Bundesweiter Snack-Rückruf: Bei Verzehr drohen Durchfall und Erbrechen
Lebensmittel, die fehlerhaft gekennzeichnet wurden, müssen regelmäßig zurückgerufen werden. Jetzt warnt ein Snack-Hersteller vor einer beliebten Sorte.
München – Für Menschen mit Nahrungsmittelallergien gehört der Blick auf die Zutatenlisten zum Alltag. Doch Produktionsfehler können schnell zu Gesundheitsgefahren führen, etwa durch falsche Abfüllung oder nicht deklarierte Inhaltsstoffe. Im aktuellen Fall wurde deshalb ein deutschlandweiter Rückruf herausgegeben.

Protein-Chips im Rückruf: Falsche Kennzeichnung kann für Allergiker gefährlich sein
In Deutschland leiden etwa vier Prozent der Bevölkerung unter einer Lebensmittelallergie. Das berichtet das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Nahrungsmittelallergien sind zwar selten, aber dafür lebensgefährlich. Denn bereits kleine Mengen eines Nahrungsmittelallergens können zu heftigen allergischen Reaktionen führen.
Wie die Inlead Nutrition GmbH & Co. KG über das Portal lebensmittelwarnung.de des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mitteilt, ruft es derzeit ihre „INLEAD Protein Chips Paprika“ in der 50-Gramm-Packung zurück. „Wir führen diesen Rückruf durch, da ein gesundheitliches Risiko bei Milcheiweißallergikern aufgrund von Milcheiweiß innerhalb des Produkts besteht“, heißt es einer Mitteilung. Das Produkt solle nicht weiter verzehrt werden. Für Menschen ohne Milcheiweißallergie sei der Verzehr des Produkts nach Angaben des Herstellers jedoch gesundheitlich unbedenklich. Neulich sorgten Glassplitter im Bio-Joghurt für Besorgnis.
Gefährlich für Allergiker: Diese Symptome können auftreten
Laut BVL sind derzeit alle 16 Bundesländer vom Rückruf betroffen. Kunden, die das Produkt bereits erworben haben, können dieses entweder gegen Erstattung des Kaufpreises oder im Austausch gegen ein Produkt aus einer anderen, nicht betroffenen Charge zurückgeben.
Nachfolgend die wichtigsten Eckdaten zum Rückruf im Überblick:
Hersteller/Inverkehrbringer | Inlead Nutrition GmbH & Co. KG |
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Produkt | INLEAD Protein Chips Paprika |
Verpackungseinheit | 50 Gramm |
Chargennummer/Los-Kennzeichnung | 25031, 25032, 25034, 24353, 24117 |
Verkaufsgebiete | in allen Bundesländern |
Laut dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) zählt Kuhmilch zu den häufigsten Auslösern einer Nahrungsmittelallergie im frühen Kindesalter. Typische Symptome sind:
- Haut: Auftreten von Quaddeln und Rötungen, Juckreiz und Schwellungen
- Magen-Darm: Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall
- Eher selten: schwere allergische Reaktionen (Anaphylaxien), die in sehr seltenen Fällen tödlich verlaufen.
Eine Kuhmilcheiweißallergie tritt im Erwachsenenalter nur selten auf. Entwickelt sie sich später im Leben, bleibt sie laut LGL in der Regel dauerhaft bestehen.
Trotz gesetzlicher Vorgaben sind Rückrufe keine Seltenheit
In Deutschland gilt laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) eine umfängliche Lebensmittelkennzeichnungsverordnung (LMKV), die auch die Kennzeichnung von Nahrungsmittelallergie-auslösenden Zutaten vorschreibt.
Trotz strengen gesetzlichen Vorgaben kommt es immer wieder zu Rückrufen. Erst kürzlich sorgte ein Rückruf von Mineralwasser bei Edeka und Netto für Aufsehen, nachdem darin bakterielle Verunreinigungen festgestellt wurden. Decathlon startete indes einen Rückruf für ein beliebtes Sportgerät. (vw)