Der langjährige Inhaber des Modehauses Waitzmann ist verstorben. Theo Huber war ein Vorbild in vielen Bereichen und ein aktiver Teil der Gemeinschaft.
Miesbach – „Ein Gestalter, ein Motor und ein kreativer Geist“: So beschreibt Stephanie Mawick ihren Vater Theo Huber, der am Sonntag, 31. August, im Alter von 92 Jahren friedlich eingeschlafen ist. Der langjährige Inhaber des Modehauses Waitzmann war im Geschäft als verantwortungsvoller Chef und Mensch bekannt, der Wert legte auf ein harmonisches, schönes Miteinander. „Er hat viele Werte vermittelt, die man im Leben dauernd braucht – nicht nur im Beruf“, erinnert sich Gabi Köhler, die das Traditionsgeschäft mit Agnes Staber seit drei Jahren weiterführt. Bis zum Schluss besuchte Huber das Modehaus, hielt Kontakt zur großen „Waitzmann-Familie“, wie er oft sagte, und nahm Anteil am Geschehen.
Diese Eigenschaft zeigte Huber auch in seinen vielen anderen Rollen, die er erfüllte. „Er war ein absolutes Familienoberhaupt, Mittelpunkt und Lenker“, sagt Mawick. Eine Respektsperson und Vorbild in vielen Bereichen zugleich. Wo Huber auch wirkte, trat er als aktiver, sozialer Mensch auf, der viele Kontakte pflegte und dadurch viele Menschen berührte, erinnert sich Mawick.
Geschäftsinhaber war auch Musiker und Sportler
Mit großer Leidenschaft und Ehrgeiz widmete sich Huber dem Sport: Er war begeisterter Segler und Skifahrer. „Großen Respekt hatte er vor den Dingen, die man sich selbst erarbeitet hat“, sagt seine Tochter. Das spiegelte sich auch in seiner Freizeit wider. So stolz Huber auf sein Schiff war, so sehr pflegte und hegte er es. Als Ehrenvorsitzender blieb Huber dem TEV, wie auch anderen Vereinen, bis zum Ende treu.
Nicht zuletzt war der Miesbacher ein Künstler und Musiker, der leidenschaftlich gut Klavier spielte. „Er hatte ein absolutes Gehör – das haben nur sehr wenige“, sagt Mawick. Feinsinnig und mit schönem Geist schaffte er es, ohne wirkliche Notenkenntnis Melodien zu erspüren und zu erspielen. „Das war sehr eindrucksvoll.“ Lange Jahre stellte Huber die Schaufenster des Modehauses für regionale Künstler zur Verfügung, die darin Bilder ausstellen durften. Huber pflegte gute Kontakte in die Künstlerszene und wurde dafür wertgeschätzt.
„Kein Zauderer, ein Macher“
In allen Bereichen einte den Miesbacher eine Eigenschaft: „Er war kein Zauderer, er war ein Macher“, sagt Mawick. „Das hat ihn ausgezeichnet.“ Huber sei mit nichts nach Miesbach gekommen und habe sich viel erarbeitet. Das Modehaus feiert im Oktober 150-jähriges Bestehen – auch ein Verdienst Hubers und seiner 2021 verstorbenen Frau Lisl, den die Inhaberinnen gerne mit ihrem früheren Chef gefeiert hätten.
„Er war ein großartiger Mensch und er hinterlässt ein großes Loch bei uns Kindern und seinen Enkelkindern“, sagt Mawick. Nach dem Trauergottesdienst am heutigen Dienstag um 14 Uhr in der Stadtpfarrkirche wird Huber auf dem Waldfriedhof Miesbach beigesetzt. nap