Benediktbeuern: Geeignete Flächen für Windräder nur auf den Bergen
Neue Windkraft in der Region: Auch die Gemeinde Benediktbeuern begab sich auf die Suche nach geeigneten Flächen. Das Ergebnis überzeugte nicht.
Benediktbeuern - Auch die Gemeinde Benediktbeuern wurde gebeten, sich an dem Verfahren zur Fortschreibung des Regionalplans für die Vorrangflächen „Windkraft“ zu beteiligen. Im Rahmen dieser Untersuchung hatte die Kommune prüfen lassen, wo im Gemeindegebiet geeignete Flächen für Windräder liegen könnte
Gemeinde Benediktbeuern ließ nach geeigneten Flächen für Windräder suchen
Mit was für einem Bauwerk zu rechnen ist, stellte Benediktbeuerns Bürgermeister Toni Ortlieb (BBV) in der Gemeinderatssitzung gleich zu Beginn der Besprechung des Tagesordnungspunkts klar: So ein Windrad sei gut 266 Meter hoch – oder anders ausgedrückt: „zweieinhalbmal Frauenkirche.“ Und ob Benediktbeuern wolle oder nicht: Der Gemeinderat habe sich mit Suchräumen für potenzielle Flächen für Windenergieanlagen zu beschäftigen.
Die meisten Flächen scheiden aus
Wie Ortlieb erläuterte, scheiden die meisten Flächen für mögliche Windräder aus. So spielen Kriterien wie die sogenannte Windhöffigkeit, Hangneigung, Siedlungsabstände, Abstände zu Straßen oder Anlagen des Militärs oder auch Natur- sowie Wasserschutzgebiete eine gewichtige Rolle. „Nach Abarbeitung der einzelnen Ausschlusskriterien haben wir kaum noch Flächen gefunden, wo – zumindest theoretisch – ein Windrad oder sogar mehrere Anlagen gebaut werden könnten“, berichtete der Bürgermeister.
So sei das Gebiet dicht besiedelt. Des Weiteren gebe es zahlreiche ausgewiesene Naturschutzflächen und FFH-Gebiete. Lediglich auf den Bergen rund um das Klosterdorf eigneten sich – zumindest theoretisch – einige Flächen. Als Beispiele nannte der Bürgermeister das Gebiet nördlich sowie südwestlich der Glaswandscharte oder Flächen auf und über dem Windpässl-Kopf. „Allerdings habe ich keine Ahnung, wie man da raufkommt“, frotzelte Ortlieb. Auch schränkten mögliche Hütten in den Suchräumen wie etwa die Eibelsfleck- oder Brandenberghütte Suchräume ein.
Ratlosigkeit unter den Gemeinderäten
Ratlosigkeit auf den Gesichtern vieler Gemeinderatsmitglieder. So fragte Georg Bernböck (Benediktbeurer Bürgervereinigung) nach, wie denn potenzielle Windräder infrastrukturell angebunden seien. Abgesehen davon, dass unwegsames und abgelegenes Gelände abseits von vorhandener Infrastruktur und Technik ein solches Projekt wirtschaftlich absolut unrentabel machen würden, so auch die Einschätzung von Geschäftsleiter Michael Herrmann.
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„Hausaufgaben machen, abgeben und fertig.“
Benediktbeuerns Rathauschef Ortlieb stellte klar, dass „wir einfach einen zumindest theoretisch möglichen Prozentsatz ausweisen müssen“. Sonst moniere Berlin, „wir hätten unsere Hausaufgaben nicht gemacht.“ Dass dann wohl kaum ein Ingenieurbüro „da raufgehen wird“, sei eine andere Sache. Rudi Mühlhans (Freie Bürgerliste Miteinander) fand für den Tagesordnungspunkt die geeigneten Abschlussworte: „Hausaufgaben machen, abgeben und fertig.“
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