Frankreichs neue Superwaffe: Größtes Kriegsschiff Europas nimmt Gestalt an

Frankreich entwickelt einen neuen nuklearbetriebenen Flugzeugträger, der den bisherigen Träger „Charles de Gaulle“ ersetzen soll. Laut dem US-Nachrichtenmagazin „Newsweek“ wird das Schiff mit einer Länge von rund 300 Metern und einem Gewicht von 78.000 Tonnen das größte Kriegsschiff Europas sein. Es soll bis 2038 in Dienst gestellt werden und die maritime Schlagkraft Frankreichs erheblich steigern.

Modernste Technologie an Bord

Der neue Träger, der als „Porte-avions de nouvelle génération“ (PA-NG) bezeichnet wird, soll mit modernster Technologie ausgestattet werden. Bereits 2021 erhielt Frankreich die Genehmigung des US-Verteidigungsministeriums, das sogenannte EMALS-System zu kaufen. Dieses elektromagnetische Katapultsystem ermöglicht es, Kampfflugzeuge effizienter und schneller zu starten.

Geplant ist der Einbau von drei dieser Katapulte, wie „Newsweek“ berichtet. Zudem wird das Schiff mit den neuen K22-Kernreaktoren ausgestattet, die von der französischen Firma TechnicAtome entwickelt werden.

Zusammenarbeit mit führenden Unternehmen

Die Entwicklung des PA-NG erfolgt in Zusammenarbeit mit mehreren französischen Unternehmen. Die staatliche Werft Naval Group arbeitet gemeinsam mit Chantiers de l’Atlantique und TechnicAtome an dem Projekt. Bereits im September begann Naval Group mit dem Bau der Metallgehäuse für die K22-Reaktoren in ihrer Werft in Cherbourg.

Flugzeugträger „Charles de Gaulle“
Flugzeugträger „Charles de Gaulle“ dpa/Sebastien Nogier

Vergleich mit den USA

Im Vergleich zu den neuesten Flugzeugträgern der USA, wie etwa der USS Gerald R. Ford, fällt der französische Träger eher kleiner aus. Die amerikanischen Schiffe der Ford-Klasse sind 330 Meter lang, haben eine Verdrängung von 100.000 Tonnen und können bis zu 75 Flugzeuge transportieren. Der französische Träger wird etwa 30 moderne Kampfflugzeuge aufnehmen können.

Politische Entscheidungen stehen noch aus

Einige Details des Projekts sind noch offen. So berichtete „Naval News“, dass die endgültige Entscheidung über die Anzahl der Katapulte auf dem Träger auf höchster politischer Ebene getroffen werde. Das PA-NG-Programm werde „nahezu alle französischen Kompetenzen im Bereich der nuklearen Antriebssysteme erneuern“, erklärte Philippe Bahurel, der Programmdirektor des Projekts.