Kranzberger Eidechsenhabitat muss umziehen

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Ausgleichsflächen - wie hier Wiesen im FFH-Gebiet - müssen für das neue Gewerbegebiet ausgewiesen werden. © büro schober/freising

Ein freies Baufenster im Gewerbepark Am Pflegergrund in Kranzberg wirft Artenschutz-Fragen auf: Jetzt soll ein Eidechsenhabitat umgesiedelt werden. Und es gab Diskussionen über die Erschließung.

Die Gemeinde hat ein neues Gewerbegebiet ausgewiesen und im Zuge der Beteiligung öffentlicher Belange auf den Weg gebracht. Der Gewerbepark „Am Pflegergrund“, ist an der Flurstraße Richtung Kraftwerk gelegen. Laut Bürgermeister Hermann Hammerl handelt es sich um ein 1,25 Hektar großes Baufenster in Privatbesitz.

Im Zuge des Beteiligung der Öffentlichkeit, galt es im Gemeinderat noch eine Reihe von Fragen zu klären. Hammerl sprach etwa von einem „massiven Artenschutz-Thema“ für das es „Lösungen gebraucht“ habe. Diese seien aber nun gefunden worden, erklärte er mit dem Hinweis auf entsprechende Ausgleichsflächen und die geplante Umsiedelung eines „Eidechsenhabitats“. Eine Forderung der Unteren Naturschutzbehörde, die nun eins zu eins umgesetzt werden soll.

Sorge, Kanalnetz werde überbeansprucht

Im Gremium kamen darüber hinaus Zweifel auf, ob das Kanalnetz sowie die Wasserversorgung im Bereich des neuen Gewerbeparks nicht überbeansprucht werden könnte. Bedenken, die Hammerl ausdrück㈠lich zurückwies. „Das Kanalnetz ist da, überall sind Leitungen“, stellte er dazu lapidar fest.

Auf besagtem Areal könnten drei bis fünf Bauparzellen entstehen, wie Hammerl auf FT-Nachfrage erklärte. Genau definiert sei das aber noch nicht. Die Erschließung war über eine öffentliche Straße der Gemeinde geplant. Im Gemeinderat war die Zufahrt jedoch umstritten. Und auch Anlieger übten in schriftlicher Form Kritik an der Verkehrsanbindung. Sie verwiesen dabei auf die umliegende Wohnbebauung und in dem Zusammenhang auch darauf, dass sich die Verkehrssituation rund um den neuen Gewerbepark als problematisch erweisen könnte.

Erschließung über Privatstraße

Im Gemeinderat kam deshalb die Idee auf, dass eine weitere nördlich gelegene Privatstraße hierfür besser geeignet wäre. Unter anderem sprachen sich Ursula Enghofer (KGL) und Georg Neumair (FWG) für Alternativen bei der Erschließung aus. „Auf keinen Fall durch‘s Wohngebiet“, verlangte Enghofer. Besagte Privatstraße käme in Frage, müsste jedoch umgewidmet werden, wie Hammerl zu bedenken gab. Die Planerin Ursula Burkart erklärte hierzu, dass das Verhandlungssache sei. Sprich: Man könne versuchen, diesbezüglich mit den Eigentümern zu reden. Ein Vorschlag der am Ende einen Konsens fand. „Man kann ja mal reden“, fasste Hermann Hammerl die Debatte zusammen.

Ein Thema bei den Einwendungen von privat war unter anderem auch der Lärmschutz. Bürgermeister Hammerl wandte an dieser Stelle ein, dass inzwischen „eine schalltechnische Untersuchung vorliegt, die die Belange der angrenzenden, bestehenden Nutzung in ausreichendem Maße berücksichtigt“.

Der Abwägung der eingegangenen Anträge und Stellungnahmen stand am Ende nichts im Weg. Ein entsprechender Gesamtbeschluss erfolgte einstimmig. Mit der vorliegenden Planung kann man Hammerl zufolge jetzt in die öffentliche Auslegung gehen. „Noch in diesem Jahr“ könnte dann der Einstieg in den Bebauungsplan erfolgen, wie der Rathauschef ankündigte.

Die Erschließung sollte keinesfalls durchs Wohngebiet erfolgen.

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