Ampel-Beben nach US-Wahl: Berlin gibt schon wieder die falsche Antwort auf Trump
Nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Wahl herrscht Weltuntergangsstimmung. Kann die Ampel jetzt gegensteuern? Wohl kaum. Ein Kommentar.
Berlin – Donald Trumps erneute „Machtergreifung“ in den USA: Das ist, folgt man den Einschätzungen aus dem besonders furchtsamen Deutschland, ein Ereignis irgendwo zwischen biblischer Heimsuchung und Weltuntergang. Die Erfahrung lehrt: Ganz so schlimm wird es am Ende der US-Wahl auch diesmal nicht kommen. Amerikas Demokratie, das sei ganz besonders den USA-Verächtern und Putin-Bewunderern von Sahra Wagenknecht bis zur AfD gesagt, ist stark genug, um mit einem Lügner, Aufschneider und Rassisten fertigzuwerden.
Trump-Sieg bei US-Wahl: Das woke Berlin hat Kamala Harris überschätzt – der Kommentar
Kamala Harris, die untalentierteste demokratische Präsidentschaftskandidatin der vergangenen Jahrzehnte, besaß diese für den Sieg gegen Trump bei der US-Wahl notwendige Stärke leider nicht. In der woken Berliner Politblase hat man sie in Verkennung der Lage trotzdem zur Heilsbringerin verklärt und kann nun das über Nacht hereingebrochene Unheil (und die angebliche „Dummheit“ der amerikanischen Wähler) kaum fassen.
Unbestreitbar wird der Ausgang der US-Wahl 2024 den Europäern und ganz besonders den Deutschen einiges abverlangen. Nicht nur die Ukraine ist akut bedroht. Russland strebt offen nach der Hegemonie über ganz Europa. Den leider oft hohl gebliebenen Phrasen von der „Zeitenwende“ werden im Land der Moralapostel spätestens jetzt Taten folgen müssen, die über die üblichen rituellen Verurteilungen des bösen Donald hinausgehen.
Für den Ampel-Kurs hat Wahlsieger Trump nur Spott übrig
Nur mit Ach und Krach schafft Deutschland das der Nato versprochene Zwei-Prozent-Verteidigungsziel – nötig wäre das Doppelte. Die Anschaffung von Kampfdrohnen, heute eine Standardwaffe im Verteidigungsrepertoire jedes Landes, hat der SPD-„Friedensflügel“ um Fraktionschef Rolf Mützenich bis heute erfolgreich verhindert, damit man im Kreml nicht die Augenbrauen hochzieht. Das ist eine wehrpolitische Bankrotterklärung, für die ein Donald Trump völlig zu Recht nur beißenden Spott übrig haben wird.
Doch zielt derselbe Mützenich bereits auf ganz andere Berliner Antworten auf Trump: So dräuend erscheint ihm die neue Gefahr aus Amerika, dass die FDP nun keinesfalls die Ampel-Regierung sprengen dürfe und endlich zur Vernunft kommen müsse, sagte er gestern im Frühstücksfernsehen. Schon wieder falsch! Was jetzt Not tut, ist neben der Wiederherstellung der Verteidigungsbereitschaft die Wiederbelebung der scheintoten deutschen Wirtschaft.
Die FDP hat in einem 18-seitigen Papier alle dafür notwendigen Maßnahmen aufgelistet. Sie reichen von einer Re-Dimensionierung der im Vergleich mit den westlichen Partnern überambitionierten Klimaziele über dringend nötige Entlastungen für Unternehmen bis zur Abschaffung des bedingungslosen Einkommens namens Bürgergeld in seiner jetzigen Form. Wer arbeitet, muss am Ende mehr in der Tasche haben als der, der sich beim Staat bedient.
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