils eine Auswahl von etwa sieben Bildern zeigt, die den Betrachter tief in die jeweilige Architektur, Flora und Fauna sowie Bevölkerung eintauchen lassen. Wenn man sich darauf einlässt und sich die nötige Zeit nimmt, kann man die Aussage der Fotografin nachvollziehen, wenn sie sagt, es seien vor allem „die stillen Momente, die magischen Augenblicke und die atemberaubende Schönheit der Länder und Leute“, die sie in den Bann ziehen und die sie festhalten und zeigen möchte.
Architektur
Sei es die atemberaubende Architektur Hamburgs, der venezianische Zauber, der kulturelle Schmelztiegel Istanbuls oder die karge Natur Boliviens – immer ist in den Bildern die besondere Atmosphäre der Orte zu spüren und oft baut sie eine emotionale Verbindung zu den Ländern auf.
Besonderes Augenmerk legt die junge Fotografin auf Architektur, wo sie oft mit dem Kompositionsprinzip des „Framing“ arbeitet, auf sensible Porträts landestypischer Gesichter und Figuren, auf landschaftliche Eigenarten und Motive, die man nur mit dem geschulten Blick der Reisefotografin wahrnimmt. In einem Bild, einem Selbstporträt verschleiert in Marokko, ist in Ploschkas Augen sogar der Sonnenuntergang zu sehen.
Spiel mit Licht und Farbe
Ihr ist wichtig, dass die Farben nicht „quietschig“ und grell daherkommen, sondern Tiefe vermitteln. Der Druck auf hochwertiges Papier verstärkt diesen Effekt noch. Wann für die weltoffene Fotografin, die auf ihren mehrwöchigen Reisen so einiges erlebt hat, ein Bild gelungen ist? „Das Spiel mit Licht und Farbe muss ausgewogen, aber trotzdem spannend sein“, erklärt sie, die als eines ihrer großen Vorbilder den berühmten brasilianischen Fotografen Sebastiao Salgado nennt. Bei ihren Lieblingsorten ist Venedig unabhängig von den Jahreszeiten „ganz vorne mit dabei“ und bei den noch zu erforschenden stehen New York und Japan „ganz oben auf der Liste“.
Meine news
Die Ausstellung, die dem Besucher Stimmungen, Geschichten und Impressionen aus Nah und vor allem Fern näherbringt, eignet sich perfekt, um für eine kurze Zeit dem herbstlichen Alltag daheim zu entfliehen. Sie ist noch am Samstag und am Sonntag von 12 bis 18 Uhr im großen Saal des Valleyer Schlossbräu zu besichtigen.