Weiße Südafrika-Flüchtlinge in USA erwartet: Trump-Angebot sei "Geschenk Gottes”
In den USA werden diese Woche die ersten weißen Flüchtlinge aus Südafrika erwartet. Die amerikanische Regierung hat zwar den Zustrom von Flüchtlingen aus aller Welt drastisch reduziert und eingeschränkt, doch für weiße Afrikaaner soll es eine Ausnahme geben.
Das Angebot des offiziellen Flüchtlingsstatus von Präsident Donald Trump sei "ein Geschenk Gottes”, bekundete ein weißer Farmer aus Südafrika. Er und Tausende andere weiße Südafrikaner hoffen darauf, nach Amerika zu ziehen, um der Kriminalität zu entkommen. Zudem behaupten sie, dass sie als Weiße im Land diskriminiert werden.
Musk wirft von Schwarzen geführten Regierung vor, anti-weiß zu sein
Auch Elon Musk wirft der von Schwarzen geführten Regierung seines Heimatlandes regelmäßig vor, anti-weiß zu sein. In sozialen Medien postete er wiederholt die Behauptung, einige Politiker Südafrikas würden “aktiv einen Völkermord an den Weißen fördern”.
Am Montag soll laut Berichten des öffentlichen US-Senders "NPR" ein Charterflug aus Johannesburg mit der ersten Gruppe von weißen Afrikaanern in Washington landen. Ihnen wird offizieller Flüchtlingsstatus gewährt. Dabei handelt es sich um 54 Nachkommen von weißen, hauptsächlich niederländischen Kolonialherren mit der Muttersprache Afrikaans.
NPR-Quellen zufolge ist für ihre Ankunft eine Pressekonferenz am Hauptstadt-Flughafen Dulles geplant, an der auch hochrangige Beamte des Heimatschutzministeriums sowie des Außenministeriums die Südafrikaner willkommen heißen wollen. Bislang erklärten sich unter anderem die Bundesstaaten Alabama, Kalifornien, Idaho, Iowa, Michigan, Minnesota, Montana, New York, Nevada und North Carolina bereit, die Flüchtlinge aufzunehmen.
“Endlich hat jemand die Hilferufe von uns Afrikaanern erhört”
“Endlich hat jemand die Hilferufe von uns Afrikaanern erhört”, sagte die 35-jährige Este Richter aus Orania gegenüber der Tageszeitung “Guardian”. Orania ist ein kleiner Ort in der Nordkapregion, der ausschließlich für Weiße bestimmt ist – auch 35 Jahre nach dem Ende der Apartheid. Die Stadt sei kein rassistisches Projekt, sagen ihre Einwohner – sondern ein kulturelles: Um ihre Kultur zu bewahren, wohnen und arbeiten hier nur weiße Afrikaaner.
Zuerst habe sie Donald Trumps Angebot kaum glauben können, erzählt Richter. “Der Hauptgrund, weshalb wir uns mit dem Flüchtlingsprogramm befassen, ist die Ermordung meines Schwiegervaters im September 2022 auf seiner Farm”, so die Familienmutter. Auch ihre Schwiegermutter wurde mit einem heißen Eisen verbrannt, zusammengeschlagen und im Busch ausgesetzt. Sie überlebte aber.
Aus Sorgen um die Sicherheit seiner vier Töchter möchte Richters Freund Chilly Chomse ebenfalls einen Asylantrag für die USA stellen, verriet der 43-Jährige dem “Guardian”. Während der Pandemie zog der Schreiner nach Orania. “Aber sobald man das Gelände verlässt, ist man immer noch in Südafrika. Man ist nicht sicher und man kann sich hier ja nicht rund um die Uhr für den Rest seines Lebens aufhalten.”
Trumps Angebot sei “ein Geschenk Gottes”
Auch Kyle überlebte einen brutalen Angriff auf seiner Farm, erzählt er. Der Abzug der Waffe klemmte, als die Räuber versuchten, ihn zu erschießen. “Sie sagten ausdrücklich, sie würden wegen dieser Farm wiederkommen und dass es ihr Land sei”, so der 43-Jährige, der seinen vollen Namen nicht nennen wollte.
Er bezeichnet Trumps Angebot als “ein Geschenk Gottes” und hofft inständig, dass sein Asylgesuch für die USA genehmigt wird. “Ich habe weiße Kinder. Die stehen hier ganz unten auf der Liste für Einstellungen. Es gibt hier keine Zukunft für sie. Und das Traurige ist, dass sie nicht einmal wissen, was Apartheid ist", sagt der geschiedene Vater von drei Kindern.
Doch aktuellen Statistiken zufolge liegt die Arbeitslosenquote für Weiße in Südafrika bei 7,9 Prozent – im Vergleich zu 37,6 Prozent unter Schwarzen.
Für gewöhnlich müssen Flüchtlinge jahrelang in Lagern warten, bis ihre Anträge bearbeitet und ihre Einreise in die USA genehmigt wird. Durchschnittlich dauert dieser Prozess 18 bis 24 Monate. Im Fall der weißen Afrikaaner hingegen handelte es sich um weniger als drei Monate.
Schon kurz nach Bekanntgabe des Weißen Hauses, dass Afrikaaner Anspruch auf Flüchtlingsstatus haben, schickte die US-Regierung Teams in die südafrikanische Hauptstadt. Sie sollten in Pretoria weiße Afrikaaner überprüfen.
Laut Berichten der “New York Times” wurden bis März über 8000 Anträge gestellt. Die Beamten aus Washington wurden angewiesen, sich vor allem auf weiße Bauern zu konzentrieren.
Die südafrikanische Regierung bestreitet die Behauptung des Weißen Hauses, Afrikaaner hätten Anspruch auf Flüchtlingsstatus, vehement. In einem Statement erklärte der südafrikanische Regierungssprecher Crispin Phiri: “Es ist ausgesprochen bedauerlich, dass die Umsiedlung von Südafrikanern in die USA unter dem Deckmantel des Flüchtlingsstatus offenbar rein politisch motiviert ist und die verfassungsmäßige Demokratie Südafrikas in Frage stellen soll.”