Neue Satellitenaufnahmen belegen deutliche Fortschritte beim Bau der ersten Straßenbrücke, die Russland mit Nordkorea verbinden soll. Das berichtet das „Center for Strategic and International Studies“ (CSIS) in Washington in einer aktuellen Analyse. Das Projekt verläuft laut „Newsweek“ entlang des Flusses Tumen, der die gemeinsame Grenze der beiden Länder markiert.
Brücke soll fünf Kilometer lang werden
Die Brücke, die laut russischen Staatsmedien inklusive Zufahrtsstraßen rund fünf Kilometer lang werden soll, gilt als eines der zentralen Infrastrukturvorhaben aus dem Abkommen, das Russlands Präsident Wladimir Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un im vergangenen Jahr in Pjöngjang unterzeichnet hatten. Die Vereinbarung hatte auch eine deutliche Vertiefung der militärischen Zusammenarbeit zwischen Moskau und Pjöngjang zur Folge.
Laut „CSIS“ erstreckt sich die russische Brückenkonstruktion derzeit etwa 110 Meter in den Fluss, auf nordkoreanischer Seite bereits rund 150 Meter. In Nordkorea wurden zudem sechs Brückenpfeiler errichtet und die Zufahrtsrampe fast fertiggestellt.
Neben der Brücke entsteht ein neues Grenz- und Zollzentrum auf einer Fläche von rund fünf Quadratkilometern, das Lagerhallen, Verwaltungsgebäude und Parkflächen umfasst. Der Grenzübergang soll vor allem dem Warenaustausch dienen; Lkw-Fahrer dürfen demnach jeweils nur bis zur Grenze fahren.
Die „Brücke der Freundschaft“
Die neue Verbindung entsteht in Nähe der einzigen bestehenden Verkehrsverbindung beider Länder – der Eisenbahnbrücke „Brücke der Freundschaft“.
CSIS-Analysten vermuten hinter der hohen Bautätigkeit die zunehmenden wirtschaftlichen und strategischen Beziehungen zwischen Russland und Nordkorea. Trotz der bevorstehenden Winterpause rechnen die Experten laut „Newsweek“ mit einer Fertigstellung der Brücke im ersten Quartal 2026.