„Beispiellose“ Flutwelle: Gletscher „bricht aus“ und verwüstet komplette Stadt – Katastrophenfall ausgerufen

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Das Mendenhall-Valley unter Wasser: Die Stadt Juneau wurde nach einem Gletscherausbruch von schweren Überflutungen getroffen. © Alaska Division of Homeland Security and Emergency Management

Schlagartig bricht der Mendenhall-Gletscher in Alaska. Die Folge: Überschwemmungen in der Region, zerstörte Häuser und Sorge vor der nächsten Flut.

Juneua – „Als würde man den Stöpsel aus einer vollen Badewanne ziehen“, so beschreibt die US-Stadt Juneau in Alaska, was sich am Mendenhall-Gletscher abgespielt hat. Die Konsequenz: verheerende Fluten und über hundert zerstörte Wohnstätten.

Gletscher in Alaska „bricht aus“ und überflutet ganzes Tal – Bilder zeigen Ausmaß der Flut

Am 1. Augusts war der See im am Gletscher bis zum Rand gefüllt mit Regen, geschmolzenem Schnee und Eis. Dann brach der „Stöpsel“. Gewaltige Wassermengen strömten in kürzester Zeit in den Mendenhall-River. Nur wenige Tage später war das gesamte Tal überschwemmt.

Fünf Tage nach dem Gletscherbruch: Die Stadt Juneau in Alaska am 6. August.
Fünf Tage nach dem Gletscherbruch: Die Stadt Juneau in Alaska am 6. August. © Alaska Division of Homeland Security and Emergency Management

Die Stadt bezeichnet das Ausmaß der Flut in einer Pressemitteillung als „beispiellos“. Luftaufnahmen des Katastrophenschutzes zeigen, wie hoch das Wasser auf den Straßen steht. Am Dienstag, dem 6. August, erklärte Alaskas Gouverneur Mike Dunleavy den Katastrophenzustand.

Katastrophenfall nach Gletscherbruch in Alaska – Klimawandel begünstigt Flutkatastrophen

Zwei Tage nach dem Ausbruch postete Dunleavy auf X (Twitter): „Heute habe ich die Folgen der Gletscherflut in Juneau begutachtet. Die Schäden sind erheblich und betreffen Hunderte von Menschen in Alaska. Ich bin dankbar, dass es keine Todesopfer oder Schwerverletzten zu beklagen gibt.“ Der Notstand bleibt für den gesamten August 2024 bestehen.

Gletscherausbrüche, früher auch als Gletscherläufe bezeichnet, sind außerhalb von vulkanischen Gebieten meist eine Folge des Klimawandels. Sie treten auf, wenn Gletscher schmelzen und Wasser sich in Becken oder Blasen ansammelt. Sobald die Kapazität der Eiswand oder Erdmoräne überschritten wird, bricht sie und der See entleert sich schlagartig.

Solche Ausbrüche sind in Alaska laut CNN seit 2011 ein jährliches Phänomen. Die Region und die Arktis erwärmen sich doppelt so schnell wie der Rest der Erde. Dies beschleunigt das Abschmelzen der Gletscher und fördert beunruhigende Naturereignisse sowie Überschwemmungen. Im Jahr 2024 verzeichnete Alaska zudem einen überdurchschnittlich regnerischen Juli. Zu viel für die „Suicide Bassin“ genannte Wanne am Mendenhall-Gletscher. (moe)

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