Grüner Stern für Ickinger Koch - Doch bei der Preisverleihung lief etwas gründlich schief

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Hat sich einen Grünen Stern vom Guide Michelin erkocht: Manuel Reheis mit seinem Team. © Broeding/red

Der Ickinger Koch Manuel Reheis freut sich über eine prominente Guide Michelin-Auszeichnung, den Grünen Stern. „Das ist wirklich der einzige Stern, den ich je wollte“, verrät der 55-Jährige.

Icking – Der Sternenhimmel über Icking leuchtet in Grün. Auch wenn vor der Preisverleihung irgendetwas gründlich schiefgelaufen ist und ausgerechnet die beiden ausgezeichneten Münchner Restaurants nicht zur Preisverleihung nach Hamburg eingeladen worden waren, ist die Freude des Ickinger Kochs Manuel Reheis (Restaurant Broeding) groß: „Zunächst hat es gedauert, bis ich es glauben konnte. Aber nachdem wir es auf der Homepage des Guide Michelin nachlesen konnten, dass wir wirklich mit dem Grünen Stern ausgezeichnet sind, war die Freude natürlich riesig.“

Icking: Koch Manuel Reheis ausgezeichnet - „Die Freude war riesig“

Das Drumherum ist allerdings bemerkenswert. „Zum einen haben wir ein paar Tage vor der Preisverleihung mit dem Team besprochen, dass wir uns im nächsten Jahr gerne um den Grünen Stern bemühen möchten“, erzählt Reheis im Gespräch mit unserer Zeitung. Ein paar Tage später habe ihn eine Food-Fotografin von Hamburg aus angerufen und gefragt: „Warum bist du nicht auf der Bühne?“ So erfuhr er erst über einen Umweg, dass er bei der Preisverleihung auf die Bühne gebeten worden war.

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Insgesamt gibt es in Deutschland 340 Restaurants, die der Guide Michelin ausgezeichnet hat (neu oder bestätigt), darunter zehn Grüne Sterne. Acht davon waren bei der Gala in der Speicherstadt vor Ort. Warum ausgerechnet die beiden Münchner Sterne – neben Reheis erhielt ihn Lukas Andebaar vom 1804 Hirschau – nicht richtig informiert worden waren, ist Manuel Reheis unklar.

Der Guide Michelin gab noch keine Stellungnahme ab zu dem Fauxpas. Der Ickinger nimmt es sportlich: „Ich bin wirklich happy und freue mich über die Auszeichnung, die natürlich dem ganzen Team gilt. So etwas verdient keiner allein.“

Mit seinem hohen Anspruch an Qualität, Nachhaltigkeit und Regionalität ist für den 55-Jährigen nach der Auszeichnung als Chief Alliance-Koch bei der weltweiten Organisation Slow Food der Grüne Stern etwas Besonderes: „Das ist wirklich der einzige Stern, den ich je wollte.“

Ickinger Koch freut sich über Auszeichnung - „Wirklich der einzige Stern, den ich je wollte“

In der Begründung vom Guide Michelin heißt es: „Mit dem sehr gut planbaren ,Ein-Menü-Konzept’ geht man hier einen zukunftsorientierten Weg. Wert legt man unter anderem auf Ganztierverwertung und die Verwendung von Fisch aus der Region – das passt perfekt ins Bild.“

Das Lieblingsgericht der Tester war übrigens „Kalb vom Riegerhof mit Brokkoli, Schalotten und Pastinakenpüree“. Den Riegerhof bewirtschaftet Dorothee Rieger im Ickinger Ortsteil Walchstadt, er liegt für den sportlichen Koch in Fußnähe. Auch viele andere Produkte, die Manuel Reheis in seinem Restaurant Broeding mit viel Leidenschaft verarbeitet, kommen aus der direkten Umgebung. So bezieht er die Eier aus Attenhausen, den Fisch unter anderem von der Aumühle.

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Das Gemüse lässt Reheis für sein Restaurant in der Nähe von Freising anbauen – konsequent bis ins kleinste Detail. Jetzt gilt es, den Grünen Stern im neuen Jahr konsequent zu verteidigen. Und vielleicht klappt es ja dann auch mit der Einladung zur Preisverleihung. BETTINA SEWALD

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