Vor der Bundestagswahl: Deutschlandweite Demonstrationen gegen Rechts
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Am Tag vor der Bundestagswahl protestieren Zigtausende wiederholt gegen rechte Ideologien. Sogar vor Alice Weidels Haus in der Schweiz.
Berlin – Einen Tag vor der Bundestagswahl wird in der Bundesrepublik noch einmal mobil gemacht. In ganz Deutschland gehen Menschen vor allem gegen den Rechtsruck auf die Barrikaden. Die Demonstrationen am Samstag (22. Februar) erstreckten sich von Bayern bis Hamburg – sogar in der Schweiz gab es einen Aufmarsch gegen die AfD.
In Heimfeld im Bezirk Harburg sind für Samstagabend vier Demonstrationen und eine Folgedemonstration gegen die AfD angemeldet. Die Teilnehmer protestieren gegen den Wahlkampfabschluss der Partei in der Friedrich-Ebert-Halle. 500 AfD-Anhängern sollen dort rund 1300 Demonstranten gegenüberstehen, wie das Hamburger Abendblatt berichtet.
Mehrere Demonstrationen gegen Rechts in Baden-Württemberg am Tag vor der Bundestagswahl
20.000 bis 25.000 Menschen haben in Freiburg nach Polizeiangaben gegen Rechtsextremismus demonstriert. Sie wollten am Tag vor der Bundestagswahl ein Zeichen gegen die erstarkenden rechten Kräfte in der Gesellschaft setzen. Nach Angaben der Polizei verlief der Protest ruhig. Ein Bündnis aus über 50 Organisationen hatte zu der Demonstration aufgerufen.

Auch in anderen Städten in Baden-Württemberg gingen Menschen am Samstag auf die Straße. In Stuttgart wurden rund 5.000 Bürger zu einer Kundgebung für Vielfalt und Demokratie erwartet. Gleich zwei Demonstrationen gab es in Karlsruhe. In Ulm hatte das Bündnis „Klare Kante gegen Rechts“ zu einem Protest aufgerufen. Wie in Freiburg verliefen auch die anderen Demonstrationen nach Angaben der Polizei ohne Störungen.
Hamburg, Wiesbaden, Berlin – Demos in ganz Deutschland vor der Bundestagswahl
In Hamburg haben laut dpa mehr als 10.000 Menschen an zwei Demonstrationen gegen rechts teilgenommen. Ein Bündnis unter anderem aus Fridays for Future, DGB Hamburg, der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und der Türkischen Gemeinde Hamburg hatte am Mittag zu einer Kundgebung aufgerufen. Das Motto: „Wir lassen uns nicht spalten: Hamburg wählt Zusammenhalt“.
In Wiesbaden haben sich hunderte Männer und Frauen zu einer Menschenkette für Vielfalt zusammengeschlossen. Angekündigt waren 500 Teilnehmer, die Polizei zählte am Nachmittag 300. Außerdem lief in der hessischen Landeshauptstadt eine weitere Demonstration unter dem Motto „Gemeinsam für Toleranz und Menschlichkeit – den Rechtsruck stoppen“. Auch in anderen hessischen Städten gingen die Menschen auf die Straße, unter anderem waren Demos in Frankfurt und Bad Hersfeld angekündigt.
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Mehrere hundert Menschen stellten sich in Berlin-Mitte einem Neonaziaufmarsch entgegen. An mehreren Orten rund um den geplanten Demozug der Rechten hätten sich mehr als 1.000 Gegendemonstranten versammelt, teilte ein Polizeisprecher mit. Um die 100 Neonazis haben sich nach Polizei-Angaben gegen Mittag in Bewegung gesetzt. Ihr Ziel war es, vom Bahnhof Friedrichstraße aus bis zum Hauptbahnhof zu laufen.
Auch in Bayern zahlreiche Proteste gegen Rechts vor der Bundestagswahl
Auch in Bayern gab es am Samstag zahlreiche Proteste gegen Rechtsextremismus. In Niederbayern und der Oberpfalz hatten Veranstalter zu Demonstrationen gegen Rechtsextremismus aufgerufen. So hat die Regensburger „Initiative gegen Rechts“ (IgR) eine Protestkundgebung am südlichen Domplatz angekündigt.
In Niederbayern rufen „Omas gegen Rechts“ und die neu gegründete Initiative „Niederbayern nazifrei“ zu einer Mahnwache „für Demokratie und gegen Rechtsruck“ auf. Es werde keine Redebeiträge geben, aber kreative Schilder, Fahnen und Transparente sollten mitgebracht werden, teilten die Veranstalter mit. Zugleich riefen sie alle Bürger auf, bei der Bundestagswahl am Sonntag (23. Februar) von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.
Am Tag vor der Bundestagswahl: Protest gegen AfD im Schweizer Wohnort von Alice Weidel
Die Liste der Städte mit Demos an diesem Tag ist lang. Auch etwa in Essen gingen 8000 Menschen auf die Straße. Und selbst im Ausland. Im Schweizer Wohnort von AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel und ihrer Familie haben einige Hundert Menschen protestiert. Im Dorf Einsiedeln im Kanton Schwyz war eine „Demonstration gegen den Rechtsruck“ angemeldet und genehmigt worden. Es reisten aber auch Gegendemonstranten an. Die Polizei war mit Großaufgebot im Einsatz. Eine Seite skandierte Parolen wie „Nazis raus“, während die Gegendemonstranten „AfD“ schrien. Die Stimmung war angespannt, wie Reporter vor Ort berichteten.
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Weidel lebt mit ihrer Schweizer Frau und zwei Kindern in Einsiedeln. Die AfD-Politikerin verbringt nach eigenen Angaben einen Teil ihrer Zeit vor Ort. An diesem Wochenende dürfte sie wegen der anstehenden Wahlen in Deutschland nicht in der Schweiz sein. Vor der Demonstration gab es bereits eine Briefaktion mit Kritik an Weidel. Auch im Amt sei ein offener Brief an Weidel eingetroffen. Darin wurde Weidel aufgefordert, das Land zu verlassen – samt einem nachgeahmten Rückflugticket. Eine ähnliche Aktion hatte es auch schon einmal in Deutschland gegeben, wo Migranten solche Tickets von der AfD in ihren Briefkästen fanden. (lm/dpa)