„Kein Dolmetscher“: Nach kurioser Handschlag-Szene schildert Trump wirres Gespräch mit Macron

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Macron und Trump sprachen in Washington über Putin und den Ukraine-Krieg. Beachtung fand aber auch der befremdliche Händedruck bei ihrem Treffen.

Washington – Die Welt steht vor zahlreichen Krisen, die ernsthafte Lösungen erfordern. Doch während des Besuchs von Emmanuel Macron, dem französischen Präsidenten, bei US-Präsident Donald Trump in Washington, fehlte es den beiden Staatschefs gelegentlich an der nötigen Ernsthaftigkeit. Eine bestimmte Szene erregte dabei internationales Aufsehen.

Am Montag (24. Februar) kam es im Oval Office zu einem bemerkenswerten Moment, als Trump und Macron sich vor den Reportern die Hände schüttelten. Der Händedruck dauerte sechs unangenehme Sekunden, in denen beide sich gegenseitig an den Armen zogen. Trotz ihres gemeinsamen Lachens wirkte das Verhalten unprofessionell. Nachdem sie die Hände losgelassen hatten, klopfte Macron Trump noch auf das rechte Knie.

Emmanuel Macron (l) und Donald Trump schütteln sich unbeholfen die Hände. © Screenshot

Trump berichtet von ungewöhnlichem Gespräch mit Macron

Zuvor hatte Trump, vermutlich im Scherz, erwähnt, dass Macron ihm einen Vertrag auf Papier gezeigt habe, der von ihren mündlichen Absprachen abwich. „Wir kamen heraus und er begann, über den französischen Vertrag zu sprechen“, berichtete Trump. Das Gespräch fand offenbar ohne Dolmetscher statt. Trump schilderte: „Wir hatten keinen Dolmetscher und er redete und redete und redete, und ich nickte nur ‚ja, ja, ja, ja‘.“

Schon im November hatte ein Händedruck zwischen Trump und Macron für Aufsehen gesorgt. Nach Trumps Wahlsieg besuchte er auf Einladung Macrons die Wiedereröffnung der Pariser Kathedrale Notre Dame. Dort hielten sie sich über 17 Sekunden lang die Hände, was eher einem Tauziehen ähnelte. Der erste virale Händedruck zwischen ihnen, der fast 30 Sekunden dauerte, fand 2017 bei der Parade auf dem Champs-Elysée in Paris statt. Beobachter befürchteten, dass Macron das Gleichgewicht verlieren könnte, als Trump ihn näher zog.

Trump und Macron sprechen über Putin und den Ukraine-Krieg

Der jüngste Händedruck in Washington dauerte sechs Sekunden und wirkte ebenfalls befremdlich. Es war jedoch nicht der erste an diesem Tag: Bei Macrons Ankunft am Weißen Haus drückte Trump ihm bereits zehn Sekunden lang die Hand. Beide Politiker schüttelten sich hin und her, bevor sie den Journalisten zuwinkten. Die New York Times beschrieb den Händedruck als „energisch“ zwischen zwei Männern, „die darauf aus waren, ihre männliche Dominanz zu behaupten.“

Trump und Macron sprechen über Putin und den Ukraine-Krieg

Im weiteren Verlauf des Treffens wurde die Atmosphäre etwas seriöser. Trump und Macron diskutierten über den Ukraine-Krieg und ein geplantes Friedensabkommen. Macron verurteilte Wladimir Putin für den Krieg in der Ukraine und bezeichnete Russland als „Aggressor“ des Konflikts, während Trump ausdruckslos blieb. Macron äußerte bereits vor dem Treffen seine Besorgnis über Trumps Annäherung an Putin. Nach dem Treffen erklärte Macron, dass er eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg für möglich halte. (Jan-Frederik Wendt)

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