D-Day-Debakel stürzt Lindners FDP ins Umfragetief – SPD legt stark zu

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Was die Deutschen über die D-Day-Affäre von Christian Lindners FDP denken, zeigt eine neue Umfrage. Olaf Scholz und seine SPD haben dagegen gut lachen.

Berlin – Wer hätte das gedacht? Nach der Implosion der Ampel legt die SPD von Kanzler Olaf Scholz plötzlich in Umfragen zur bevorstehenden Bundestagswahl wieder zu: In einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov kommt die SPD auf 18 Prozent.

Im Monat zuvor waren es mit 15 Prozent noch drei Punkte weniger gewesen. Angesichts der Wut, die Scholz über Sätze entgegenschlägt, die er bei seiner Ukraine-Reise sagte, sind dies endlich einmal wieder gute Nachrichten für den Kanzler.

Umfrage zur Bundestagswahl mit besseren Werten für SPD von Scholz und Grüne von Habeck

Mit den Grünen legt außerdem die zweite Partei, die aktuell noch in der Regierung ist, zu: Bündnis90/Die Grünen mit ihrem Kanzlerkandidaten Robert Habeck landet laut der neuen Umfrage jetzt bei 13 Prozent, damit erreichen sie einen Punkt mehr als im Vormonat.

Nicht aus ihrem Tief heraus kommt dagegen die FDP: Laut der YouGov-Umfrage kommt die FDP nur noch auf vier Prozent und würde es damit nicht mal mehr in den Bundestag schaffen. Dafür müsste Lindners Partei über die Fünf-Prozent-Hürde kommen. Noch schlechter sieht es für die Liberalen beim aktuellen RTL/Ntv-Deutschlandtrend aus: Laut dieser Umfrage erreicht die FDP sogar nur drei Prozent.

Kanzler Olaf Scholz (l., SPD) legt in einer neuen Umfrage zu den Bundestagswahlen zu, die FDP von Christian Lindner lässt hingegen Federn. © Imago (Montage)

FDP schafft es in neuer Umfrage nicht über fünf Prozent – D-Day hinterließ bei Befragten Spuren

Dabei hatte FDP-Chef Christian Lindner wohl darauf spekuliert, die FDP aus ihrem Tief herauszuholen, als am 6. November die zerstrittene Ampel-Koalition zerbrach. In seinen Statements danach sah er sich mindestens als künftiger Koalitionspartner der Union, vielleicht sogar als wiederkehrender Finanzminister.

Doch die anschließende D-Day-Affäre schadete den Liberalen sehr – das zeigt auch die YouGov-Umfrage: Mit 57 Prozent gab mehr als die Hälfte der Befragten bei der repräsentativen Umfrage an, dass sich ihre Meinung zur FDP verschlechtert habe, nachdem interne FDP-Dokumente gezeigt hatten, dass die FDP aktiv auf ein Ende der Ampel-Regierung hingearbeitet hatte. Nur 25 Prozent gaben an, ihre Meinung über Lindners FDP habe sich seitdem verbessert.

Auch FDP-Wähler enttäuscht über D-Day-Affäre um Lindner und Buschmann

Auch Menschen, die bei der Bundestagswahl 2021 noch die FDP gewählt hatten, sind zu einem großen Teil enttäuscht von der Partei: In dieser Gruppe gaben 50 Prozent an, ihre Meinung zur FDP habe durch die D-Day-Affäre gelitten.

Die FDP wird von den Deutschen außerdem als tief zerrüttet angesehen: 63 Prozent gaben in der Umfrage an, dass die FDP gespalten sei. Von der SPD sagten dies 56 Prozent, obwohl es auch hier Uneinigkeit über den richtigen Kanzlerkandidaten – Olaf Scholz oder Boris Pistorius – gegeben hatte.

Umfrage zur Sonntagsfrage sieht CDU/CSU von mit Kanzlerkandidat Merz weit vorn - AfD unverändert

Hinsichtlich der Sonntagsfrage muss auch die Union Verluste hinnehmen, liegt aber immer noch weit vor allen anderen Parteien. Die CDU/CSU mit ihrem Kanzlerkandidaten Friedrich Merz kommt in der aktuellen Umfrage auf 30 Prozent, im Monat zuvor waren es noch 33 Prozent gewesen.

Für das BSW bleibt der erhoffte Aufschwung vor den Neuwahlen aus: Sie bleibt bei sieben Prozent. Mit 19 Prozent unverändert auf Platz 2 landet bei der Erhebung die AfD mit ihrer Kanzlerkandidatin Alice Weidel.

Für die YouGov-Sonntagsfrage wurden 1.879 wahlberechtigte Personen zwischen dem 29.11. und 03.12.2024 befragt. Die Stichprobe ist repräsentativ für die deutsche Gesamtbevölkerung ab 18 Jahren und quotiert nach Alter, Geschlecht, Region, Wahlverhalten, Bildung und politischem Interesse. (smu)

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