„Eine Frau, die das Herz berührt“: Grüne nominieren Kandidatin für Landratswahl 2026

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Einstimmig gewählt: Die Sprecher des Kreisverbands der Grünen, Martin Adler und Annette Schulze, gratulieren Brigitte Gronau (Mitte) zu ihrer Nominierung. © Wilfried Naß

Mit Brigitte Gronau als Kandidatin gehen die Grünen in die Landratswahl. Sie betont die Bedeutung von Klimaschutz und Demokratie. Ihre Parteikollegen sind überzeugt.

Landkreis – Bis zu den Kommunalwahlen im März 2026 sind es noch gut zehn Monate. Die Grünen sind jedoch bereits vorbereitet: „Mit unserer frühzeitigen Nominierung wollen wir ein klares Signal setzen, dass wir die Herausforderungen im Landkreis Weilheim-Schongau aktiv angehen möchten”, so Annette Schulze, Sprecherin des Kreisverbands.

Dafür hatte die Partei am Dienstagabend in den Gasthof zur Post in Peißenberg eingeladen. 32 Stimmberechtigte erschienen, während draußen nach einem kräftigen Gewitter ein großer Regenbogen zu sehen war. „Ein himmlisches Zeichen“ sei das, witzelte Brigitte Gronau dazu – und zumindest was ihre eigene Kandidatur für die Landratswahl anging, hatte sie recht.

Grüne in Weilheim-Schongau nominieren Kandidatin für Landratswahl 2026

Einstimmig bestätigten die anwesenden Parteimitglieder ihre Nominierung. Denn die Grünen wollen bei den Kommunalwahlen „angreifen“, so ein langjähriges Parteimitglied. Martin Adler, Co-Sprecher des Kreisverbands, ergänzt: „Die Landratswahl 2026 wird richtungsweisend für die Zukunft unseres Landkreises sein. Klimaschutz, nachhaltige Mobilität und sozialer Zusammenhalt müssen in den kommenden Jahren im Mittelpunkt der Kreispolitik stehen.“

Themen, die auch Brigitte Gronau umtreiben. Die einzige Kandidatin des Abends schnitt in ihrer Rede Felder wie eine stärkere Förderung der Bildung, einen Bürokratieabbau bei der Hilfe für „Alte, Kranke und sogenannte Fremde“ sowie eine Stärkung des Tourismus in der Region an.

Die freiberufliche Fotografin und selbstständige Verlegerin, seit 2020 Stadt- und Kreisrätin, warb dabei auch für mehr Klimaschutz. Auf Basis von „naturwissenschaftlichem Bewusstsein und einem moralischen Kompass“ sei mehr Einsatz nötig. Denn „aktiver Klimaschutz“, so Gronau, „rettet nicht das Klima, sondern uns Menschen“. Ganz pragmatisch möchte die 62-Jährige Fahrradwege verbessern, den ÖPNV stärken, erneuerbare Energien ausbauen und den Moorschutz ausweiten. Ihr ist dabei wichtig zu betonen, dass sie dies „gemeinsam“ mit den Landwirten und den Bürgern erreichen möchte, denn von einem „entweder – oder“-Denken sei sie kein Freund.

„Schutz und die Verteidigung unserer Demokratie“ als besonderes Anliegen

Ein besonderes Anliegen ist ihr der „Schutz und die Verteidigung unserer Demokratie“. In der Vergangenheit hat die Weilheimer Stadträtin dazu bereits die Demonstration „Nie wieder ist jetzt – Demokratie wählen“ mitorganisiert und die „Mahnwache für Frieden, Demokratie und Solidarität für die Ukraine“ moderiert.

Sie investiere „viel von meiner freien Zeit“ in solche Projekte, aber das sei notwendig. „Die Rechten sind besorgniserregend stark“ und es brauche jemanden, der Verantwortung übernimmt und anpackt. Ihrer Meinung nach ist es dabei wichtig, den Wohlstand, den wir in Deutschland erleben, wieder mehr zu wertschätzen. Bei Problemen solle man hingegen „selber den Arsch hochkriegen“, statt immer nur den „Staat schlechtzureden und zu schimpfen“.

Bestürzt über Hetze im Netz

Vor allem die Hetze im Internet missfällt ihr: „Ich pack‘ des nicht, wie im Netz Schmutz abgeladen wird.“ Bewusst nutze sie eigentlich kein Social Media, sie sei „weder auf Facebook, Tiktok, tralala“, aber für grüne Politik, wolle „sie es zukünftig versuchen“.

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Ihre Parteigenossen zeigten sich mit ihrer Kandidatin zufrieden. Es sei wichtig, dass sich jemand „vorne hinstellt“ und für einen „Politikwechsel“ eintritt, meint ein Mitglied, während eine andere lobte: Gronau sei eine „Frau, die das Herz berührt“. Bis zur Landratswahl hat sie nun noch knapp zehn Monate Zeit, um das auch außer㈠halb der eigenen Partei zu beweisen.

Von Wilfried Nass

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