Viele in Bayern stationiert: Diese Bundeswehr-Truppen sollen Putin abschrecken

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Die Bundeswehr steht vor einem riesigen Nato-Manöver, um Wladimir Putin in Moskau Verteidigungsbereitschaft zu signalisieren. IPPEN.MEDIA erklärt die Panzerdivision, die mittendrin ist.

Veitshöchheim – Der Ukraine-Krieg und der Imperialismus von Kreml-Autokrat Wladimir Putin machen dem Westen Sorgen. Selbst Österreich warnt mittlerweile vor einem Angriff Russlands, dabei ist die Alpenrepublik nicht mal Teil der Nato.

Nato-Großmanöver „Steadfast Defender“: Deutschland hält 10. Panzerdivision vor

Während Moskau Drohgebärden ausstößt, bereitet sich das Verteidigungsbündnis mit 90.000 Soldaten unter Hochdruck auf das Großmanöver „Steadfast Defender“ vor, in dem unter anderem die Verteidigung Norwegens als vermeintliche Schwachstelle an der Nato-Nordostflanke trainiert wird.

Im deutschen Kontingent mit 12.000 Soldatinnen und Soldaten stellt die 10. Panzerdivision mit dem Kommandostab im fränkischen Veitshöchstheim den Großteil der Truppen. Waffen, Bataillone, Schwierigkeiten – IPPEN.MEDIA erklärt den Einsatz der 10. PzDiv bei „Steadfast Defender“.

Soldaten des Panzergrenadierbataillons 371, das Teil der 10. Panzerdivision der Bundeswehr ist.
Soldaten des Panzergrenadierbataillons 371, das Teil der 10. Panzerdivision der Bundeswehr ist. © IMAGO / Funke Foto Services

Um Wladimir Putin abzuschrecken: Bundeswehr schickt Nato Panzer-Großverband

Die Division aus Süd- und Ostdeutschland ist neben der 1. Panzerdivision aus Nord- und Westdeutschland einer von zwei Großverbänden des Heeres, ergo der deutschen Landstreitkräfte. Die riesige Nato-Übung fällt in eine Zeit, in der die russische Armee laut ukrainischen Soldaten eine Großoffensive im Osten ihres Landes vorbereitet. 

Bundeswehr-Generalinspekteur Carsten Breuer hatte jüngst eine mögliche russische Konfrontation mit der Nato nicht ausgeschlossen. „Dass Russland im Moment aufrüstet, und wie Putin sich positioniert, macht mir Sorgen“, sagte der General der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Entsprechend schlagkräftige Verbände will die Nato bei ihrer Übung zur Abschreckung präsentieren.

Nato-Beitrag der Bundeswehr: Leopard-2-Kampfpanzer, Marder und Puma

Die 10. Panzerdivision vereint laut Website der Bundeswehr alle Hauptwaffensysteme, die das deutsche Heer zu bieten hat: den Leopard-2-Kampfpanzer, die Schützenpanzer Marder und Puma, den MARS-II-Mehrfachraketenwerfer (ähnlich der amerikanischen Himars), die Panzerhaubitze 2000, den Radpanzer GTK Boxer, den Bergepanzer Büffel und den Brückenlegepanzer Leguan.

Dass Russland im Moment aufrüstet, und wie Putin sich positioniert, macht mir Sorgen.

Die Panzerdivision agiert dabei im Verbund aus den Waffensystemen Kampfpanzer, Schützenpanzer für die Infanterie und Artillerie zur Unterstützung aus der Distanz. Maßgeblich beteiligt ist die Panzerbrigade 12 „Oberpfalz“ (PzBrig 12) mit etwa 4500 Soldaten aus dem ostbayerischen Cham. Die Panzerbataillone 104 und 363 dürften mit den „Leoparden“ ausgerüstet sein, die Panzergrenadierbataillone 112 und 122 mit den „Mardern“ und/ oder mit „Pumas“. Sie bringen die Fußsoldaten ins Gefecht, während die Kampfpanzer gegnerische Panzer direkt bekämpfen.

10. Panzerdivision der Bundeswehr: Soldaten aus Bayern, Sachsen und Thüringen

Auch die Panzergrenadierbrigade 37 „Freistaat Sachsen“ (PzGrenBrig 37) mit Truppenteilen aus Sachsen (Frankenberg und Marienberg) und Thüringen (Bad Salzungen) dürfte auf den Marder oder den Puma zurückgreifen. Laut ZDF zählen zu einem Bataillon der Bundeswehr 46 Panzer. Wären bei der 10. PzDiv einzig bei der Panzerbrigade 12 zum Beispiel 92 „Leoparden“

Laut des International Institute for Strategic Studies (IISS) hatte das Heer 2022 insgesamt 321 Leopard-2-Panzer im Bestand, über 200 waren demnach bei der Truppe oder der deutschen Rüstungsindustrie eingelagert. Wie viele nach Litauen verschifft werden, wo der deutsche Schwerpunkt der Übung liegt, ist nicht öffentlich. Die Bild hatte von insgesamt 3000 Fahrzeugen der Bundeswehr berichtet.

Deutsche Soldaten nahmen im November 2023 an einer Militär-Parade in Litauen teil, wo im Rahmen der Enhanced Forward Presence Lithuania Teile der 10. Panzerdivision stationiert sind.
Deutsche Soldaten nahmen im November 2023 an einer Militär-Parade in Litauen teil, wo im Rahmen der Enhanced Forward Presence Lithuania Teile der 10. Panzerdivision stationiert sind. © IMAGO/Yauhen Yerchak

Nato-Großmanöver zur Abschreckung Russlands: Bundeswehr im Baltikum

Das Artilleriebataillon 131 (ArtBtl 131) ist indes bei Weiden in der Oberpfalz stationiert, in der Nähe des riesigen Truppenübungsplatzes Grafenwöhr, der auch von den Amerikanern genutzt wird. Das Bataillon hat laut Bundeswehr rund 700 Soldatinnen und Soldaten, die sich um sechs Artillerie-Batterien kümmern. „Eine Batterie der Artillerie umfasst zwei Geschützzüge mit je vier Panzerhaubitzen 2000“, schreibt die Bundeswehr auf ihrer Website.

Heißt: Einzig zu diesem Bataillon gehören 48 (!) der selbstfahrenden Stahl-Kolosse. Wie viele davon bei der Nato-Großübung unter simulierten Gefechtsbedingungen ins Baltikum verschifft werden, ist nicht bekannt. Darin besteht gleichzeitig die größte Herausforderung des deutschen Beitrags an „Steadfast Defender“. Denn: Die deutsche Marine verfügt nicht über derartige Schiffe, um einen Panzer-Großverband über die Ostsee zu verschiffen.

„Steadfast Defender“: Wie bekommt die Bundeswehr ihre Panzer nach Litauen?

Der Airbus A400M der deutschen Luftwaffe ist ferner mit einer maximalen Tragelast von 37 Tonnen nicht für den Transport der „Leoparden“ und Panzerhaubitzen geeignet, was eine Beteiligung der US-Streitkräfte an der deutschen Truppenverlegung wahrscheinlich macht. Wenn es für die 10. Panzerdivision geschlossen ins Baltikum geht. (pm)

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