THW in Bedrängnis – Polizeichef warnt bei Jahresversammlung: „Finger weg von den Einsatzkräften“
Bei einer Versammlung des Technischen Hilfswerks erhalten die Ehrenämtler viel Lob für den geleisteten Katastrophenschutz und die Absicherungen.
Geretsried – Die Einsatzstunden nach den Verwüstungen des Hagelunwetters im August des Vorjahrs wird Klaus Ciecior nie vergessen. Der Ortsvorsitzende des Technischen Hilfswerkes (THW) berichtete in der Mitgliederversammlung, dass durch herunterfallende Dachziegel im Kloster Benediktbeuern akute Lebensgefahr bestand. Dank hochwertiger Ausrüstung, Kränen und Notfallplanen konnte das THW im Zusammenspiel mit anderen Blaulichtorganisationen damals schnell helfen.
Dass die Arbeit der 52 Aktiven abseits solcher spektakulären Herausforderungen in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen und im schlimmsten Fall sogar behindert wird, kritisierten prominente Gastredner bereits vor Cieciors Jahresrückblick. „Finger weg von den Einsatzkräften“, mahnte Andreas Czerweny. Der Chef der Wolfratshauser Polizeiinspektion kann es nicht nachvollziehen, dass immer mehr Menschen ehrenamtlich engagierte Helfer beschimpfen oder attackieren. „Ihr seid hochprofessionell, stets verlässlich und immer erfolgreich“, lobte er das THW.
Wolfratshausens Vize-Bürgermeister Günther Eibl, der ebenso wie seine Geretsrieder Amtskollegin Sonja Frank der THW-Einladung gefolgt war, sieht das genauso. „Es ist für uns ein großes Glück, Sie in unserer Nähe zu wissen“, stellte er fest. Gleichzeitig wünscht sich Eibl mehr staatliche Unterstützung und finanzielle Förderung für die Hilfsorganisation.

Harald Feckl, Leiter der THW-Regionalstelle Bad Tölz, prangerte in diesem Zusammenhang die umfangreichen Budgetkürzungen an. „Notwendige Erweiterungsmaßnahmen an Liegenschaften und die Beschaffung von neuen Fahrzeugen mussten leider aufgeschoben werden“, bedauerte er. Dabei besteht gerade in der Geretsrieder Einsatzzentrale an der Gustav-Adolf-Straße Nachbesserungsbedarf. „Wir brauchen mehr Platz“, bestätigte Ciecior. Als Beispiele nannte er den Mangel an Umkleidekabinen für die weiblichen Mitglieder und die zu geringe Höhe der Garagen für die größer werdenden Fahrzeuge.
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In seinem Rechenschaftsbericht erinnerte der THW-Ortschef an zahlreiche Ausbildungsmaßnahmen, die Ausstattung der Ascholdinger Maisfeldparty mit blendfreien Strahlern sowie an die Absicherung des historischen Fests zur Landshuter Hochzeit. „Insgesamt kamen 16 063 Dienststunden zusammen“, rechnete Ciecior vor.
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Am Ende der Jahresversammlung ehrte Regionalstellen-Leiter Feckl die Mitglieder Sven Schirmer (25 Jahre im THW), Axel Sabisch (20 Jahre), Chantal Mehnert und Simon Thürmaier (jeweils 10 Jahre). Der ehemalige Truppführer Sabisch freute sich zudem über die Verleihung des staatlich anerkannten Ehrenzeichens in Bronze.
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