Gewässer gut, Fischbestand bedroht: Bezirksfischereiverein Bad Tölz zieht gemischte Bilanz
Hinsichtlich der Gewässerqualität und deren Fischbestände zog der Bezirksfischereiverein vor Kurzem bei seiner gut besuchten Jahreshauptversammlung in der Tölzer Berufsschule eine gemischte Bilanz.
Bad Tölz – Vorsitzender Florian Herzinger vom Bezirksfischereiverein Bad Tölz betonte zwar, dass die Isar und der Kirchsee „schöne Gewässer in einem guten Zustand“ seien, dass der Fischbestand aber stark bedroht sei durch Fressfeinde.
„Kormorane, Reiher und Gänsesäger setzen den Beständen massiv zu“, beklagte er und stellte eine plausible Hochrechnung über die enorme Höhe der Verluste an. Diese bedauerliche Entwicklung sei auch einer Stimmung geschuldet, dass Vögel in der Öffentlichkeit eine weitaus höhere Wertschätzung genießen als Fische.
Die Vögel nimmt jeder wahr, die Fische aber sieht man nicht.
„Die Vögel nimmt jeder wahr, die Fische aber sieht man nicht“, erklärte Herzinger dieses Phänomen. Weiterhin wies er darauf hin, dass der Bestand an Fischottern stark zunehme, was den Fischbestand zusätzlich dezimiere. Man suche von daher auch einen regelmäßigen Austausch mit Fachbehörden, Isar-Rangern und Vogelschützern.
Bezirksfischereiverein Bad Tölz kritisiert die Einbringung von Kies in die Isar
Am günstigsten sei die Situation noch unterhalb des Tölzer Isarstaustufe, betonte Herzinger. Kritisch betrachtete er die massive Einbringung von Kies in die Isar: „Da hat die Stadt jetzt einen neuen Berg, da türmen sich 80.000 Kubikmeter auf.“ Das schade den Lebensbedingungen der Fische ebenso wie fehlende Unterstände für deren Kinderstube.
Herzinger erläuterte verschiedene rechtliche Vorschriften (auch solche für den gewerblichen Bootsbetrieb auf der Isar) und bekannte sich zu einer „nachhaltigen Fischerei“. Die werde allerdings mit steigenden Kosten für den Besatz und für Pachten konfrontiert.
Schriftführer Patrick Til informierte darüber, dass zu den 113 Aktiven fünf neue hinzugekommen sind. Auch warb er für eine gute Beteiligung an der in Kürze startenden neuen Vereinsapp: Sie werde nicht nur die Mitgliederverwaltung deutlich vereinfachen, sondern biete auch die Möglichkeit, Fangergebnisse genau auszuwerten und viele Rückschlüsse auf den Gewässerzustand und die Entwicklung der Fischbestände sowie notwendige Besatzmaßmaßnahmen ziehen zu können.
Meine news
Außerdem habe man mit diesem Instrument auch ein Forum für Erfahrungsaustausch, Wünsche und Verkäufe oder für die Koordination von Arbeitseinsätzen innerhalb des Vereins. „Alle persönlichen Daten sind geschützt, außenstehende Dritte haben da keinerlei Zugriff“, versicherte Til.
Mit dem „Das Gelbe Blatt“-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Das Gelbe Blatt“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.