USA schicken Kriegsschiffe in die Karibik: Nicaragua schlägt Alarm – und wirft Trump Umsturzversuch vor

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Nicaraguas Präsident Ortega beschuldigt Trump eines geplanten Umsturzes. Venezuela sieht sich von US-Kriegsschiffen bedroht. Die Karibik wird zum Pulverfass.

Managua/Washington, D.C. – Die US-Regierung hat mehrere Kriegsschiffe in die Karibik entsandt, was zu heftigen Reaktionen und Vorwürfen aus lateinamerikanischen Ländern geführt hat. Nicaraguas Präsident Daniel Ortega beschuldigt Donald Trump gar, einen Umsturzversuch zu planen, während Venezuela von einer massiven Bedrohung spricht. Erst am gestrigen Dienstag haben US-Streitkräfte offenbar ein aus Venezuela kommendes „Boot mit Drogen“ zerstört.

Ziel des Marine-Einsatzes sei es, „lateinamerikanische Regierungen einzuschüchtern“ und „zu versuchen, Regierungen zu stürzen“, sagte der nicaraguanische Präsident Ortega. Weiter bezeichnete er den von der Trump-Regierung proklamierten Kampf gegen Drogenkriminalität als „Farce“.

Umstrittener Militäreinsatz vor Venezuela: Trump berichtet von toten „Drogenterroristen“

Vor knapp zwei Wochen hatte Donald Trump drei Kriegsschiffe vor die Küste Venezuelas entsandt, angeblich um gegen Drogenkartelle vorzugehen. Der US-Präsident verkündete später, die US-Streitkräfte hätten auf ein aus Venezuela kommendes Boot mit Drogen geschossen, wobei elf „Drogenterroristen des Tren de Aragua“ getötet worden seien.

Trump behauptete in seinem Onlinedienst Truth Social, die betroffene Bande operiere „unter der Kontrolle“ des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro. Ortega stellte diese Darstellung infrage: „Wie beweisen sie, dass das Drogenschmuggler waren und dass sie dabei waren, Drogen in die USA zu bringen?“

Am Dienstag verkündete US-Präsident Donald Trump den Abschuss eines „Drogenboots“ vor Venezuela. © Montage: UPI Photo/Imago Saul Loeb/AFP

Eskalation in der Karibik? Trump schickt Militärschiffe – Venezuela will Reservisten aktivieren

Die Situation in der Karibik droht dabei weiter zu eskalieren. Medienberichten zufolge plant Trump, zusätzlich 4000 Marineinfanteristen in die Region zu schicken. Venezuelas Präsident Maduro warnte vor einer beispiellosen Bedrohung: „Die USA haben acht Militärschiffe mit 1200 Raketen und ein U-Boot entsandt“, um sein Land ins Visier zu nehmen. Er bezeichnete die Situation als die „größte Bedrohung seit 100 Jahren“.

Als Reaktion darauf kündigte Maduro an, mehr als vier Millionen Milizionäre zu mobilisieren. Am Montag sagte er, Venezuela verfüge über insgesamt „8,2 Millionen“ Milizionäre und Reservisten – diese Zahl wird von Expertinnen und Experten jedoch angezweifelt. 

Die USA erkennen Maduro nicht als legitimen Präsidenten Venezuelas an und haben in der Vergangenheit wiederholt versucht, seinen Rücktritt zu erzwingen.

Trumps Fehde mit Venezuela könnte Schwierigkeiten mit Russland und China bringen

Die aktuelle Entwicklung in der Karibik wirft Fragen zur Stabilität der Region auf. Während die Trump-Regierung ihre Präsenz mit dem Kampf gegen Drogenkriminalität begründet, sehen Nicaragua und Venezuela darin einen Versuch der Einmischung in ihre inneren Angelegenheiten. Offizielle Reaktionen anderer lateinamerikanischer Staaten blieben bislang allerdings aus.

Donald Trump könnte bei zunehmender Eskalation eine außenpolitische Front eröffnen, die ihn auf dem internationalen Parkett in Schwierigkeiten bringen könnte. Insbesondere das ölreiche Venezuela gilt als enger Verbündeter von Russland und China. (nak/AFP)

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