Marder und Leoparden: Ukraine baut sich eine „deutsche“ Panzer-Brigade

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Die ukrainischen Streitkräfte stellen wohl unter Hochdruck eine neue Kampfbrigade mit ausschließlich deutschen Mardern und Leopard-1-Panzern zusammen.

Donbass – Im Ukraine-Krieg sind die ukrainischen Streitkräfte derzeit auf dem Meer in der Offensive, auf dem Land aber klar in der Defensive.

Deutsche Marder und Leopard 1A5: Ukraine baut neue Panzer-Brigade auf

Während mancher Kommandeur eine russische Großoffensive auf die Millionenstadt Charkiw nicht ausschließt, verliert die Schwarzmeerflotte Moskaus auf der Krim Schiff um Schiff. Was die Landstreitkräfte angeht, bemüht sich Kiew dagegen wohl um eine neue Panzer-Brigade.

Diese soll ausschließlich aus deutschen Marder-Schützenpanzern und Leopard-1A5-Kampfpanzern bestehen. Davon berichtete Ende Januar das amerikanische Nachrichtenmagazin Forbes. Demnach soll es sich um eine Neuaufstellung der 25. Brigade handeln, die es so nach der Heeresreform (zwischen 2014 und 2016) nicht gegeben hatte.

Ein Marder Schützenpanzer aus deutscher Produktion bei der ukrainischen Armee. © Screenshot X@deaidua

25. Brigade der Landstreitkräfte: Neuaufstellung mitten im Ukraine-Krieg

Geradezu brisant: Die 25. ukrainische Luftlandebrigade war einst Teil der russisch geprägten 6. Gardepanzerarmee der Sowjetarmee. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 hatte die demokratische Ukraine dagegen keine 25. Brigade mehr in ihren Streitkräften geführt. Das ändert sich nun offenbar mitten im russischen Überfall auf den westlichen Nachbarn.

Laut Forbes gab die 25. (gepanzerte) Brigade Anfang Januar bekannt, dass sie mit der Umrüstung auf in Deutschland hergestellte Leopard 1A5-Kampfpanzer begonnen habe. Zuvor hatte die Brigade demnach einen Stamm deutscher Marder-Schützenpanzer für den Transport von Infanterie (Fußsoldaten) ins Gefecht aufgebaut.

Aus Deutschland: Ukrainer warten auf weitere Marder und Leopard-1-Panzer

Wie viele „Marder“ und „Leoparden“ die 25. ukrainische Brigade zur Verfügung hat, geht aus dem Bericht nicht hervor. Weil ein solch großer Kampfverband eine erhebliche Logistik- und Reparatur-Kette braucht, gilt eine enge Abstimmung mit der deutschen Rüstungsindustrie als wahrscheinlich.

Federführend bereitet Rheinmetall aus Düsseldorf Marder und Leopard-1-Panzer aus alten Industrie- und Bundeswehr-Beständen auf und liefert die Militärfahrzeuge im Auftrag der Ampel-Bundesregierung an die ukrainischen Streitkräfte für deren Abwehr des völkerrechtswidrigen Angriffs durch Russland. Während die Amerikaner offenbar Zweifel an deutschen Leopard-2-Panzern für die Ukrainer hegen, haben Deutschland und Dänemark bisher 30 „Leos“ 1 bereitgestellt.

Deutschland und Dänemark arbeiten an Lieferung von 105 Leopard-1-Panzern

Laut Liste der militärischen Unterstützungsleistungen der Bundesregierung sollen künftig 105 Kampfpanzer Leopard 1A5 folgen, möglichst viele davon noch in diesem Jahr. Während dagegen seit Frühjahr 2023 schon 90 Marder von Deutschland an die Ukraine übergeben wurden, wird aktuell ferner die Lieferung von 30 zusätzlichen Schützenpanzern vorbereitet.

Videos und Fotos ukrainischer Militärblogger deuten darauf hin, dass die Marder an der südlichen Front zwischen der Großstadt Saporischschja und der Kontaktlinie bei Robotyne stationiert werden. Die Anzeichen verdichten sich, dass dort die 25. ukrainische Brigade mit passgenauen Waffensystemen ausgestattet wird, die früher im Verbund bei der Bundeswehr im Einsatz waren.

Ukraine-Armee: Eine Brigade hat in der Regel Dutzende Kampfpanzer

Laut ZDF hat ein Bataillon in der Regel 46 Kampfpanzer. Die Panzerbrigade 12 der 10. Panzerdivision der Bundeswehr, die am Nato-Großmanöver „Steadfast Defender“ teilnimmt, hat zum Beispiel zwei Panzerbataillone und zwei Panzergrenadierbataillone. Würde rund 90 Kampfpanzer und 90 Schützenpanzer für Panzergrenadiere (Infanterie) in einer Brigade machen. Ob die Ukrainer genügend westliche Panzer für einen derart großen Verband finden, bleibt indes abzuwarten. (pm)

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