Kuchen-Zoff in den Alpen: Wanderer schimpfen über 24,50 Euro für kleine Stärkung – Hüttenwirt stocksauer
Ein Stück Kuchen für sechs Euro, ein Tee für vier – für manchen Italien-Wanderer auf der Marmolata zu viel. Doch der Hüttenwirt hat eine Erklärung.
Trient – „Königin der Dolomiten.“ Die Marmolata ist mit 3343 Metern der höchste Gipfel der italienischen Berggruppe. Die Preise dort fallen ebenfalls königlich aus, geradezu „himmelhoch“, klagten kürzlich zwei Bergsteiger der Alpenvereinssektion Kurtatsch und Magré.
Italienische Wanderer schimpfen über Preise auf Dolomiten-Hütte – Wirt verteidigt sich
Sie berichteten der Zeitung Alto Adige, sie hätten „für drei Tees und zwei elende Stücke Kuchen“ 24,50 Euro bezahlt. Ihr knallhartes Fazit: „Es ist klar, warum viele Wanderer die Schutzhütten nicht mehr betreten.“
Hüttenwirt Carlo Budel war über diese Beschwerde empört. Auf Facebook äußerte er seinen Unmut über die Zeitung und das Unverständnis der Wanderer. Er bestätigte: „Hier oben kostet ein heißer Tee vier Euro und ein Stück Kuchen sechs Euro“. Erklärte aber, dass das einen guten Grund habe: „Sie betreten eine Hütte, die mit Holz beheizt wird, das mit dem Hubschrauber transportiert wird. Alles hier wird mit dem Hubschrauber geliefert, außer den Produkten, die mir meine Freunde aus ganz Italien mitbringen.“
Es ist offensichtlich, dass die Kosten auf dem Berg höher sind als im Tal. Die Capanna Punta Penia liegt auf über 3000 Metern, Autos können hier auffahren und es gibt auch keine Seilbahn. Budel erhielt in den Kommentaren viel Zustimmung für seine Reaktion auf die Beschwerden der Bergsteiger. Übrigens nicht das erste Mal, dass er öffentlich mit Gästen aneinandergeriet. Zuletzt hatte sich eine Gruppe auf seiner Hütte völlig daneben benommen und nicht einmal etwas zu Essen bestellt.
Präsident von Bergsteigerverein unterstützt Alpen-Wirt in Preis-Debatte: „Teile Carlos Wut“
Carlo Alberto Zanella, der Präsident des CAI Alto Adige, versteht den Ärger des Hüttenwirts. „Ich halte das für eine wirklich absurde Kontroverse. Und ich teile voll und ganz Carlos Wut, der zu Recht darauf hingewiesen hat“, sagt er zu Il Dolomiti.
Er kann Beschwerden über zu hohe Preise im Tal, insbesondere in Touristenorten, nachvollziehen. Diese sind in Italien 2024 auch erneut drastisch gestiegen. Aber Zanella betont: „In großer Höhe lernen wir zu verstehen, dass es zumindest in diesem Fall einen Grund gibt, warum die Dinge ihren Preis haben.“ (moe)