Biden platzt beim Gedanken an Trump die Hutschnur: „Was für ein kranker...“

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

In einer privaten Runde soll US-Präsident Biden Herausforderer Donald Trump wüst beschimpft haben. Das Weiße Haus schweigt dazu.

Washington, D.C. – US-Präsident Joe Biden hat seinen Ton gegenüber Herausforderer Donald Trump deutlich verschärft. Anlässlich des dritten Jahrestages des Sturms auf das Kapitol hatte Biden bei einem Gespräch am 6. Januar in Valley Forge Trump und seine Anhängerschaft angegriffen, schreibt Politico. Diesen wirft er vor, sich über Gewalt lustig zu machen.

Ein Einbrecher war zudem im vergangenen Jahr ins Haus der Demokratin Nancy Pelosi eingedrungen und hatte ihren Ehemann Paul mit einem Hammer angegriffen. „Er hat darüber gelacht. Was für ein kranker …“, zitiert Politico den US-Präsidenten. Der Präsident habe Trump gegenüber langjährigen Freunden und engen Mitarbeitern als „kranken Wichser“ bezeichnet, der sich am Unglück anderer erfreut. Das Weiße Haus habe eine Stellungnahme dazu abgelehnt.

Trump macht sich lustig über Angriff auf Pelosis Ehemann

Die Verärgerung über Trumps Worte verwundern kaum. „Wir werden der verrückten Nancy Pelosi Paroli bieten, die San Francisco ruiniert hat – weiß jemand, wie es ihrem Mann geht?“, hatte Trump auf einem Parteitag der kalifornischen Republikaner im September vor einer lärmenden Menge gesagt. „Und sie ist gegen den Bau einer Mauer an unserer Grenze, obwohl sie eine Mauer um ihr Haus hat – die offensichtlich nicht sehr gut funktioniert hat.“

„Es ist eine Schande, dass der korrupte Joe Biden die Präsidentschaft sowohl öffentlich als auch privat nicht respektiert“, sagte Chris LaCivita, ein leitender Berater der Trump-Kampagne gegenüber Politico. „Aber es ist auch keine Überraschung, dass er den 45. Präsidenten genauso missachtet wie das amerikanische Volk mit seiner gescheiterten Politik.“

US-Präsident Joe Biden soll Herausforderer Donald Trump einen „kranken. Wichser“ genannte haben.
US-Präsident Joe Biden ist über Herausforderer Donald Trump verärgert. © dpa/Jacquelyn Martin

Weitere Spannungen zwischen Trump und Biden vorprogrammiert

Die Spannungen zwischen Biden und Trump werden auch weiter anhalten. Der US-Senat will noch bis Ende dieser Woche einen neuen Entwurf für ein Hilfspaket für die Ukraine und eine bessere Absicherung der US-Grenzen vorstellen. Allerdings dürfte der Gesetzentwurf – selbst wenn er den Senat passiert – im Repräsentantenhaus scheitern. Dort stellen die oppositionellen Republikaner, bei denen es viele Gegner neuer Ukraine-Hilfen und Widerstand gegen einen Grenzkompromiss mit den Demokraten gibt, die Mehrheit.

Die Demokratische Partei von Präsident Joe Biden ringt im Kongress seit Wochen mit den Republikanern um ein Hilfspaket für die Ukraine im Wert von 61 Milliarden Dollar (rund 56 Milliarden Euro). Die Republikaner fordern im Gegenzug für ihre Zustimmung härtere Maßnahmen zur Sicherung der US-Grenze zu Mexiko. Die Konservativen können weitere Mittel für die Ukraine wie auch Gesetze zum Grenzschutz mit ihrer Mehrheit im Repräsentantenhaus blockieren.

Deal zwischen Demokraten und Republikaner unwahrscheinlich

Ein möglicher Deal des Senats wäre in seiner Kongresskammer „schon bei Ankunft tot“, sagte der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson. Hintergrund ist offenbar, dass Ex-Präsident Donald Trump sich offen gegen eine solche Vereinbarung ausgesprochen hat. Beobachter mutmaßen, dass der Rechtspopulist, der bei der Präsidentschaftswahl im November das Weiße Haus zurückgewinnen will, jede Vereinbarung zwischen Demokraten und Republikanern bei dem politisch umkämpften Thema Migration ablehnt, weil Biden das als Erfolg für sich verbuchen könnte.

US-Hilfen für Ukraine in Gefahr

Trump selbst sagte kürzlich vor Anhängern, es würde ihn nicht stören, wenn ihm ein Scheitern einer Grenzvereinbarung angelastet werde. Ohne eine Einigung im Streit um die Grenze erscheint es höchst fraglich, ob der Kongress neue Ukraine-Hilfen freigibt. Für die Ukraine, deren wichtigster militärischer Unterstützer die USA sind, wäre das ein schwerer Rückschlag.

Die EU hatte sich am Donnerstag nach wochenlanger Blockade durch den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban auf neue Wirtschaftshilfe für die Ukraine in Höhe von 50 Milliarden Euro geeinigt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte im Anschluss, der EU-Beschluss könne Biden das Ringen mit dem Kongress um neue Ukraine-Hilfen erleichtern. (erpe/dpa)

Auch interessant

Kommentare